Hattingen. Erfolgreiche Biotop-Rettungsaktion in Hattingen: Was die Naturschützer machten, wie es jetzt aussieht. Helfende, Biotop-Hinweise, Spenden gesucht.
Klimaschutz heißt in vorderster Linie immer auch Umweltschutz: Dafür ziehen gleich mehrere Partner in Hattingen an einem Strang – und starteten eine Biotop-Rettungsaktion. Für diese und weitere Aktionen suchen Naturschützende dringend weitere engagierte Helfende.
Der Artenschutz Ruhrgebiet e.V. und „Südstadt zusammen“ legten am Samstagmorgen mit der Wildnisschule Ruhrgebiet aus Hattingen kräftig am Wildhagen los. „Wir haben gemeinsam das schützenswerte Gewässer entmüllt, lichter geschnitten und sonnenexponiert wieder hergerichtet“, erklärt Martin Maschka vom Artenschutz Ruhrgebiet und der Wildnisschule Ruhrgebiet. Die Stadt holt am Montag (12.12.) den Müll und Unrat ab. „Das war eine gelungene Rettungsaktion“, sagt Maschka.
Naturschutz in Hattingen: Biotop-Rettungsaktion am Wildhagen erfolgreich
Das Ziel ist, dass am Wildhagen wieder Leben herrscht wie in der Vergangenheit. Das sah so aus: „In den 1970er-/1980er-Jahren gab es hier ein gutes Salamandervorkommen. Einst lebten hier Grasfrosch, Teichfrosch, Erdkröte, Berg- und Teichmolch.“ Heute würden nur noch einige wenige Salamander gesichtet, meistens in den benachbarten Kleingärten. Maschka ist begeistert, dass viele Helfende mit anpackten bei den kalten Temperaturen – und dass Stadt Hattingen sowie HWG unterstützen.
„Gemeinsam möchten wir den Natur- und Artenschutz noch weiter voranbringen und brauchen zukünftig auch für weitere Projekte tatkräftige Unterstützung und Spenden“, erklärt Maschka. Er möchte in ganz Hattingen Amphibiengewässer wieder reaktivieren und ruft die Hattingerinnen und Hattinger auf: „Wenn Sie Gewässer kennen – auch ehemalige – bitte melden Sie sich bei uns.“
Künftig steht das Biotop stärker unter Beobachtung
Zuletzt hatte es am Wildhagen Unmut der Naturschützer gegeben, weil bei der Planung des Bouleplatzes „Kinder und Natur“ vergessen worden seien“, so sagte Thomas Griesohn-Pflieger von der AG Ökozelle. Für besonderen Ärger sorgte im April ein Zaun zur Abtrennung des Bouleplatzes vom Bach.
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Das Biotop steht übrigens laut Maschka zukünftig mehr unter Beobachtung, um Müll oder Schatten schneller zu beseitigen und nach Möglichkeit zu vermeiden.
Maschka erhoffte sich schon damals von dem Bouleplatz eine bessere Kontrolle des Naturschutzes. „Oft ist in den Bach illegal alles Mögliche eingeleitet oder auch Wasser entnommen worden. Da können wir künftig schneller reagieren“, sagte er – und kündigte die Biotop-Rettungsaktion an. Die ist jetzt wie geplant erfolgreich gewesen.
Helfende, Spender und Biotope zum Retten gesucht
Doch damit soll nicht Schluss sein. Maschkas Wunschdenken: Würde der Bach renaturiert, Felsen ins Flussbett gelegt, böte er Raum für Bachstelzen und Wasseramseln. Und Kinder könnten auf ihnen klettern.
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Wer sich engagieren und Gewässer melden möchte, kann das telefonisch machen bei Martin Maschka: 01577 29 49 225.