Hattingen. Ein junger Mann aus Hattingen ist ohne Führerschein unterwegs und fällt zudem mit einem Messer auf. So ist der Gerichtsprozess gelaufen.
Das war die dümmste Idee, die ich haben konnte“, sagte der junge Mann im Gerichtssaal. Das sahen Richter Christian Amann und der Staatsanwalt genauso. Obwohl der Führerscheinbesitz sein großer Traum war, hatte sich der Angeklagte einen gebrauchten Roller gekauft und war damit zur Arbeit nach Velbert gefahren.
Erwischt worden war er und stand deshalb vor Gericht. Außerdem hatte er zu einem anderen Zeitpunkt ein Messer dabei, das in der Öffentlichkeit nicht mitgeführt werden darf. Das war Anklagepunkt Nummer zwei.
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Zurzeit macht er eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann und hat netto 830 Euro in der Tasche. Beide Taten gab er vor Gericht zu. Zu dem Messer erklärte er, er habe es zum 18. Geburtstag von Freunden geschenkt bekommen. Auf die Frage, warum er es im öffentlichen Raum bei sich trug, antwortete er, er habe sich nichts dabei gedacht. Er habe damit etwas schnitzen wollen. Christian Amann wertete das Verhalten eher als „dicke Hose“.
Sein Verhalten spreche nicht gerade für viel Reife
Protokolliert wurde, dass er „freiwillig auf die Herausgabe des Messers verzichtet“. Dass er nur einmal mit dem Roller gefahren sei, nahm ihm Richter Amann nicht ab. „Das ist ja wie ein Sechser im Lotto. Alle Lebenserfahrung spricht dagegen, dass Sie nur einmal gefahren sind.“
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Der Roller sei stillgelegt, sagte der Angeklagte, und er würde gerne noch eine Chance erhalten. Thomas Behr von der Jugendgerichtshilfe war dafür, ihn nach Jugendstrafrecht zu verurteilen. Sein Verhalten spreche nicht gerade für viel Reife.
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Der Richter verurteilte den Angeklagten zu einer Geldstrafe von 450 Euro, zu zahlen in drei Monatsraten. Das Urteil ist aber noch nichts rechtskräftig. „Der Staatsanwalt schätzt die Möglichkeit einer Fahrerlaubnis anders ein. Das müssen Sie erst einmal abwarten.“