Hattingen.

Der Aktivenkreis braucht 30 zusätzliche Ordner entlang der Strecke des Rosenmontagszuges. Denn inzwischen müssen nicht nur die Wagen, sondern nach Auskunft von Thomas Kohl auch der Weg gesichert werden. Vorschrift sei außerdem erstmals eine Prüfung der Motivwagen.

Ist der Rosenmontagszug in Holthausen in Gefahr? „Die Frage kann ich so nicht beantworten“, sagt Thomas Kohl vom zuständigen Aktivenkreis. „Wir alle bemühen uns“, versichert er. Schon jetzt lasse sich aber sagen: Um den Anforderungen des neuen Sicherheitskonzepts gerecht zu werden, sei der Veranstalter „auf Unterstützung aus der Bevölkerung angewiesen“.

Die Loveparade hat alles verändert

Denn: „Seit der Loveparade-Katastrophe im letzten Jahr ist nichts mehr wie es war. Das kriegen nun auch die Karnevalisten in unserer Stadt zu spüren.“ Andere Städte haben schon Züge fallen lassen. Hattingen hält daran fest. Gestern habe es ein Gespräch der Beteiligten gegeben.

Stadt, Polizei, Feuerwehr, Sicherheitsbehörden: Alle bemühten sich, den Rosenmontagszug stattfinden zu lassen, so Kohl. Die deutlich verschärften Auflagen für Genehmigungsverfahren bei Großveranstaltungen sorgten für Verunsicherung. „Erstmals müssen die Verantwortlichen in diesem Jahr ein umfangreiches Sicherheitskonzept für den Rosenmontagszug erarbeiten“, so der Aktivenkreis. Er sitzt aktuell mit den anderen Beteiligten daran und an der Umsetzung. Was mit mehr Arbeit, Vorbereitung und Geld verbunden ist.

Mindestens 18 Jahre und verantwortungsbewusst

Da „deutlich mehr Ordner für die Absicherung der Strecke und die Begleitung der Wagen gebraucht werden als in der Vergangenheit“, so der Aktivenkreis, sind Ehrenamtliche gefragt, die am Rosenmontag am 7. März von 14 bis 18 Uhr helfen. Mindestens 18 Jahre alt, verantwortungsbewusst und zuverlässig sollten sie sein und sich unter Tel. 0163/21 21 309 oder 0151/51 44 72 03 melden, E-Mail an kontakt@holti-holau.de.

Inzwischen sind 20 Gruppen beisammen, die mitmachen. Dazu sechs Wagen. „Bisher brauchte man pro Rad einen Ordner“, so Kohl. Jetzt seien zusätzliche Kräfte erforderlich, die mitgehen. Manche Wagenbauer hätten zwar 20 Jahre Erfahrung. Nun müssen aber „die Fahrzeuge mit Aufbau begutachtet werden, ob sie verkehrstauglich im Zug sind“, sagt Kohl. Zugsprecher Thomas Behling verhandelt derzeit noch mit dem TÜV.

Um die 10 000 Besucher

Mit der auf 10 000 Narren geschrumpften Besucherzahl ist der Aktivenkreis zufrieden. Auch wenn es „Mitte der 90er Jahre 35 000 waren“. Ein kleiner Zug habe durchaus seine Reize, die Jecken sind „nah dran“, so Thomas Kohl. Und wesentlich sei die Stimmung. Außerdem habe dem Rosenmontagszug in den letzten Jahren vielfach das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Auf 200 Euro schätzt Kohl die Kosten fürs „Wurfmaterial“ pro Gruppe. Für den Umzug lägen die bei etwa 5000 Euro für den Aktivenkreis. Diesmal werde es „um einige tausend Euro teurer“. Was schwierig sei, weil man sich aus Spenden finanziere.

Sicherheitsdienst für alle nicht bezahlbar

Nicht geändert habe sich: Die Stadt sorgt für Abfallbeseitigung und Absperrung. Sie ist aber, wie Susanne Wegemann aus dem Pressebüro der Stadt bestätigt, nicht mehr Veranstalter, wie sie es seit 1992 war. Als Verein muss sich der Aktivenkreis nun selbst versichern. Laut Ordnungsbehörde der Stadt gehen die Gespräche heute weiter. Reinhard Birck: „Wir sind noch nicht auf einem Nenner.“

„Wir sind zwölf, 13 Leute und alle im Einsatz“, sagt Zugsprecher Thomas Behling. Allein kann der Aktivenkreis die Sicherung der Wegstrecke nicht stemmen. Freiwillige Helfer sollten sich schnell melden, damit sie auf ihre Aufgabe vorbereitet werden können. Der Aktivenkreis will sich zwei, drei Stunden vor dem Umzug noch einmal mit den Ordnern zur Lagebesprechung treffen. Es gibt einen Sicherheitsdienst. Für den ganzen Zug sei dieser aber nicht bezahlbar.