Hattingen. Andreas Fleer (42) ist neuer hauptamtlicher Koordinator beim Ambulanten Hospizdienst Witten-Hattingen. Ansichten, Vita, besondere Erlebnisse.
Neues Gesicht beim Ambulanten Hospizdienst Witten-Hattingen e.V.: Als Nachfolger von Beate Achtelik unterstützt Andreas Fleer nun Silvia Kaniut hauptamtlich bei der Koordination der Regionalgruppe Hattingen. Achtelik, inzwischen Anfang 70, unterstützt den Verein aber weiterhin ehrenamtlich.
Examinierte Altenpfleger mit zusätzlicher Palliativ-Care-Ausbildung
Sie war es auch, die Andreas Fleer bereits 2013 ansprach, ihn für eine Mitarbeit in der Betreuung schwerst kranker und sterbender Menschen gewinnen wollte. Damals war der examinierte Altenpfleger mit zusätzlicher Palliativ-Care-Ausbildung noch im Matthias-Claudius-Haus in Sprockhövel tätig, wechselte dann 2014 zum Palliativdienst EN-Süd, wo er bis vor kurzem als Koordinator im Einsatz war.
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Seit Monatsbeginn nun ist der Wetteraner vollzeitmäßig für den Ambulanten Hospizdienst Witten-Hattingen e.V. tätig. Und froh, sich in seinem neuen Job noch stärker gerade auf die seelischen Bedürfnisse schwerst kranker und sterbender Menschen einlassen zu können, mehr Zeit für deren innere Bedürfnisse zu haben. Und als Koordinator beim Ambulanten Hospizdienst seinen Beitrag dazu zu leisten, dass sich die Situation für diese insgesamt (weiter) verbessert. „Dieses Themenfeld“, sagt Andreas Fleer, „hat mich einfach gesucht.“ Und gefunden.
„Man erfährt sehr viel über die Menschen“
Ein besonderes Schlüsselerlebnis oder einen persönlich Hintergrund, den die meisten mitbringen, die in der Hospizbewegung arbeiten, habe er zwar nicht, so Andreas Fleer, aber er habe es seit jeher wichtig gefunden, die Situation schwerst kranker und sterbender Menschen aus deren Sicht zu erfassen, ihre Würde zu achten bis zuletzt. Dabei gebe es immer wieder beeindruckende und nachhaltig prägende Erlebnisse, „man erfährt sehr viel über die Menschen“.
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Besonders in Erinnerung geblieben, sagt er, sei ihm dabei unter anderem jene Begegnung mit einer Hattingerin um die 80, die er vor einigen Jahren palliativ versorgte. Mitten im Sterbeprozess war diese da, Angehörige nicht anwesend, also sei er bei ihr geblieben. Irgendwann dann habe die Dame bei vollem Bewusstsein zu ihm gesagt, er solle heute Nacht bloß nicht von ihr träumen. Dieses Mitgefühl, die Anteilnahme am Mitmenschen von einer Frau, deren Lebensende gerade zu Ende ging, habe ihn sehr und nachhaltig beeindruckt, sagt der 42-Jährige. „Das werde ich nie vergessen.“