Hattingen. . Bei einem schweren Arbeitsunfall am Umspannwerk kam gestern Vormittag ein Mann ums Leben. Nach Angaben des Betreibers, der Westfalen-Weser-Ems Verteilnetz GmbH, habe der 51-Jährige bei Demontage-Arbeiten ein unter Strom stehendes Bauteil berührt. Durch den Stromschlag erlitt der Arbeiter so starke Verletzungen, dass er noch am Unfallort verstarb.

Tragischer Unfall in Hattingen: Ein Arbeiter am Umspannwerk an der Isenbergstraße in Hattingen verunglückte tödlich, als er am Montagvormittag einen schweren Stromschlag erlitt. Nach Angaben der Polizei und des Betreibers des Umspannwerks hat der 51-Jährige bei Arbeiten ein unter Strom stehendes Element angefasst.

Zum Unfallzeitpunkt befanden sich 19 weitere Personen auf dem Gelände, die nicht direkt zu Schaden kamen. Allerdings wurden sie mit Verdacht auf einen Schock versorgt und von einem Notfallseelsorger betreut. „Wir prüfen derzeit, wie groß die Belastung bei den einzelnen Personen ist. Jeder verarbeitet so einen Unfall anders“, sagt Feuerwehrsprecher Jens Herkströter. Weil man zunächst von einer größeren Opferzahl ausging, waren zeitweise mehr als 70 Feuerwehrleute und Rettungskräfte, zehn Löschzüge und zahlreiche Rettungs- und Krankentransportwagen im Einsatz.

Helikopter kreiste über dem Umspannwerk

Um auszuschließen, dass sich noch weitere Menschen auf dem Gelände befinden, kreiste ein Polizeihelikopter über dem Umspannwerk. Aus Sicherheitsgründen wurde das Gelände weitläufig abgesperrt. „Wenn besonders viel Strom durch die Anlage fließt, kann man auch schon einen Schlag bekommen, wenn man sich nur in der Nähe aufhält“, warnt Herkströter.

Das Todesopfer ist nach ersten Erkenntnissen kein RWE-Mitarbeiter, sondern bei der Firma GA Hochspannung Leitungsbau angestellt gewesen. Die war mit den angefallenden Demontage-Arbeiten beauftragt worden.

In Folge des Unfalls sei es an dem Umspannwerk zu keinerlei Sachschäden gekommen. Auch sei im Hattinger Stadtgebiet kein Stromausfall entstanden. „Maximal ein kurzes Lichtflackern ist eventuell zu vernehmen gewesen“, so RWE-Pressesprecherin Anja Wollschläger.

Kriminalpolizei kam zur Unfallstelle

Neben Mitarbeitern des Energieversorgers RWE, dessen Tochterfirma Westfalen-Weser-Ems Verteilnetz GmbH ist, waren auch Bedienstete des Amtes für Arbeitsschutz und der Kriminalpolizei vor Ort. Die soll nun den Unfallhergang und die genaue Todesumstände ermitteln. In einer Pressemitteilung drückte die Betreiberfirma ihr Beileid aus: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von RWE sind außerordentlich bestürzt über diesen Unglücksfall. Ihr Mitgefühl gilt den Angehörigen des Verstorbenen.“

Gegen 14 Uhr war der Feuerwehreinsatz dann beendet, das Gelände wurde wieder freigegeben.