Hattingen. Die Energiekrise beschäftigt derzeit ein ganzes Land, auch Hattingens Kirchengemeinden. Wie sie sparen wollen, was alles an Einschränkungen droht.
Die Energiekrise beschäftigt derzeit ein ganzes Land, auch die Kirchengemeinden in Hattingen bleiben davon nicht verschont. Nun haben diese erste Einsparmaßnahmen beschlossen.
In der evangelischen Kirche an der Burg Blankenstein etwa wird die Nutzung nach dem Gottesdienst am 6. November zunächst ausgesetzt. „Alle Gottesdienste und Veranstaltungen werden dann ins Paul-Gerhardt-Haus verlegt, wo wir immer möglichst kleine Räume für den jeweiligen Termin nutzen werden“, erklärt Pfarrer Uwe Crone von der Kirchengemeinde Welper-Blankenstein. Im Paul-Gerhardt-Haus werden auch die Weihnachtsgottesdienste stattfinden. Zusätzlich ist in Planung, einen Weihnachtsgottesdienst auf dem Blankensteiner Marktplatz zu feiern.
„Wir werden sehr bewusst heizen“
Energiebewusst ist auch die Kirchengemeinde Winz-Baak aufgestellt. Die Heizungsanlage ist gerade überarbeitet worden, und das Presbyterium der Gemeinde hat beschlossen, das große Gemeindezentrum mit einer leistungsfähigen Photovoltaik-Anlage bestücken zu lassen. Bezüglich der Heizung setzt Pfarrer Bodo Steinhauer auch auf die Gemeindemitglieder selbst: „Am besten heizt man, indem viele Menschen in Kirche und Gemeindezentrum kommen“, sagt er. Und: „Wir werden sehr bewusst heizen.“
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„Wir machen Gottesdienste, auch wenn sie vielleicht in der kalten Zeit etwas kürzer werden“, gibt Pfarrer Udo Polenske die Richtung der St.-Georgs-Kirchengemeinde für den Winter vor. Auch das Konzept der Offenen Kirche bleibt erhalten, für die Aufsichtspersonen ist gesorgt. „Gottesdienste finden bei ungefähr 18 Grad statt. Ansonsten benötigen wir mit Rücksicht auf die Orgel eine Grundwärme von etwa zehn Grad.“ Im Gemeindehaus an der Augustastraße wurde zudem die große Fensterfront mit erheblichem Aufwand energetisch bereits stark verbessert. Eine neue Heizungsanlage ist in Planung, eine Lüftungsanlage mit Unterstützung des Landes NRW bereits eingebaut. Die Heizungsrechnung wird aber auch von guter Planung profitieren: Die Termine für Veranstaltungen im Gemeindehaus werden so verdichtet, dass die Wärme nicht für alle Tage und Räume dauerhaft vorgehalten werden muss.
Die Elektroheizung im Betrieb ist jetzt teuer
In Niederwenigern wird außerhalb der Gottesdienste die Heizung heruntergeregelt. „Sie ist zum Glück genau da, wo die Leute sitzen“, sagt Pfarrer Ludwig Nelles. „Vor dem Gottesdienst heizen wir natürlich vor, aber in Maßen, denn leider ist die Elektroheizung im Betrieb jetzt teuer.“
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Auch die evangelische Kirchengemeinde Bredenscheid-Sprockhövel gibt sich energiebewusst. So findet ab sofort und bis Ende März sonntags nur noch ein Gottesdienstangebot der Gemeinde statt – um 10.30 Uhr in der Wichern-Kirche in Bredenscheid, teilt Pfarrer Arne Stolorz als Vorsitzender des Presbyteriums mit. Aus Gründen der Energieeinsparung bleibe zudem das Gemeindebüro in Bredenscheid bis Ende März 2023 geschlossen.
Außenbeleuchtung am Gemeindezentrum wird heruntergefahren
Die evangelische Johannes-Kirchengemeinde in der Hattinger Südstadt hat für ihr mit Gas beheiztes Gemeindezentrum für diesen Winter, ähnlich wie in öffentlichen Gebäuden, 19 Grad anvisiert. Die durchgängige Nutzung für Gottesdienste und Veranstaltungen führe dabei dazu, dass das Zentrum konstant auf der abgesenkten, aber noch komfortablen Temperatur gehalten werde, heißt es aus der Gemeinde. Die Außenbeleuchtung am Gemeindezentrum werde heruntergefahren. Einen zusätzlichen Einspareffekt habe man dadurch erreicht, dass die Umstellung der Beleuchtung auf LED schon weit fortgeschritten ist.