Hattingen. Der kommunale Ordnungsdienst war bei der Mülltonnen-Aktion gegen Querdenker in Hattingen überfordert. Der Schaden für die Demokratie ist groß.
Ist der kommunale Ordnungsdienst in Hattingen auf dem rechten Auge blind? Wahrscheinlich nicht. Was ist er dann? Offensichtlich überfordert.
Zumindest die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die am Montag auf den Straßen von Welper für Recht und Ordnung gesorgt haben, müssen unbedingt wachgerüttelt werden. Da leiden die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt seit mehr als zwei Jahren unter der massiven Lärmbelästigung durch die Montagstrommer. Und bekommen immer wieder zu hören, dass die Versammlungsfreiheit ein hohes Gut sei und manchmal eben auch erduldet werden muss.
+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Hattingen verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++
Und dann können die Ordnungsdienstler der Stadt es offensichtlich nicht erdulden, dass Gegendemonstranten auf die pfiffige Idee kommen, ihren Widerstand gegen den Widerstand mit Mülltonnen auszudrücken. Geht‘s noch?
Aufrechte Demokraten in Hattingen empfinden Willkür als Affront
Wenn es denn so war, dass die an diesem Abend zweckentfremdeten Abfallbehälter keine Gefahr für die öffentliche Ordnung waren, ist das Einschreiten der Ordnungskräfte ein Skandal. Und der Schaden für die Stadtgesellschaft noch gar nicht abzusehen. Denn natürlich empfinden die aufrechten Demokraten die Willkür als Affront.
Lesen Sie auch:
- Kokain und Marihuana: Drogenhöhle in Hattingen aufgeflogen
- Aus für Hattinger Tradition: Lok-Fabrik Reuschling verkauft
- Anzeige wegen Mülltonnen-Aktion: Kritik an Stadt und Politik
- Moderator Daniel Aßmann und seine Heimat-Liebe zu Hattingen
- Gastronomie: Im Haus Geldmann gibt‘s jetzt griechische Küche
Die Stadtspitze versucht nun, diesen Schaden zu begrenzen. Bürgermeister Dirk Glaser und Rechtsdezernentin Christine Freynik entschuldigen sich und versichern, dass es keine Anzeigen gegen Mülltonen-Aktivisten mehr gebe. Das ist ja wohl das Mindeste.
>>> Folgen Sie unserer Redaktion hier auf Instagram unter auf Facebook – hier finden Sie uns.
Beide sind übrigens immer wieder bei Demonstrationen vor Ort. Führung von vorne. Gut so. Leider haben sie es versäumt, ihrem Ordnungspersonal zumindest Leitlinien für die Lage am Montag mit auf den Weg nach Welper zu geben. Denn dass die Mülltonnen-Aktion kommt, war bekannt. Statt jetzt Nachsicht zu üben, hätte man besser vorher Weitsicht bewiesen.