Hattingen. Heinz Dieter Wallace zeigt seine Aquarelle von historischen Häusern in Hattingen jetzt in einem Buch. Mit diesen Geschichten reichert er sie an.

Bereits sieben Kalender mit Aquarellen von historisch bedeutsamen Häusern in Hattingen hat Heinz Dieter Wallace vorgelegt. Jetzt hat er alle Bilder in einem Buch zusammengefasst – und um Geschichten ergänzt.

Das eben erschienene Buch trägt den Titel „Hattingen – Bilder erzählen Geschichten“ und die wiederum hat Wallace (87) aufgeschrieben. „Mit einbezogen in die Erzählungen ist der jeweilige Werdegang der diversen Adels-/Rittersitze im Raum Essen Bochum Witten Hattingen“, heißt es auf dem Cover.

Buch: Heinz Dieter Wallace erzählt zu Aquarellen von Häusern in Hattingen Geschichten

„Jedes Haus ist eine Geschichte wert“, sagt Wallace, dessen Kalender 2023 ebenfalls auf dem Markt ist. Die begleitenden Buchtexte, schreibt Wallace im Vorwort, vervollständigen die bildliche Darstellung. Sein Ziel ist und bleibt: dazu beizutragen, dass das „historische Alte und Schöne weiter gepflegt wird und uns erhalten bleibt“.

Was das Buch kostet

Das Buch kostet 19,90 Euro und hat eine ISBN: 978-3-00-073738-1. Es ist in der Buchhandlung Lebenswert an der Großen Weilstraße 19 und in der Stadtbibliothek im Reschop Carré zu kaufen.

Das Interesse für die Geschichte der Stadt und ihrer Gebäude bei Heinz Dieter Wallace geweckt hat zu Schulzeiten sein Lehrer und Hattinger Heimatpfleger Heinrich Eversberg. „Ich musste mal einen Aufsatz schreiben darüber, das Thema weiß ich schon gar nicht mehr. Aber er war begeistert. Ich hatte dafür extra Fotos gemacht.“

Auf 79 Seiten zeigt der Hattinger die Bilder. Während er bei seinen Kalender lediglich den Standort der Häuser nennt, so ist er jetzt in die Historie eingestiegen, hat recherchiert. „Teilweise habe ich mich auch mit den Familien, die dort leben, unterhalten“, erklärt er.

Zu Besuch bei Familie Stens

So war er bei Familie Stens auf dem Hof an der Fährstraße 1, der „im Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 erwähnt wird“. Im 18. Jahrhundert heiratete Dietrich-Heinrich Stens in die Familie des Hofes ein.

Auch mit den Bewohnenden des Hauses Zur Fahrentrappe 20 in Elfringhausen sprach Wallace über den „berühmten Elfringhauser Albert Varrentrapp, der beim Konstanzer Konzil dabei war, bei dem der Reformator Jan Hus 1415 zum Tode verurteilt wurde“.

Isenburg auf den Isenberg gemalt

Eigens für das Buch, an dem er drei Jahre gearbeitet hat, malte Wallace die Isenburg, so wie sie einst gestanden haben muss, auf den Isenberg.

+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Hattingen verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++

Erstaunt war Wallace, dass er bei seiner Recherche zum Bismarckturm darauf stieß, dass es „davon heute noch 146 solcher Türme in Deutschland gibt“.

Keine wissenschaftlichen Texte, sondern Geschichten liefert Wallace

Wallace betont, dass es sich bei seinen Geschichten nicht um wissenschaftliche Texte handele. „Ich habe eher Einzelheiten erforscht.“ Er habe manches entdeckt, was „nicht so unwichtig ist“, beispielsweise dass Familie Meiwes den Hof erwarb, die ihren Besitz in Duisburg für den Ausbau des Hafens zur Verfügung gestellt hatte – und dass Funde darauf hinweisen, dass es eine Fliehburg auf dem Gelände gegeben haben muss.

>>> Folgen Sie unserer Redaktion auf Facebook – hier finden Sie uns

Mathilde Franziska Anneke würdigt er mehrmals, zeigt ihr Geburtshaus in Sprockhövel, zeigt dann das Haus, in dem ihre Familie 13 Jahre lang in Blankenstein lebte – und dann ihr Wohnhaus am Obermarkt.

Gebäude von Haus Kliff bis zur Henrichshütte

Haus Kliff, Haus Bruch, Ingenhammshof, Weygand-Villa, Burg Altendorf, Stiepeler Dorfkirche, Haus Weitmar, Fachwerkhäuser in der Altstadt, Wasserschloss Haus Kemnade, Henrichshütte: Wallace, der seine Bilder seit 1992 in Einzel- und Gruppenausstellungen zeigt, möchte klar machen, wie viel Erhaltenswertes die Stadt beheimatet.

Im Zusammenhang mit Haus Weile, dem heutigen Landhaus Grum, erinnert Wallace an Haus Backwerth an der heutigen Bahnhofstraße und an die Burg Rauendahl. „Es gab auch die Burg Raffenberg. Unglaublich, was alles in Hattingen war und ist.“