Hattingen. Die Betreuung von Sterbendenden rückt in Hattingen stärker in den Blick. Worauf der Ambulante Hospizdienst Hattingen-Witten jetzt hofft.
Die Würde schwerstkranker und sterbender Menschen stärker in den Blick zu rücken, das hat sich der Ambulante Hospizdienst Hattingen-Witten schon seit langem auf die Fahnen geschrieben. Nun kommt endlich Bewegung in die Sache. Als einige von bundesweit nur wenigen Städten, sagt Silvia Kaniut, sei Hattingen inzwischen „Charta-Stadt“.
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Denn nicht nur ein Dutzend Institutionen hätten jüngst umfassende Handlungsempfehlungen für eine würdevolle Begleitung und Versorgung am Lebensende unterzeichnet, sondern auch die Stadtspitze. Zudem gibt es erste Gesprächsrunden zum Thema – und ein persönliches Beratungsangebot für Schwerst-und Sterbenskranke.
Was kann ich tun bei der Diagnose Krebs?
Was kann ich tun bei der Diagnose Krebs? Wo finde ich Hilfe, Begleitung? Und was schließlich passiert mit mir, wenn ich austherapiert bin, oder aber eine lebensverlängernde Therapie einfach nicht mehr ertragen will?
30 Jahre Ambulanter Hospizdienst
Schwerstkranke und sterbende Menschen bis zuletzt mit Würde zu begleiten: Das ist Ziel des Ambulanten Hospizdienstes Witten-Hattingen e. V. schon seit seiner Gründung vor 30 Jahren.
Anlässlich des runden Geburtstages in diesem Jahr rückt der Verein die Würde der Menschen in der Hospizarbeit indes verstärkt in den öffentlichen Blick.
Im Jahr 1992 wurde das Interesse einiger Hattinger Bürgerinnen und Bürger geweckt, hospizlich tätig zu werden. Sie schlossen sich dem bundesweiten Hospizverein „OMEGA“ an und gründeten die Regionalgruppe Hattingen. Im Jahr 2002 erfolgte der Zusammenschluss mit der Hospiz-Initiative Witten, der heutige Verein „Ambulanter Hospizdienst Witten-Hattingen“ entstand.
Für Betroffene mit diesen und weiteren Fragen bieten Silvia Kaniut und ihr Kollege Andreas Fleer ab Januar kostenlose offene Sprechstunden an, jeweils am ersten Montag eines Monats von 11 bis 14 Uhr. Start ist am 2. Januar. Alternativ können Ratsuchende auch die ebenfalls im neuen Jahr startende offene Sprechstunde im Bürgertreff in Welper an der Hunsebeck wahrnehmen, diese findet an jedem zweiten Donnerstag eines Monats ebenfalls von 11 bis 14 Uhr statt, erstmals am 12. Januar. Und auch in Sprockhövel, so Kaniut, sei ein solches Angebot geplant, „noch suchen wir dort nach einem geeigneten Raum“. Die Möglichkeit telefonischer Beratung bleibt außerdem bestehen (0174 979 70 29).
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Es sei zurzeit vielfach leider noch so, dass Sterbenskranke, die eine Therapie abbrechen, nicht hingewiesen würden von den Ärzten auf palliative Versorgungsmöglichkeiten, so Kaniut. „Das muss sich unbedingt ändern. Menschen, die die Entscheidung treffen, ihre Therapie zu beenden, brauchen eine gute Überleitung für ihr Lebensende zu Hause.“ Und sie haben einen Anspruch darauf.
Verbesserungen für die Betroffenen in Gang setzen
Vielfach fehle Ärzten und medizinischem Personal indes noch „der Blick über den eigenen Fachbereich hinaus“, erklärt die Koordinatorin der Regionalgruppe Hattingen des Ambulanten Hospizdienstes Witten-Hattingen. Doch hofft sie, dass die Handlungsempfehlungen der Charta zur Betreuung Sterbender Verantwortlichen und Entscheidern auch hier neue Denkanstöße geben. Und Verbesserungen für die Betroffenen schon bald in Gang setzen.
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