Hattingen. Attentat auf einen Zeitungsboten in Hattingen: Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei nahm in Berlin einen Oberhausener fest. Es bleiben Fragen.

Nach den Schüssen auf einen Zeitungsboten in Hattingen hat die Polizei einen Tatverdächtigen festnehmen können. Die Spur führte über Berlin zu einem Oberhausener. Das Motiv liegt unterdessen noch völlig im Dunkeln.

Nur einer guten Zusammenarbeit der Ermittler ist ein schneller Erfolg zu verdanken, denn der Fall ist kurios: Am vergangenen Samstag (11.3.) war ein 33-jähriger Hattinger Zeitungsbote angeschossen worden. Mitten in der Nacht, um 3.10 Uhr, wurde auf das Auto des Mannes gefeuert, der gerade in Hattingen-Holthausen auf seiner Tour war. Das Opfer hatte mit dem Auto fliehen können, wurde aber schwer verletzt.

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Die Polizei ging von einem versuchten Tötungsdelikt aus. Wie sie am Montagmittag mitteilt, führte die Spur trotz weniger Hinweise am Tatort nach Berlin, wo schon am Sonntagabend ein Tatverdächtiger durch ein Spezialeinsatzkommando festgenommen wurde. Der 32-jährige Mann kommt aus Oberhausen. Er sei polizeibekannt, erklärt Polizeisprecherin Sonja Wever. Die Tat habe er auch eingeräumt.

In der Nacht zu Samstag wurde ein Zeitungsbote in Hattingen an der Straße Am Schellenberg angeschossen. Jetzt gab es eine Festnahme.
In der Nacht zu Samstag wurde ein Zeitungsbote in Hattingen an der Straße Am Schellenberg angeschossen. Jetzt gab es eine Festnahme. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Bei ihm wurde auch die Tatwaffe, ein Gewehr, gefunden. Der Vater des Opfers hatte angegeben, sein Sohn sei von einer Schrotladung getroffen worden, die in Kopfhöhe die Fahrerseite getroffen hatte. Die Polizeisprecherin erklärt nun auf WAZ-Nachfrage, es habe sich nicht um Schrotmunition gehandelt. Es seien aber mehrere Schüsse abgefeuert worden.

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Ob der Täter einen Waffenschein hat oder das Gewehr illegal besaß, konnte die Polizei nicht beantworten. Der Oberhausener wurde am Montag dem Haftrichter vorgeführt, der einen Haftbefehl aussprach.

Völlig unklar bleibt unterdessen das Motiv. Nach bisherigen Erkenntnissen gibt es keine Verbindung zwischen Opfer und Täter. Bei dem 33-jährigen Hattinger handelte es sich augenscheinlich um ein Zufallsopfer, erklärt die Polizei.

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Der WAZ-Bote war noch am Wochenende operiert worden. In Lebensgefahr befand er sich nicht. Die Autoscheibe hatte offenbar die Wucht des Einschlags etwas gebremst.

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