Hattingen. Wohnungsunternehmen aus Bochum entschuldigt sich nach WAZ-Anfrage. Wie es den Mietern in Hattingen-Welper jetzt entgegenkommen will.

„Wir leben seit über drei Wochen ohne Heizung“, klagt ein Vonovia-Mieter aus Hattingen. Abhilfe geschaffen habe das Unternehmen bislang trotz mehrfacher Aufforderung nicht. Das soll sich nun ändern, erklärt das Unternehmen auf WAZ-Nachfrage.

Am Donnerstag, 22. Februar, sei es gewesen, daran erinnern sich Mietende ganz genau, als die Heizung in den Häusern Nummer 6 und 8 in der Straße An der Hunsebeck in Welper ausgefallen sei. Sofort habe man den Hausmeister und das Unternehmen informiert. „Aber wir sind nur vertröstet worden.“ Inzwischen ginge der Hausmeister gar nicht mehr ans Telefon.

Vonovia-Mieter in Hattingen frieren seit drei Wochen: Heizung defekt

Auch bei einer Vonovia-Service-Nummer in Bochum habe er sich gemeldet, so ein Mieter. Doch dort sei er „dreist abgewiesen worden“ - mit dem Hinweis darauf, dass sich gekümmert würde. „Das ist aber auch schon wieder Tage her.“ Gehört haben die Mieter, dass wohl ein Ersatzteil fehlen soll. „Aber so lange?“ Am vergangenen Dienstag dann habe plötzlich ein „Mini-Heizlüfter“ vor der Tür gestanden.

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„Es hat noch einige richtig kalte Nächte in der letzten Zeit gegeben, es war sehr kalt in den Wohnungen. Meine Erkältung bekomme ich gar nicht mehr weg“, führt ein weiterer Mieter Klage. Weder per Brief noch sonst irgendwie habe das Unternehmen Kontakt mit den Mietenden ohne Heizung aufgenommen. „Man hört einfach nichts. Es gibt auch keinen Zwischenzähler für den Strom für den Heizlüfter. Nichts.“

Wohnungsunternehmen entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten

Vonovia möchte sich „vorab für die Unannehmlichkeiten entschuldigen. Auch, dass sich die Kommunikation und Reparatur entgegen unseres Standards für Kundenservice und Qualität deutlich verzögert hat. Wir verstehen vor diesem Hintergrund den Unmut unsere Kundinnen und Kunden selbstverständlich“, sagt Vonovia-Pressesprecherin Bettina Benner.

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Sie bestätigt, dass die Anlage, die zwei Häuser mit zehn Mieteinheiten mit Wärme versorgt, erstmalig am 22. Februar ausgefallen ist. „Sie konnte aber einen Tag später entstört werden.“ Im Zeitraum vom 23. Februar bis 1. März sei es dann zu drei weiteren Ausfällen gekommen, „welche aber ebenfalls kurzfristig behoben werden konnten“.

Anlage ist nicht zu reparieren: Für den Übergang wird ein Hotmobil aufgestellt

Am 4. März habe der Hersteller Vonovia darüber informiert, dass die Anlage dauerhaft irreparabel sei und erneuert werden müsse, da es keine Ersatzteile mehr gebe. Bettina Benner: „Aufgrund eines internen Kommunikationsfehlers erfolgte die finale Freigabe zur Erneuerung leider nicht sofort. Hierfür können wir uns bei unseren Mieterinnen und Mietern nur entschuldigen.“ Vonovia habe am selben Tag noch Heizlüfter an die Mieter verteilt. „Mieter, die während der Ausgabe angetroffen werden konnten, wurden entsprechend informiert.“

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Wie lange es nun noch dauert, bis die neue Heizung eingebaut wird, kann die Sprecherin indes nicht sagen. Aber: Zur Überbrückung sei ein mobiler Wärmeerzeuger, ein so genanntes Hotmobil, bestellt. Das Gerät soll noch am heutigen Freitag (15.3.) aufgestellt werden.

Vonovia stellt eine pauschale Mietminderung von 200 Euro in Aussicht

Außerdem informiert Benner, dass alle betroffenen Mieter eine pauschale Mietminderung von 200 Euro erhalten. Darüber sowie über die weitere Vorgehensweise und die Erstattungsmöglichkeit von Stromkosten, die durch den Gebrauch des Heizlüfters entstanden sind, will Vonovia über einen Serienbrief in den kommenden Tagen informieren. Aushänge sollen über den weiteren zeitlichen Reparatur-Ablauf informieren.