Hattingen. Ben Siebert von Hattingens Gymnasium Holthausen war bei „Jugend forscht“. Das Projekt: eine kostenlose Plattform zum Programmieren von Websites.
Einen einfachen Weg in die Welt der Programmierung verspricht er seinen Mitmenschen, bietet hierfür ein selbst kreiertes Tool an: Ben Siebert, Oberstufenschüler des Gymnasiums Holthausen, hat mit „CodeUp“ eine spezielle Plattform entwickelt, mit der Einsteigerinnen und Einsteiger das Programmieren von Web-Applikationen interaktiv erlernen können. Beim Landeswettbewerb von „Jugend forscht“ hat ihm dieses Projekt dabei den ersten Platz im Bereich Arbeitswelt eingebracht und jüngst die Teilnahme am Bundeswettbewerb in Bremen – als erstem Jungforscher seiner Schule.
„Wollte Anfängern leichteren Einstieg ins Programmieren ermöglichen als ich ihn hatte“
Animiert zur Entwicklung von „CodeUp“ haben den 16-Jährigen dabei Eigenerfahrungen. „Ich wollte Anfängern einen leichteren Einstieg ins Programmieren ermöglichen als ich selbst ihn hatte“, sagt Ben Siebert. Um sodann in einem Nebensatz zu erwähnen, dass er diese im Alter von etwa acht, neun Jahren machte – in einem Kursus an der Wuppertaler Junior Uni.
Der Wettbewerb „Jugend forscht“
„Jugend forscht“ ist Deutschlands bekanntester Nachwuchswettbewerb. Ziel ist, Jugendliche für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu begeistern, Talente zu finden und zu fördern.
Pro Jahr gibt es bundesweit mehr als 120 Wettbewerbe. Teilnehmen können Jugendliche ab der vierten Klasse bis zum Alter von 21 Jahren, für unter 15-Jährige heißt der Wettbewerb dann „Schüler experimentieren“, hier gibt es keinen Bundeswettbewerb.
Wer mitmachen will, sucht sich selbst eine interessante Fragestellung für sein Forschungsprojekt. Den Gewinnern winken attraktive Geld- und Sachpreise.
„CodeUp“, sagt sein Erfinder (der auch schon mal bei „Schüler experimentieren“ Landesbester war) solle Einsteigern „einen roten Faden zum Programmieren von Webseiten an die Hand geben“. Ihnen, zum Beispiel, die Programmiersprache Javascript und die Computersprache HTML näherbringen. Das Projekt verfolge zudem „einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem Anwendende neben dem Wissenserwerb das Erlernte auch direkt umsetzen und sich aktiv mit anderen Nutzenden austauschen können“. Jungforscher Ben Siebert setzt dabei auf eine Lernmethode, die Spaß machen und motivieren soll. Mit Videokursen und einem interaktiven Quiz am Ende jeder Lektion lasse sich eine eigene Web-Applikation auf diese Weise schnell entwickeln, verspricht er.
Achtklässler hat mit Hilfe von „CodeUp“ schon ohne weitere Hilfe Webseite erstellt
In der Schule hat er dabei schon viel positives Feedback erhalten für „CodeUp“ – nicht nur von Sabine Schmidseifer-Sürig, der MINT-Koordinatorin des Gymnasiums, die den „Jugend-forscht“-Beitrag des 16-Jährigen als Lehrkraft betreut hat. Auch die Sechstklässler und die Mitglieder der MINT-Arbeitsgemeinschaft haben „CodeUp“ schon getestet – und waren begeistert. Und ein Achtklässler hat mit Hilfe von „CodeUp“ sogar schon ohne weitere Hilfe eine eigene Webseite erstellt.
+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Hattingen verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. +++
Nutzen, sagt Ben Siebert, könne diese Plattform aber fürs Erste jede und jeder – und das auch noch kostenlos (codeup.space). Weil der Hattinger Schüler findet, „dass man für Bildung nichts zahlen sollte“.
40 bis 50 Wochenstunden hat der Schüler aus Hattingen seit Mai 2022 daran getüftelt
Sehr viel Arbeit hat der Schüler des Gymnasiums Holthausen dabei in „CodeUp“ investiert, 40 bis 50 Wochenstunden, verrät er, habe er seit Mai 2022 daran getüftelt – „auch nachts und vor allem an den Wochenenden“. Zeit, trotz Schule und Forschungsprojekt noch Freunde zu treffen, habe er dennoch gefunden. Auch Boxen, Skaten und Surfen im Sommer waren noch drin.
>>> Folgen Sie unserer Redaktion auf Facebook – hier finden Sie uns
Wie es nun weitergeht? „CodeUp“ weiterentwickeln möchte Ben Siebert, der zum neuen Schuljahr die Q1 besuchen wird – mit Informatik und Mathematik als Leistungskursen. Und auch eine Teilnahme am „Jugend-forscht“-Wettbewerb 2024 hat er fest im Blick. Ohnehin sei „Jugend forscht“, Deutschlands bekanntester Nachwuchswettbewerb mit dem Ziel, junge Menschen für Mathematik, Informatik, Technik und Naturwissenschaften zu begeistern, ein tolles Format. Und die Teilnahme am Bundeswettbewerb sei ein besonderes Erlebnis gewesen, „das ich nicht missen möchte“.
>>> Mehr Nachrichten aus Hattingen und Sprockhövel
Seine berufliche Zukunft übrigens plant Ben Siebert ebenfalls im MINT-Bereich: „Ich kann mir nichts anderes vorstellen als später einmal Programmierer zu werden.“
„CodeUp“ war erst der Anfang.