Hattingen. Pferd in Not – Katze in Konservendose: In Hattingen wurden Tiere aus misslichen Lagen befreit. Ein Blick auf spektakuläre Rettungsaktionen.
„Pferd in Not: Feuerwehr befreit Tier aus Schlamm“ und „Feuerwehr rettet Katze aus Konservendose“ – an den vergangenen Tagen haben Tiere für Schlagzeilen in Hattingen gesorgt. Ja, Tierrettung gehört zum Alltag der Einsatzkräfte vor Ort. Hier die aufsehenerregendsten Fälle der vergangenen Jahre.
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Feuerwehr Hattingen befreit Hund aus Abflussrohr
„Feuerwehr befreit Hund aus Abflussrohr“, heißt es etwa im Januar 2013, als ein Jagdterrier in einer 50 Meter langen, aber gerade einmal 13 Zentimeter breiten Leitung auf der Hundewiese des Hüttengeländes feststeckt. Dem Tier hat es darin aber offensichtlich so gut gefallen, dass es gleich danach wieder hineinkrabbeln will.
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Es ist die medienwirksamste Tierrettung der Hattinger Einsatzkräfte in den vergangenen Jahren. „18 Medien haben sich an diesem Tag bei mir gemeldet“, sagt Feuerwehrsprecher Jens Herkströter ein paar Tage später im WAZ-Gespräch. „Es ist schon erstaunlich: Das brennende Haus interessiert die Öffentlichkeit nicht so stark wie ein Hund in der Röhre.“
Eine ebenfalls selten aufwändige Tierrettung gibt es ein paar Jahre zuvor in Niederwenigern: „Wir mussten eine Katze befreien, die in einer Garagenwand eingeklemmt war. Das war noch etwas aufwändiger – da musste das THW helfen.“ Die Lösung: „Wir haben dann mit dem Abbruchhammer ein Loch in eine der Wände gebrochen.“
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Im Jahr 2011 schwimmt plötzlich ein Schaf in der Ruhr. Herkströter: „Es hat lange gedauert, bis wir das Tier überhaupt ausfindig gemacht haben. Als es dann so weit war, mussten wir es mit zwei Booten einfangen. Es wurde dann herausgezogen und vorne auf dem Boot liegend wieder an Land befördert.“
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Andere tierische Einsätze:
Im Mai 2009 stoppt die Feuerwehr den Ausflug einer Entenfamilie auf dem Aldi-Parkplatz im Rauendahl. Es dauert eine Dreiviertelstunde, bis alle Tiere eingefangen und in die Obhut der Tierrettung übergeben sind.
Über die Kosten einer Tierrettung
Die Katze im Baum ist der Klassiker der Tierrettung, aber auch für andere Tiere rücken Einsatzkräfte der Feuerwehr und manchmal auch des THW aus, weil die Besitzer in Sorge sind. Solche Einsätze sind bisweilen teuer: Denn weil es kein Notfall-Einsatz ist, muss der Tier-Besitzer für die Kosten aufkommen.
Anders war der Fall im Januar 2013 gelagert, als ein Jagdterrier im Henrichspark in einem Abwasserrohr verschwunden war – weil hierbei die Abfluss-Leitung betroffen war und damit auch die Allgemeinheit. Diese Rettung war für die Hundebesitzer letztlich kostenfrei.
Ein Anlieger der Flurstraße alarmiert im Juli 2013 die Feuerwehr, weil nach seiner Beobachtung eine Elster in einen Kamin an der Heidestraße gefallen ist. Die Feuerwehr rückt dafür mit der Drehleiter aus.
Am 24. Mai 2016 hat sich ein Fuchs in einem acht bis elf Meter tiefen Kohleschacht der ehemaligen Henrichshütte verirrt. Weil er sich nicht mehr selbstständig befreien kann, lassen die Einsatzkräfte der Feuerwehr ein etwa sechs Quadratmeter großes Netz in den Schacht herunter und fangen das Tier ein.
Spannend ist der Einsatz an einem Sommer-Sonntagnachmittag in Elfringhausen: Am 6. August 2017 versinkt eine Kuh im Schlamm – und sie wird mit einer Schlittenfahrt gerettet. Und so ist es passiert: Auf der Weide steht nach vielen Regenfällen viel Schlamm. Eine Kuh versinkt darin und ist nach vielen Versuchen, sich selbst zu befreien, völlig erschöpft. In höchster Not wird die Feuerwehr Hattingen alarmiert, um das Tier zu retten.
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Mit einer improvisierten Schlittenfahrt hilft der Löschzug Elfringhausen pragmatisch: 15 Feuerwehrleute ziehen die Kuh mit Spanngurten auf ein breites Blech. Das Blech dient anschließend als eine Art Schlitten, auf dem das mächtige Tier aus dem matschigen Grund gezogen und wieder heil dem Besitzer übergeben wird.