Hattingen. Heinz-Dieter Wallace zeigt im Kalender für 2023 Aquarelle historischer Häuser in Hattingen. Welche das sind – und was er für die Zukunft plant.
Spannende Ansichten bietet der Wandkalender für 2023, in dem Heinz-Dieter Wallace seine Aquarelle von historischen Häusern in Hattingen zeigt.
Wallace ist Wiederholungstäter, denn es ist bereits sein siebter Kalender. Mit allen möchte er erreichen, „dass man das Historische nicht vergisst und diese Kleinode erhält“.
Im Kalender für 2023 gibt er Ansichten auf einige Häuser preis, die „sehr versteckt“ in der Stadt liegen. Als Beispiel nennt er die Häuser an der Fährstraße 1 und 3. „Schnell ist man an der Dahlhauser Straße an der Fährstraße vorbei – ohne einen Blick auf die historischen Häuser getan zu haben.“ Dabei lohne sich das, sagt der gebürtige Hattinger mit Verweis auf ein ungewöhnliches Dach.
Heinz-Dieter Wallace bietet Kalender mit Aquarellen versteckter Häuser in Hattingen
Vom Haus Nummer 106 an der Königsteiner Straße hat er von Harri Petras erfahren, der diverse Bücher über Hattingen verfasst hat. „Da habe ich einen Tag zu meiner Frau gesagt, da gehen wir jetzt mal gucken.“ Und dann ist das Paar losgewandert. Die zur Ruhr gerichtete Seite des Hofes sei ziemlich verkommen, findet er – und zeigt die der Ruhr abgewandte Seite des Hauses von 1750. „Es gibt auch noch einen Brunnen vor dem Haupthaus.“ Den er ebenfalls auf seinem Bild zeigt.
„Etwas versteckt liegt auch das Haus an der Nierenhofer Straße 109 von 1614“, berichtet Wallace. Die Hausfassade bezeichnet er als ansprechend, hinter dem Gebäude gebe es einen „interessanten, parkähnlich gestalteten Bereich, der absolut sehenswert ist und auch besichtigt werden kann“. Dort war er deshalb in diesem Jahr im Juni. Das Kalenderbild zeigt die schmucke Fassade mit der liebevollen Bepflanzung vor dem Haus.
Umgebende Gebäude zeichnet er oft grob
Die Gebäude lichtet er zunächst mit dem Fotoapparat ab, malt dann nach den Fotovorlagen seine Bilder. Doch Wallace hält sich nicht sklavisch an die Fotos. Beispielsweise zeigt er das Bügeleisenhaus dieses Mal nicht einzeln, sondern im Kontext der umliegenden Häuser. Die aber sind nicht im Detail ausgearbeitet, sondern nur grob gezeichnet, so dass der Fokus auf dem Haus selbst liegt.
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Wichtig war es ihm auch, den Hochofen der Henrichshütte zu zeigen. Außerdem gemalt hat er den ehemaligen Adelssitz Haus Weile am Ruhrdeich 8, das Bauernhaus-Museum An der Kemnade, den Wehrturm an der Martin-Luther-Straße, die Burg Blankenstein, das frühere Speicherhaus Steinhagen 6a aus seitlicher Perspektive, die Birschelmühle.
Dem Künstler gehen die Motive aus
Für 2024 ist unklar, ob es einen weiteren Kalender geben wird. Nicht, weil Wallace keine Lust mehr hätte, daran mangelt es nicht, aber „,mir gehen die Motive aus. Ich habe jetzt alles gezeichnet, wozu es auch ein Baudatum gibt und was historisch interessant ist“, sagt er.
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Allerdings ist gerade ein anderes Projekt von Wallace auf der Zielgeraden: „Ich habe ein Buch geschrieben zu den Häusern auf den Bildern in den Kalendern. Denn ich habe über all’ die Jahre Texte dazu gesammelt.“ Teils kam er auch mit den Bewohnern ins Gespräch. In den Kalendern selbst tauchen nur Adresse und Baudatum auf, gelegentlich ein kurzer Zusatz. „In dem Buch gibt es mehr Details und Geschichten zu den Häusern, zwischen fünf bis sieben Zeilen und einer dreiviertel DIN-A4-Seite“, erklärt er. Dazu zeigt er 66 Bilder.
Hier gibt’s den Kalender
Den Kalender für 2023 können Interessierte für je 15 Euro bei Cityfoto, Langenberger Straße 3 und im Buchladen „Lebenswert“ an der Großen Weilstraße 13 kaufen.