Hattingen. Sprayaktionen und Punk-Musik gab‘s am Montagabend (13.5.) auf Hattingens Untermarkt. Auch ein besonderes Geschenk sollte fürs Wählen begeistern.

Laut war es am Montagabend (13.5.) auf dem Untermarkt, die Fläche voll von jungen Menschen. Und eine Punkband spielte auch noch. Was genau war da los?

Ein Kraftpaket zur Europawahl am 9. Juni hatten die Mitglieder des Jugendparlaments auf dem Untermarkt ausgepackt. Mit Musik, Infomaterial, Diskussionen und Kunst waren die Jugendlichen unüberseh- und unüberhörbar präsent. Denn Jugendliche dürfen bei dieser EU-Wahl zum ersten Mal ab 16 Jahren wählen. Daher bekommen sie in diesen Wochen ein Rundum-Info-Paket geliefert, bei dem keine Polit-Frage offen bleiben soll.

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Leicht und locker, aber eben auch hochpolitisch waren viele Jugendliche zur Stelle. Mit dabei: Vertreter der Stadt, die junge, aber auch ältere Passanten über die bevorstehende, wichtige Wahl aufklärten.

Marvin Müller, Geschäftsführer des Jugendparlaments und Angestellter der Stadt im Sozialbereich, hat mit den Jugendlichen noch viel vor in den nächsten Wochen. Dann soll es in die weiterführenden Schulen gehen, wo unter realistischen Bedingungen die Europawahl geprobt wird. Welche Partei steht für welches Programm? Was passiert, wenn ich einer bestimmten Partei mein Kreuzchen gebe?

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„Es ist eine symbolische Wahl, aber wir wollen, dass die Jugendlichen zur Wahl gehen, von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen und gut vorbereitet sind, wenn sie abstimmen“, erklärt Marvin Müller.

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Immer wieder bleiben interessierte Passanten an den Ständen stehen und diskutieren miteinander. Die kleineren Besucher können das Motto „Let‘s Europe“, das mit Kreide auf den Asphalt gemalt wurde, mit bunten Farben ausmalen. Viele Themen werden an den Ständen diskutiert. Der Ukraine-Krieg bewegt die Jugendlichen sehr. Aber auch für die Erwachsenen ist dieser Kriegsfall in Europa ein Dauerbrenner für Kopf und Seele. Genauso wie die Montagstrommler, „mit denen keine vernünftige Diskussion möglich ist“, sagen viele aus eigener Erfahrung.

Das Hattinger Jugendparlament präsentierte am Montag (13.5.) Infos und Aktionen auf dem Untermarkt in Hattingen zur bevorstehenden Europawahl; Sprayaktionen und ein Konzert der Punkband A.T.M.E. gehörten mit dazu.
Das Hattinger Jugendparlament präsentierte am Montag (13.5.) Infos und Aktionen auf dem Untermarkt in Hattingen zur bevorstehenden Europawahl; Sprayaktionen und ein Konzert der Punkband A.T.M.E. gehörten mit dazu. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

„Wir möchten eine Städtepartnerschaft ins Leben rufen“, sagt der Vorsitzende des Jugendparlaments

Die Mitglieder des Jugendparlaments tanzen auf vielen Hochzeiten, besetzen viele Themen, die ihnen wichtig sind. Simon Altunay (19), Student der angewandten Informatik und Vorsitzender des Jugendparlaments, ist schon seit Jahren politisch interessiert. Da gibt es aber auch noch ganz andere Bereiche, für die sich die Jugendlichen einsetzen. „Wir möchten eine Städtepartnerschaft ins Leben rufen und diskutieren das gerade unter uns. Kontakte zu anderen Ländern bringen uns nach vorne, andere Kulturen kennenzulernen, ist eine Bereicherung. Alle Städte haben solche Partnerschaften, nur Hattingen nicht. Das bedauern wir und möchten das Thema in die Politik bringen“, sagt er. Denn es gebe doch viele Möglichkeiten, voneinander zu lernen.

Wichtig ist, dass die Jugendlichen lernen, ihre demokratischen Möglichkeiten wie eine Wahl zu nutzen“
Johannes Langer - Mitglied des Jugendparlaments

Johannes Langer vom Jugendparlament ist schon mit dabei, seitdem er 13 Jahre alt ist. Seine Mutter kam vor zwangig Jahren aus der Ukraine als Au-Pair-Mädchen nach Hattingen und blieb. Kein Wunder, dass er eine ganz besondere Affinität zur jetzigen Weltlage und zur Politik hat. „Wir haben schon zur Landtagswahl 2022 eine Probe-Wahl mit Jugendlichen durchgeführt. Da haben 1900 Personen abgestimmt. Es zeigte sich, dass auch die Tierschutzpartei viele Stimmen bekommen hat. Wichtig ist, dass die Jugendlichen lernen, ihre demokratischen Möglichkeiten wie eine Wahl zu nutzen.“

Auch „Das Grundgesetz“ in einfacher Sprache gibt es auf Hattingens Untermarkt

Vom Haus der Jugend ist Anna-Lena Starkl an einem Stand. Sie ist auf der Zielgeraden zur Erzieherin und bietet viel Material zu Europawahl an. Außer kleinen, nützlichen Dingen wie Stiften und Bierdeckeln mit dem EU-Motto ist auch „Das Grundgesetz. Über den Staat“ in einfacher Sprache zu haben. Auch Kärtchen mit den Hattinger Treffpunkten für Jugendliche, einschließlich den Zeiten am Haus der Jugend kann man sich mitnehmen.

Dazu heizt ordentlich die Band A.T.M.E. auf dem Platz vor dem alten Rathaus ein. Bei bestem Maiwetter gibt’s Spaß und viel Futter für die grauen Zellen kostenlos.