Hattingen/ Sprockhövel. Nach dem WM-Sieg der Basketball-Nationalmannschaft erhoffen sich die Vereine in Hattingen und Sprockhövel einen Schub. Aber: Es fehlen Trainer.

„Nein. Nicht. Bloß nicht“ wechselt sich am Sonntag mit „Yeah. Super. Hammer“ ab. Für die Basketball-Freunde steht am Sonntag die Welt still. Der größte deutsche Traum in der Geschichte der Sportart wird wahr: Deutschland ist Weltmeister. Für die Basketballer von der SG Welper und der TSG Sprockhövel, in der viele Hattinger Jugendliche spielen, ist dieser Krimi Herzklopfen pur.

Was für ein Spiel. Immer ist Deutschland mit ein paar Punkten vorne, dann holt Serbien wieder auf. Heftig laut wird es beim Endspiel in der Umgebung von Jochen Knorr (64), Trainer bei der TSG und Benjamin Bernatzki von der SG Welper.

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Es hält keinen mehr auf den Stühlen. Die zehn Männer, die vorm Fernseher im Garten von Bernatzki sitzen, springen auf, klatschen sich ab, fiebern mit, wenn es wieder mal eng wird. Und natürlich liegen sie sich nach dem Sieg in den Armen.

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Was unterscheidet die Nationalmannschaft von der 2. Mannschaft der 2. Kreisliga in Welper? Benjamin Bernatzki lacht laut los. „An dem Niveau und dem Teamgeist arbeiten wir noch“, erklärt er. „Es ist einfach sensationell, wie die Mannschaft aufeinander eingespielt ist. Jeder weiß, wo der andere auf dem Feld steht, es gibt kaum Fehlpässe. Einfach unglaublich“, schwärmt er.

Und noch einen signifikanten Unterschied gibt es zwischen den Mannschaften. „Bei uns ist kaum jemand über 1,90 Meter, aber in der Nationalmannschaft dürften alle locker über dieser Körpergröße sein.“ Darum sehe man auch nie so einen großen Unterschied, wenn ein Korb gemacht wird. Und der ist genau bei 3,05 Metern aufgehängt.

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Mit kurzer Unterbrechung ist der 42-Jährige seit 28 Jahren bei der SG Welper. Damals habe es auch so eine erfolgreiche Zeit der Basketballer gegeben. „Das hat mich fasziniert und nie mehr losgelassen“, sagt er. Heute betreut er die 2. Mannschaft und ist Kassierer im Vorstand. „Ich geh davon aus, dass wir bei unserem nächsten Spiel den Schwung mitnehmen. Wir sind beseelt und gepusht.“

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Nicht weniger euphorisch ist Jochen Knorr, Sportwart der Basketballer bei der TSG Sprockhövel. „Ich habe zwar alleine das Spiel geguckt, aber es wurde auch heftig laut, wenn ein Korb gemacht wurde“, gibt er zu. „Wir haben gestern gleich auf unserer Homepage geschrieben, dass alle Spiele für den Tag abgesagt werden, damit alle das Endspiel gucken können. Es wurde zwar kein Public Viewing gemacht, aber die haben alle irgendwo das Spiel verfolgt.“

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Ärgerlich findet er, dass jedes noch so kleine Fußballspiel von den Öffentlich-Rechtlichen übertragen wird, aber niemand die Chance hatte, die vorherigen Basketball-Spiele dort zu verfolgen. „Da musste man schon den Privatsender haben, um die Spiele sehen zu können.“

Knorr geht davon aus, dass die Sportart jetzt noch einmal einen Schub bekommt und sich noch mehr Jugendliche anmelden. Denn nachdem er ein Jugendprojekt gestartet hat, ist das Interesse deutlich gewachsen. „Es sind auch viele Hattinger in unserem Verein, weil Welper keine Jugendmannschaft hat, sagt er. Es kämen viele Eltern von acht- bis neunjährigen Kindern und wollten die Kids anmelden. „Aber wir haben zurzeit für die Gruppe noch keinen Trainer. Vielleicht ändert sich das ja bald und wir können auch für die Kleineren ein Training anbieten.“

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Die Sportbegeisterten können auch ein Schnuppertraining machen, um zu gucken, ob ihnen die Sportart gefällt. „Ausgelöst hat die Weltmeisterschaft auf jeden Fall jetzt schon eine Euphorie. Denn viele haben jetzt Bilder des Spiels auf WhatsApp und tauschen tolle Fotos aus.“