Hattingen. Die personelle und räumliche Situation haben Eltern an der Grundschule Alt-Blankenstein in Hattingen bemängelt. Was nun passiert – und was nicht.
An Hattingens Schulen bestehe seit Jahren Sanierungsstau und Sanierungsbedarf, sagt Schuldezernent Matthias Tacke angesichts der von Eltern der Grundschule Alt-Blankenstein in einem Brandbrief angesprochenen Mängel am Standort. Tacke wirbt dabei um Verständnis dafür, dass die räumlichen Bedingungen sich dort nicht so, wie es wünschenswert wäre, verbessern würden. Der Grund: Das fehlende Geld.
Austausch mit den Eltern
Rund zwei Stunden sprachen Eltern nun mit dem Schuldezernenten sowie Schulamtsdirektorin Maria Reusch und weiteren Amtsvertretern über die von ihnen benannten Mängel. Es fehle am Schulstandort an ausreichend Lehrpersonal, aber auch die Räumlichkeiten für den Unterricht reichten nicht aus, „um den Schulbetrieb angemessen aufrecht zu erhalten“, hieß es unter anderem in ihrem jüngst verfassten Brandbrief.
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Nach dem Austausch nun zog Schulpflegschaftsvorsitzender Heiko Wendenburg ein gemischtes Fazit. „Wir haben zumindest in Teilen erreicht, was wir wollten.“ Darunter die Zusage, dass ab Ende November eine weitere Lehrkraft an die Schule kommt, so Wendenburg. „Ab dann soll wieder Unterricht im normalen Umfang erteilt werden können. Das ist erfreulich.“
„Keine Sanierung der Schule von Grund auf“
Was die räumliche Situation an der Grundschule betrifft, sagte der Schulpflegschaftsvorsitzende dagegen: „Es wird immer nur das Nötigste gemacht, keine Sanierung der Schule von Grund auf. Das ist äußerst unbefriedigend.“
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Matthias Tacke betont unterdessen, er könne die Forderungen der Elternschaft gut verstehen, auch aus Sicht des Schulträgers seien Schulen in bestem Zustand „wünschenswert. Nur leider sind wir als Stadt seit vielen Jahren finanziell nicht so ausgestattet, dass dies auch möglich ist.“ Dies sei eine sehr unbefriedigende Situation – „für alle Beteiligten“. So müssten sich Maßnahmen auf das Wichtigste konzentrieren.
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Umbau der früheren Hausmeisterwohnung
Der von den Eltern unter anderem angesprochene unzureichende Brandschutz werde ja bereits angegangen. Auch den Umbau der früheren Hausmeisterwohnung im Dachgeschoss der Schule habe er Elternschaft und Kollegium zugesichert, zudem „kleinere Begleitarbeiten“: Den Austausch defekter Toilettendeckel oder kleinere Ausbesserungen schmuddeliger Wände etwa. „Es gibt“, so Tacke, „bislang allerdings noch keine Baugenehmigung für die Nutzungsänderung der Hausmeisterwohnung.“ Deren Fertigstellung werde nun für den Sommer 2023 angepeilt.
Die personelle Situation
Schulamtsdirektorin Maria Reusch sagt, wenn die zusätzliche Lehrkraft Ende November an der Grundschule Alt-Blankenstein ihren Dienst aufnehme, liege dieser Schulstandort mit seinem Stundenkontingent „seit längerer Zeit wieder knapp über dem Soll“.
Neben sieben Lehrkräften als Klassenleitungen und der Schulleitung komplettierten das Kollegium an der Schule dann eine Studentin, die neun Stunden am Standort unterrichtet, sowie zwei weitere Lehrkräfte – eine mit zehn Stunden, eine weitere Lehrkraft wurde mit sechs Stunden nach Alt-Blankenstein abgeordnet
Bis dahin soll die Grundschule Alt-Blankenstein wie berichtet auch eine Außentreppe fürs erste Obergeschoss erhalten sowie eine Einhausung des Treppenhauses in Glas.
Eine komplette Sanierung des Schulgebäudes oder auch nur der von den Eltern bemängelten Sanitäranlagen, die „in schlechtem Zustand“ seien, ist laut Tacke dagegen voraussichtlich in absehbarer Zeit nicht möglich.
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„Wir brauchen“, fordert der Schuldezernent in Richtung Düsseldorf, „eine Finanzierung der Städte, die so ausgestaltet ist, dass wir in unsere Infrastruktur so investieren können, dass wir diese nicht nur erhalten, sondern auch erneuern können.“