Hattingen. 600 Anträge sind allein auf der Internetseite der Stadt Hattingen zu finden. WAZ-Leserin gerät durch lange Wartezeit in Schwierigkeiten.

Eine Leserin meldet sich entsetzt bei der WAZ Hattingen: Die Bearbeitung ihres Antrages solle nach Auskunft der Stadt acht Monate dauern. Das ist kein Einzelfall. Die Leserin fürchtet dadurch eine existenzielle Bedrohung.

Pauschal, so sagt Stadtsprecherin Susanne Wegemann, könne man die Frage, wie lange das Bearbeiten eines Antrages dauere, nicht beantworten. „Es gibt schon allein auf unserer Internetseite 600 verschiedene Antragsformulare. Und es lässt sich ja nicht jeder Antrag mit jedem vergleichen.“

Bearbeitungszeit von Anträgen in Hattingen sehr unterschiedlich

Die Bearbeitungszeit hänge auch ab vom Umfang der Unterlagen, die einzureichen seien. „Selbst bei Bauanträgen gibt es einfache und umfangreiche.“ Die gleiche Antragsart erfordere eben nicht immer die gleiche Zeit der Prüfung. Auch die Vollständigkeit der Unterlagen und wie gut sie vorbereitet seien, sei sehr unterschiedlich.

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Die Antragspalette reicht von der Genehmigung eines Osterfeuers über Beantragung einer größeren Mülltonne, Ausstellung eines Angelscheins bis hin zum Antrag auf Steuerbefreiung von Denkmälern und auf Gründachförderung oder zum Ausstellen von Parkausweisen oder Wohnberechtigungsscheinen.

Bearbeitungszeit hängt von vielen Faktoren ab

Wer bis zum 17. Februar einen Antrag für ein Osterfeuer richtig eingereicht hatte, kann schon am 20. Februar mit einer Ablehnung oder Genehmigung rechnen. Hier reichen zur Prüfung wenige Tage.

Eine Baugenehmigung für ein Einfamilienhaus dauert, „wenn alles optimal läuft, also die Unterlagen korrekt und vollständig eingereicht wurden, keine Technik oder Personal ausfällt - auch bei am Verfahren zu beteiligenden Behörden - und es keine Sonderfälle sind, im Schnitt vier Monate.“

WAZ-Leserin befürchtet Verlust der Wohnung

Die Wartezeit bei einem Bewohnerparkausweis gibt Wegemann mit ein bis zwei Wochen an. „Hier ist noch wichtig, dass umgehend gezahlt wird.“ Und: Wegen des Hackerangriffs funktioniert das Serviceportal nicht, daher kann die Einreichung der Unterlagen nicht digital erfolgen.

Die WAZ-Leserin hatte einen Wohngeld-Antrag bei der Stadt gestellt: „Ich hatte es bis Oktober bekommen, dann musste ich für die Weiterzahlung einen neuen Antrag stellen, was ich auch zeitgerecht getan habe. Acht Monate Wartezeit ist Wahnsinn. Ich kann mir nur noch das Futter für meine Katze leisten. Ich möchte die Wohnung nicht verlieren.“ Die Stadt habe geraten: Drohe der Vermieter mit Kündigung, solle sie sich bei der Stadt melden. Sie sei dann behilflich.

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Neun Monate Wartezeit bei Wohngeldanträgen

Inzwischen gibt die Stadt an, dass es bei Wohngeldanträgen sogar neun Monate bis zum Bescheid dauere. „Das liegt an vielen krankheitsbedingten Personalausfällen. Uns liegen aus dem Jahr 2023 rund 1500 Anträge vor, von denen die Hälfte in Bearbeitung ist. Die Anträge werden nach Eingang bearbeitet“, erklärt Wegemann.

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