Hattingen. Auf der einen Seite die Menschen „für Vielfalt und Demokratie“, auf der anderen Querdenker: Lesen Sie die Meinungen zu den Demos in Hattingen.

Im Stich gelassen

Wer um alles in der Welt hat denn nun auch noch diesen Autokorso genehmigt? Haben die Menschen entlang der Komfort-Route, die jenen respektlosen Montagstrommlern geboten wird, nicht allmählich genug gelitten? Die neue Dimension: Ab kurz vor 20 Uhr wird es höllisch laut. An die 40 Fahrzeuge sind auf der Piste. Dauerhupend, mit Lautsprechern ausgestattet, über die die tiefschürfenden Weisheiten rausgebrüllt werden. Der Schwurbel-Tourismus mit dem Ziel Hattingen nimmt wieder Fahrt auf, wie an den Kennzeichen abzulesen ist. Hattingen wird zum Eldorado für Radauschwestern und Radaubrüder, denen andernorts der Weg nicht so gefügig freigemacht wird. Ich frage mich: Warum wird die Zivilgesellschaft, die für Vielfalt und Toleranz in Hattingen steht, von fast allen wichtigen offiziellen Stellen dermaßen im Stich gelassen? Traurig, traurig. Fred Dellar

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Verstoß gegen Auflagen

Seit einiger Zeit unterstütze ich das Bündnis „Hattingen für Vielfalt und Demokratie“. Am Montag ist mir folgendes aufgefallen: Obwohl die Organisatorin der Veranstaltung die Demonstrierenden darauf hingewiesen hat, dass Trillerpfeifen nicht erlaubt sind, haben die „Montagstrommler“ nach Kräften Trillerpfeifen benutzt. Vereinzelt waren auch Pfeifen bei „Hattingen für Vielfalt und Demokratie“ zu hören. Als ich eine Polizistin darauf ansprach, konnte sie mir nicht erklären, warum dies von Seiten der Polizei geduldet wird. Es stellte sich für mich auch die Frage, warum die „Montagstrommler“ ihre Diskoanlage samt Privat-Pkw auf dem Platz vor dem Reschop Carré abstellen dürfen. Ich sehe in beiden Fällen einen Verstoß gegen die Auflagen für die Demonstration bzw. gegen die Parkordnung. Wie kann das sein? Claudia Mietzner

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Redet wieder miteinander

Ein Plakat „Jetzt AfD verbieten“ zeigt, dass auch in Hattingen gegen die AfD demonstriert wurde. Um die AfD geht es aber den friedlichen Demonstranten überhaupt nicht. Denn die machen lediglich auf die Missstände im Land aufmerksam. Was aber aufgefallen ist, dass den Menschen, die darauf aufmerksam machen, eine unglaubliche Wut entgegengebracht wird. „Haut ab“-Rufe sind tatsächlich keine Meinung. Wo ist der gegenseitige Respekt geblieben? Verstehen das die Gegendemonstranten in Hattingen unter Demokratie? Die Spaltung und Hetze in unserer Gesellschaft muss endlich aufhören. Redet wieder miteinander, hört zu und alle werden feststellen, dass wir alle die gleichen Probleme und Ziele haben. Sylvia Thodte, Bergkamen

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