Hattingen/Sprockhövel/EN-Kreis. Ein Senior aus dem EN-Kreis wurde mit einem vermeintlichen Gewinn um 20.000 Euro gebracht. Die Polizei warnt auch für Hattingen und Sprockhövel.
Ein Anruf und die Aussicht auf einen hohen Jackpot-Gewinn – ein Senior aus dem EN-Kreis ist jetzt auf diese Betrugsmasche reingefallen – er hat insgesamt 20.000 Euro gezahlt. Keine Seltenheit, nichts für das sich Opfer schämen müssten, denn die Täter wirken meist seriös und sind professionell aufgestellt.
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Polizeisprecherin Isabell Kircher weiß, wie schwer es den Opfern gemacht werden kann, den Betrug auf Anhieb zu erkennen. Auch wenn derzeit oft vor dem Enkeltrick, Schockanrufen oder falschen Polizeibeamten gewarnt wird, so gibt es weiterhin die „alten Betrugsmaschen“, wie Kircher weiß. „Wir haben das Gefühl, dass das ein bisschen aus dem Blickfeld gerückt ist.“ Sie warnt explizit davor.
Straftat: „Betrugsmasche mit Gewinnversprechen“
„Betrugsmasche mit Gewinnversprechen“ heißt die Straftat zusammengefasst. Das können beispielsweise Briefe sein, in denen hohe Gewinnversprechen gegeben werden, oder auch, wie im Falle des betroffenen Seniors, ein Telefonanruf.
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„Die Briefe wirken auf den ersten Blick sehr seriös. Sie haben meist ein Logo im Briefkopf, eine markante Titelzeile, die Emotionen hervorruft“, erklärt Kircher. Damit ist beispielsweise ein „Herzlichen Glückwunsch! Sie haben gewonnen!“ oder Ähnliches gemeint. „Um einen Anreiz zu schaffen, zu reagieren, wird zudem ein hoher Gewinn, meist in einem fünfstelligen Betrag suggeriert“, so Kircher. In den Briefen werde dann aufgefordert, entweder eine Überweisung zu tätigen oder eine gebührenpflichtige Nummer zu wählen.
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Bei Anrufen nutzen „die Betrüger oft eine spezielle Software und Technik, um im Display eine seriöse Nummer erscheinen zu lassen“. Außerdem erhalte der Angerufene klare Anweisungen am Telefon, was er tun soll und warum das nötig sei. „Die Betrüger sind extrem gut geschult und rhetorisch begabt.“
So können sich Senioren vor den Betrügern schützen
Doch wie können sich gerade Senioren, die oft von den Betrügern als Opfer auserkoren werden, schützen? „Es könnte helfen, eine Checkliste durchzugehen, wenn man beispielsweise einen solchen Brief bekommt“, rät Kircher.
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Zuerst sollten sich die Betroffenen fragen, ob sie überhaupt an einem Gewinnspiel teilgenommen haben. Ist das nicht der Fall, dann kann der Brief direkt in den Müll oder der Telefonhörer aufgelegt werden. Wenn es eine Zahlungsaufforderung gibt, ist das ebenfalls ein Hinweis auf einen Betrug. „Bei keinem echten Gewinn muss man in Vorkasse gehen“, sagt Kircher.
Der nächste Punkt, der aufmerksam machen sollte, ist die Aufforderung, bei einer gebührenpflichtigen Telefonnummer anzurufen, die oft an speziellen Vorwahlen zu erkennen sind.
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Generell rät Kircher dazu, bei solchen Schreiben immer mit vertrauten Menschen Rücksprache zu halten. Ist im Familien- oder Freundeskreis niemand, der Rat geben kann, hilft auch immer ein Anruf bei der Kriminalprävention- und Opferschutzstelle der Polizei oder der hiesigen Wache.
Geben Sie niemals persönliche Informationen weiter!
Bei einem Anruf gelten ähnliche Warnhinweise. Wichtig dabei ist: „Geben Sie niemals persönliche Informationen weiter: keine Telefonnummern und Adressen, Kontodaten, Bankleitzahlen, Kreditkartennummern oder Ähnliches“, sagt die Polizeisprecherin. Um es den Tätern zu erschweren, hilft es oft auch schon, den eigenen Eintrag aus dem Telefonbuch löschen zu lassen oder zumindest nicht den vollständigen Namen anzugeben. „Alte deutsche Vornamen geben den Tätern oft einen Hinweis auf das Alter der betreffenden Person“, so Kircher.
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Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Betrug kommen, sollten sich die Betroffenen nicht scheuen, Anzeige zu erstatten. „Die Dunkelziffer bei den Straftaten ist sehr hoch“, vermutet Kircher, „weil viele Opfer sich schämen, auf die Betrüger hereingefallen zu sein.“
Weitere Informationen, nicht nur zu dieser Art von Betrug, hat die Polizei auch auf der Internetseite zusammengefasst. Dort gibt es auch Tipps, wie sich Senioren dagegen wappnen können. www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/ Die Polizeiwache in Hattingen (Nierenhofer Straße) ist unter 02324 9166-6000 erreichbar.