Hattingen. Der neue Betreiber der Gemüsescheune Hattingen arbeitet mit umliegenden Höfen und setzt auch auf Microgreens. Am 1. Mai ist die Eröffnung.

Die Arbeiten laufen auf Hochtouren: Am 1. Mai sollen sich die Tore der Gemüsescheune Elfringhausen in Hattingen um 9 Uhr wieder öffnen. Der neue Betreiber setzt auf Regionalität und Superfood.

Neuer Betreiber ist Daniel Stranzenbach (34). Er hat übernommen, „weil ich die Gemüsescheune schon ewig kenne und finde, dass man daraus richtig etwas machen kann“. Dafür hat der gelernte Modellbauer und Kaufmann seinen Job im Vertrieb in der Automobilbranche aufgegeben. „Groß geworden bin ich neben dem Mollenkotten in Wuppertal. Die Weiterverarbeitung von dem, was angebaut wird, hat mich immer interessiert.“

Gemüsescheune Elfringhausen in Hattingen eröffnet am 1. Mai

In den letzten Wochen „habe ich alle Höfe in der Umgebung abgeklappert. Sollte ich einen vergessen haben, tut es mir leid. Jeder kann sich gern melden“. Denn Stranzenbach setzt aufs Mitmachen aller. „Hier soll jeder das, was er produziert, anbieten können.“ Und auch selbst bewerben, indem er den Betrieb und seine Produkte vorstellt.

Die Bäckerei Borggräfe aus Sprockhövel zieht wieder ein und bietet auch Café-Betrieb – während die Küche kalt bleiben wird. „Wer ein Schnitzel will, der soll zum Bergerhof gehen und da in Ruhe lecker essen. Wir wollen uns hier auf den Verkauf von Gemüse aus der Umgebung konzentrieren.“ Allerdings wird die Grillhütte vor der Scheune weiter Snacks servieren.

Kooperation mit Produzenten aus dem Umland

Blumen werden im Angebot sein – und zwar gleich im Eingangsbereich. „Topfblumen, kleine Bäume.“ Im vorderen Bereich der Scheune soll es dann geben, was Stranzenbach in den Gewächshäusern der Gemüsescheune anpflanzt: Tomaten, Paprika, Auberginen, Gurken, Kopfsalat, Eichblattsalat. Später möchte er auch Spinat pflanzen. „Ich habe früher in der Landwirtschaft geholfen, kenne mich aus.“

Öffnungszeiten

Die Gemüsescheune Elfringhausen an der Elfringhauser Straße 136 öffnet am Tag der Arbeit, am 1. Mai, um 9 Uhr ihre Pforten.

Öffnungszeiten sind dann dienstags bis samstags von 9 bis 18 Uhr und sonntags von 9 bis 17 Uhr. Es gibt Frühstück und heiße Snacks an der Grillhütte.

Erdbeeren wird er nicht anbauen. „Das finde ich im Gewächshaus nicht gut, da gibt es in der Gegend Erdbeerbauern.“ Schon jetzt ist ein Erdbeer-förmiger Verkaufsstand auf dem Parkplatz aufgebaut, an dem es Erdbeeren und Spargel zu kaufen gibt.

Superfood Microgreens soll angepflanzt werden

Die 350 Obstbäume, die zur Scheune gehören, sind schon beschnitten. Eigene Äpfel wird es aber erst ab Herbst geben. „Bis es so weit ist, bekomme ich von einem Lieferanten Ware aus der Region“, so Stranzenbach, dem die Regionalität sehr wichtig ist.

Und er möchte auch so genannte Microgreens anpflanzen und verkaufen. Das sind junge, essbare Keimpflanzen, die viele Vitamine und Mineralien enthalten. „Da bieten sich beispielsweise Radieschen und Senf an. Nach acht, neun Tagen kann geerntet werden. Microgreens gehören auch zum Superfood“, weiß Stranzenbach.

Portionierte Salate

Im Bereich vor der ehemaligen Fleischtheke bieten dann Landwirte aus der Umgegend ihre Produkte an. Das Team Kornkammer aus Witten wird dabei sein. Vom Kneibel-Hof kommen Eier. Die Kaffeerösterei Seelbinder konnte der neue Betreiber gewinnen. „Habbel wird auch dabei sein.“ Und, und, und. Ein Biobauer ist mit Kürbissen von seinen Feldern im Wodantal vertreten. „Da könnte ich mir auch Aktionen wie Kürbisschnitzen vorstellen.“ In der Gemüsescheune wird es auch Hundekekse geben, die eine „junge Frau produziert“.

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Einen Metzger, der bereit ist, die Fleischtheke zu übernehmen, hat Stranzenbach allerdings noch nicht gefunden. „Da gibt es derzeit überall Personalprobleme.“ Jedenfalls möchte er mit seinem Team portionierten Salat in der Theke anbieten. Ab Sommer übrigens auch selbst gemachtes Eis mit einem Hersteller aus der Region.

Betreiber sucht weitere Kooperationspartner

Als Konkurrenz zu den Hofläden sieht Stranzenbach die Gemüsescheune nicht, die er mit drei weiteren Vollzeitkräften und einer Handvoll Aushilfskräften betreibt. „Wir bedienen ganz anderes Publikum.“

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Stranzenbach wartet gerade noch auf die Ergebnisse der Bodenproben aus den Gewächshäusern, damit er weiß, mit welchen Nährstoffen er die Böden im Gewächshaus noch versorgen muss, damit Tomaten, Gurken, Auberginen optimal wachsen. Dann kann es losgehen. Wer als Produzent noch seine Produkte anbieten will, kann sich melden. Info: www.gemuesescheune.com.