Hattingen. Frauen aus ganz Deutschland frönen in Hattingen Leidenschaft fürs Nähen. Was sie antreibt, was Trauerbewältigung damit zu tun hat & ein Nähtipp.
Näh-Näh-Näh lautet das Motto dreier toller Tage in Hattingens Haus Friede. Sabrina Meier (47) und Jessica Steinbrink (47) lassen dort ihr eigenes Nähcamp stattfinden - für Nähbegeisterte aus ganz Deutschland. Die Resonanz ist groß.
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Jessica Steinbrink (47) und Sabrina Meier (47) von „Sternenstoffe“ haben selbst in einigen Näh-Camps schlechte Erfahrungen gesammelt, waren nie hundertprozentig mit dem dort Angebotenen zufrieden. Deshalb fand nach einem dreiviertel Jahr Planung nun ihr erstes Näh-Wochenende statt. „Wir dachten, wir können das besser.“
Von Blazern bis hin zu Bauchtaschen reichen die Nähprojekte in Hattingen
Spaß haben, sich gegenseitig inspirieren, zusammen essen, natürlich nähen und einfach eine gute Zeit haben – all das macht dieses Nähcamp aus. Die Teilnehmerinnen bringen ihre eigenen Näh-Projekte mit und arbeiten daran. Von Sommerkleidern und Blazern bis hin zu Bauchtaschen gibt es vieles zu entdecken. Dabei tauschen die Teilnehmenden sich miteinander aus, fachsimpeln und inspirieren sich gegenseitig. Sabrina Meier und Jessica Steinbrink stehen natürlich unterstützend zur Seite, aber die beiden Frauen begeben sich ebenfalls an ihre eigenen Projekte.
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„Also, das kann eigentlich nur gut werden“, sagt Sabrina Meier begeistert. Sie ist selbst leidenschaftliche Näherin und hat auch schon selbst Kurse gegeben. Das Wochenende in Haus Friede ist mit 30 leidenschaftlichen Näherinnen ausgebucht und kommt dann auch noch gut an. Das Camp ist für alle gedacht, auch wenn es im Endeffekt nur Frauen geworden sind – eine Teilnehmerin ist sogar aus Erfurt angereist. Und Nähbegeisterte und Camp-Fans dürfen sich freuen: Ein weiteres Wochenende bei Haus Friede ist schon reserviert.
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Das Nähen ist für viele dabei mehr als nur ein Hobby. Einen Mythos jedoch widerlegt Sabrina Meier: Günstiger als ein Kleidungsteil im Geschäft zu kaufen, ist die Do-it-vourself-Herstellung nicht. Manchmal sei ein Stoff sogar noch teurer als ein Teil aus dem Geschäft. Den Reiz am Selbermachen mache laut den Nähbegeisterten vielmehr die Einzigartigkeit eines Teils aus. „Vielleicht ist es dann doch irgendwie der Wunsch nach Individualität, ich hab‘ so auch meinen eigenen Style gefunden“, sagt auch Sabrina Meier. „Und wenn man jetzt nicht gerade mega schlank ist, kann man die Kleidung einfach dem Körper anpassen. Wir nähen ja nach Maßen und nicht nach Konfektion“, meint die Hattingerin.
Nähen: „ein Hobby zum Abschalten“
Sabine Krauß näht schon sehr lange. Wie lang genau, könne sie nicht sagen. Für sie, sagt sie, sei Nähen „ein Hobby zum Abschalten. Und es ist schön, wenn andere das auch so sehen“. Sie entdeckte es für sich, nachdem ihre Mutter verstarb und sie ihre Nähmaschinen aufbewahrte und irgendwann dann auch nutzte. „Das dient so ein bisschen als Erinnerung an sie und ja auch als Trauerbewältigung“, erzählt sie. Auf das Nähcamp ist sie per Instagram aufmerksam geworden. Und von diesem Event sehr begeistert.
Do it yourself: einen Loop-Schal nähen
Das können sogar absolute Anfänger. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für den eigenen Loop.
Das wird gebraucht: zwei Stoffrechtecke (60cm x 15cm), am besten aus Jersey oder einem anderen elastischen Stoff; außerdem eine Nähmaschine mit elastischem Stich.
Schritt 1: Die „schönen“ Seiten – also die, die später außen zu sehen sein sollen – werden aufeinander gelegt, beide „schönen“ Seiten sind dabei nun zunächst einmal innenliegend.
Schritt 2: Die langen Seiten werden zusammengenäht.
Schritt 3: Eine kurze Seite wird in den „Stoffschlauch“ eingestülpt, sodass die langen Seiten nur noch etwa 30 Zentimeter und damit halb so lang sind wie zuvor. Achtung: Die Enden der nun noch offene Seiten müssen glatt aufeinander liegen.
Schritt 4: Denn diese vorhin nicht eingestülpten kurzen Seiten werden nun zusammengenäht. Aber Vorsicht: Eine sogenannte Wendeöffnung muss davon ausgespart werden, diese sollte circa zehn Zentimeter betragen.
Schritt 5: Nun kann der Stoff gewendet werden, sodass die „schönen“ Seiten nach außen treten und zu sehen sind.
Schritt 6: Zuletzt wird auch die Wendeöffnung geschlossen. Das geht per Hand oder mit der Maschine.