Hattingen. In Hattingen wachsen heilende Kräuter überall. Die Tipps, welche wie die Gesundheit fördern – und warum die Brennnessel besser ist als ihr Ruf.
Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Schwellungen, Bauchbeschwerden: In Hattingen wachsen Kräuter, mit denen sich Menschen helfen können. Deshalb sollten sie Brennnesseln künftig mit Wohlwollen anblicken. Martin Maschka von der Wildnisschule Ruhr gibt einige Tipps.
Gerade Bitterstoffe fehlten oft dem menschlichen Körper. „Die brauchen aber Galle und Leber. Und Kräuter liefern sie“, so Maschka. Die Brennnessel hat es ihm dabei besonders angetan. Und sie wächst schließlich so wie viele Heilpflanzen überall in Hattingen.
Brennnessel: Welches Kraut in Hattingen gegen welche Beschwerden hilft
„Sie ist meine Lieblingspflanze.“ Wie gut sie bei Gelenkschmerzen oder Schmerzen bei Bandscheibenvorfällen helfen kann, hat er dabei an sich selbst getestet. Sein Tipp: Auf die schmerzenden Stellen mit einer Brennnessel schlagen. Das aktiviere das Immunsystem, könne auch bei Rheuma Linderung bringen. Und keine Angst vor dem Brennen: „Da schafft Spitzwegerich Abhilfe. Einfach die Blätter zermatschen, auftragen. Wirkt in zwei Minuten.“
Doch auch zum Verzehr sind Brennnesseln geeignet. „Sie haben mehr Eisen als ein Steak! Und wir kaufen immer Zitronen, dabei liefert die Brennnessel viel Vitamin C.“ In Brühe gekocht und mit Sahne verfeinert kann eine Brennnessel-Suppe auf den Tisch kommen.
Gerade jetzt hat die Brennnessel Samen. Für Maschka ein tolles Mittel gegen abbrechende Fingernägel, für glänzende Haare, reine Haut. „Die Samen kann man trocknen, dann kurz in der Pfanne rösten, sie schmecken super. Davon eine Woche lang täglich einen Esslöffel essen, dann spürt man Veränderung.“ Für eine reine Haut müsse man aber auch auf Milch verzichten.
Wer Dünger für den Garten braucht, kann auf die Brennnessel zurückgreifen: „Einfach Brennnesseln fünf Tage in einem Eimer voll Wasser liegen lassen. Das riecht dann nicht gut, ist aber hervorragender Dünger“, weiß Maschka.
Beinwell
Bei Schwellungen nach Insektenstichen oder Stürzen hilft Beinwell. Die Blätter einfach ordentlich zermatschen und auf die betroffene Stelle legen. „Nur essen sollte man Beinwell nicht, denn dann kann Beinwell Krebs fördern, äußerlich angewendet aber nicht“, sagt Maschka.
Labklettkraut
Reichlich Vitamin C steckt im Labklettkraut. Das kann man einfach entsaften, den Saft trinken – und kann so sein Immunsystem stärken. Es eignet sich auch für Suppen.
Weidenrinde
Hat Martin Maschka Kopfschmerzen, zückt er einen Kartoffelschäler und schält eine kleine Handvoll Rinde von einer Weide. Daraus bereitet er mit heißem Wasser einen Tee, lässt ihn zehn Minuten ziehen. „Ich trinke ihn, warte dann eine halbe bis dreiviertel Stunde. Eventuell koche ich eine kleine Portion nach. Aber dann ist auch Schluss. Denn der Tee wirkt blutverdünnend.“
Spitzwegerich
Gegen Husten wirkt laut Maschka Spitzwegerich gut. Er stellt daraus sogar seinen eigenen Hustensaft her. Das allerdings ist schon etwas aufwändiger. Sein Rezept: Spitzwegerich-Blätter hacken, eine Schicht in ein Glas und dann darüber Honig geben. Darauf kommt dann wieder Spitzwegerich, Honig, Spitzwegerich, Honig. Der sollte in jedem Fall die letzte Schicht bilden. Das Glas wird verschlossen und 50 Zentimeter tief für drei bis sechs Monate in der Erde vergraben. Übrigens helfe auch der Saft einer mit Zucker bestreuten oder Honig beträufelten Zwiebel gegen Husten.
Weißdorn
„Wer sein Herz stärken will, kann ein Mal pro Woche einen Tee aus Weißdornblättern trinken“, sagt Maschka. Einfach eine Handvoll Blätter nehmen und mit heißem Wasser übergießen, ziehen lassen.
Birkenporling
Der Birkenporling fehlt in Maschkas Hausapotheke nie. Er sammelt, schneidet ihn, würfelt und trocknet ihn. „Er hilft wunderbar bei Magen-Darm- und Menstruationsbeschwerden.“