Hattingen. . Das Gymnasium Holthausen schafft die Aufnahme in das nationale Excellence-Schulnetzwerk MINT-EC als erste Schule im Ennepe-Ruhr-Kreis.

  • Ausgeprägtes Schulprofil in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik
  • Die Anforderungen für die Aufnahme in dieses Netzwerk sind sehr hoch
  • Der Austausch über Ländergrenzen hinweg hilft bei der Weiterentwicklung

Das Urteil der unabhängigen Fachjury erreichte Schulleiter Gerd Buschhaus per Mail: Das Gymnasium Holthausen hat im diesjährigen Auswahlverfahren die Aufnahme in das nationale „Excellence-Schulnetzwerk MINT-EC“ geschafft – als erste Schule im EN-Kreis. „Wir sind darauf“, betont Buschhaus, „wirklich stolz.“

MINT-EC: Diese Abkürzung steht für ein ausgeprägtes Schulprofil in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Fächer, die Buschhaus „entscheidende Ausgangspunkte für die Zukunft“ nennt. „Hier können auch und vor allem Schulen ihren Betrag zur Weiterentwicklung unserer Gesellschaft leisten“, erklärt er die Motivation zur besonderen Beschäftigung mit diesen Fächern.

Seit Jahren schon Ehrung als MINT-freundliche Schule

Seit Jahren besitzt das Gymnasium eine Ehrung als „MINT-freundliche Schule“ – durch die Initiative „MINT Zukunft schaffen“. Seitdem, so Buschhaus, habe man mit der Aufnahme in das bundesweite Schulnetzwerk geliebäugelt. „Ohne motivierte Schülerinnen und Schüler sowie das Engagement des Kollegiums hätten wir das von der Jury geforderte Niveau aber nie erreicht“, erklärt er.

Denn die Auszeichnung als MINT-EC-Schule setzt einiges voraus: So etwa darf es in den MINT-Fächern nicht nur durchgängig von der Jahrgangsstufe 5 bis zur 12 keine Stundenkürzung geben. In der Oberstufe müssen auch grundsätzlich Leistungskurse in allen MINT-Fächern angeboten werden.

Nur eine Ausnahme von der Regel ist erlaubt

Lediglich einmal, so Buschhaus, sei eine Ausnahme erlaubt. Umso mehr bedauert er, dass es am Gymnasium Holthausen in der jetzigen Q1 keinen Physik-Leistungskurs gibt; aber das Interesse in dieser Stufe sei einfach zu gering gewesen. Dass dieses noch einmal passiert und man an der Lindstockstraße schon bald wieder raus sein könnte aus dem Schulnetzwerk, befürchtet er nicht. Man arbeite nun noch intensiver daran, auch unter den Schülern, die zwar großes Interesse an MINT-Fächern haben, aber ihre Fähigkeiten für einen Leistungskurs zu gering einschätzen, für eben einen solchen zu gewinnen.

Eine besondere MINT-Neigung wird an der Lindstockstraße indes in allen Jahrgangsstufen gefördert, insbesondere auch in Projektkursen. Dies ebenso wie Kooperationen mit Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen – wie sie seitens des Gymnasiums Holthausen mit der Ruhruniversität Bochum und der Industrie- und Handelskammer in Hagen bestehen – werden von der MINT-EC-Jury auch erwartet. Zu Recht, weiß Buschhaus, lernten Schüler in solchen Unterrichtseinheiten doch immer wieder auch Besonderes. Als Beispiel nennt er einen Praktikumstag bei der IHK, „bei dem die Teilnehmer einen eigenen USB-Stick erstellt haben“.

Breite Angebotsauswahl im Differenzierungsbereich

Die „breite Angebotsauswahl im Differenzierungsbereich – von praktischer Informatik über Robotik bis zu Bionik und Chemie im Alltag – über die konsequente Neigungsförderung in allen Jahrgangsstufen bis hin zu vielfältigen Teilnahme-Möglichkeiten an MINT-Wettbewerben“ habe auch die Jury überzeugen können, heißt es seitens des MINT-EC-Vorstandes.

Nun habe die Schule, wie Netzwerk-Vorsitzender Wolfgang Gollub erklärt, „die einmalige Möglichkeit, sich über Ländergrenzen hinweg auszutauschen und so konsequent weiter zu entwickeln“.

Nationales Excellence-Netzwerk MINT-EC

MINT-EC ist ein nationales Excellence-Netzwerk von Schulen mit Sekundarstufe II und ausgeprägtem Profil in Mathematik, Information, Naturwissenschaften, Technik (MINT). Ins Leben gerufen wurde es im Jahr 2000 auf Initiative der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitsgeberverbände. Seit 2009 steht das Netzwerk mit derzeit 295 zertifizierten Schulen unter der Schirmherrschaft der Kulturministerkonferenz der Länder.

In diesem Jahr gingen 44 Bewerbungen aus ganz Deutschland zur Aufnahme in das Schulnetzwerk ein. Erfüllt haben die anspruchsvollen Kriterien29 Schulen: 13 als Mitglieder, 16 als Anwärter. Letztere müssen ihre MINT-Spitzenförderung zwei Jahre später erneut nachweisen, um Mitglied zu werden. Danach werden sie alle vier Jahre überprüft.