Hattingen. Das Gymnasium Holthausen in Hattingen ist nun Mitglied im Excellence-Schulnetzwerk für MINT-Spitzenförderung. Diese Woche gibt es ein Camp dazu.

Das Gymnasium in Holthausen hat seine Anwärterzeit zur MINT-EC-zertifizierten Schule erfolgreich gemeistert und ist seit November kreisweit das erste Vollmitglied im nationalen Excellence-Schulnetzwerk für MINT-Spitzenförderung. Zwei Jahre hatte die Schule Zeit, um sich in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (dafür steht MINT) zu profilieren.

Die Schüler des Gymnasiums können sich ab der sechsten Klasse zusätzlich in naturwissenschaftlichen Fächern und Arbeitsgemeinschaften erproben und auch an Wettbewerben wie „Jugend forscht“ teilnehmen. Außerdem haben sie in der Oberstufe die Möglichkeit, neben Mathe auch Physik, Biologie oder Chemie als Leistungskurs zu wählen.

Kooperation mit dem Gymnasium Waldstraße hilft weiter

„Diese Kurse können wir durch die Kooperation mit dem Gymnasium Waldstraße anbieten“, ergänzt Schulleiter Thorsten Köhne. Zusätzlich arbeitet die Schule mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft vor Ort zusammen, um ihr MINT-Profil zu schärfen. Mit Wissenschaftlern der Ruhr-Universität Bochum etwa wird an 3D-Druck-Verfahren geforscht.

In dieser Woche richtet das Gymnasium außerdem ein bundesweites MINT-EC-Camp aus, das seinen Schwerpunkt auf das Thema „IT-Sicherheit“ legt. Zwei Schüler des Gymnasiums Holthausen sowie achtzehn weitere Schüler aus dem gesamten Bundesgebiet werden sich mit konkreten Aufgaben aus dem IT-Sicherheitsbereich auseinandersetzen. Mitorganisatoren des Camps sind die EN-Agentur, die Firmen Köppern, J. D. Neuhaus, G Data, die Sparkasse Hattingen, die Volksbank Sprockhövel, Voll Digital und die IHK Mittleres Ruhrgebiet.

Schüler tauschen sich mit Studenten aus

Die Schüler werden zum Beispiel einen halben Tag am Lehrstuhl für eingebettete Systeme und IT-Sicherheit an der RUB verbringen, dort einen Vortrag hören und sich mit Studierenden austauschen. Der Lehrstuhl ist außerdem Kooperationspartner des EC-Camps.

Um „IT-Sicherheit“ geht es beim MINT-Camp in Hattingen.
Um „IT-Sicherheit“ geht es beim MINT-Camp in Hattingen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Sabine Schmidtseifer-Süring ist MINT-Koordinatorin am Gymnasium Holthausen und stolz auf die Vollmitgliedschaft: „Dass wir es in den letzten beiden Jahren geschafft haben, unser Angebot noch einmal deutlich zu verbessern und jetzt Vollmitglied geworden sind, macht uns stolz. Es ist auch besonders erfreulich für unsere engagierten Schüler, die für ihre tollen Leistungen mit dem MINT-EC-Zertifikat geehrt werden können und so bessere Chancen bei der Arbeitsplatzsuche haben werden.“

Das Zertifikat bringt auch Vorteile bei der Studienplatzsuche

Das MINT-EC-Zertifikat zeichnet Abiturienten aus, die sich über ihre gesamte Schullaufbahn hinweg über den Unterricht hinaus im MINT-Bereich engagiert haben, sei es durch einen klaren Schwerpunkt bei der Fächerwahl, überdurchschnittliche Leistungen, die Teilnahme an Wettbewerben oder fachwissenschaftliche Arbeiten. Nicht nur bei potenziellen Arbeitgebern ist das Zertifikat anerkannt, es bringt auch Vorteile bei der Studienplatzsuche: Die Hochschule Heilbronn senkt etwa für spezielle Studiengänge den Notenschnitt um 0,5 Punkte, was bei zulassungsbeschränkten Fächern bedeutet, dass Bewerber automatisch weiter oben auf der Anmeldeliste stehen.

Das Programm wird von allen Lehrern getragen

Das Gymnasium hat sich für die Vollmitgliedschaft vor allem durch sein umfangreiches Wettbewerbsangebot im naturwissenschaftlichen Bereich, seine hohe Fortbildungsbereitschaft und das tolle Engagement im Kollegium empfohlen. Iris Ricke, Lehrerin für Mathematik und Biologie, sowie Sabine Schmidtseifer-Süring, Lehrerin für Chemie und Physik, sind federführend, was die Zertifizierung zur MINT-EC-Schule angeht.

„Natürlich wird das Programm von allen Kollegen getragen“, weiß Schulleiter Köhne. Neben den Vorteilen für die Schüler hebt er auch die Bedeutung für die Schule insgesamt hervor. „Wir können mit anderen Schulen kooperieren und unsere Lehrer können sich im MINT-Bereich fortbilden.“ So können die Lehrer den Unterricht an den aktuellen Stand der Forschung anbinden.