Hattingen. Pannenserie am Parkhaus in Hattingen: Warum Fahrfehler ein Problem sind, was jetzt wieder repariert werden muss und was offene Schranken kosten.

Kaum läuft es wieder im Altstadt-Parkhaus, da läuft es auch schon wieder nicht. Die Pannenserie reißt einfach nicht ab. Noch immer sind nicht alle Probleme behoben. Täglich gehen der Stadt Einnahmen verloren. Das dürfte sich inzwischen auf eine nicht unerhebliche Höhe summieren. Doch jetzt soll sich wieder etwas tun.

Monatelang standen die Schranken des Altstadt-Parkhauses notgedrungen offen. Die Parkautomaten waren Anfang Dezember durch Feuerwerkskörper zerstört worden. Die Lieferung von Ersatz dauerte bis in den April. Bis zum März war das Parkhaus mit Personal weiter betrieben worden, das zum Teil aus anderen städtischen Abteilungen abgezogen wurde.

Als im April schließlich die neuen Automaten installiert wurden, hatte nach kurzer Zeit ein Fehler in der Software verhindert, dass Tickets ausgegeben werden. Experten fanden trotz mehrfacher Untersuchungen keine Lösung.

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Immerhin können inzwischen wieder Parktickets gezogen werden. Für wenige Tage konnte das Parkhaus im September also endlich wieder in Betrieb genommen werden, da kommt der nächste Dämpfer und erneut freies Parken:

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Die Einlassschranke ist defekt. Genauer, ein elektronisches Bauteil in der Schranke. Das Ersatzteil ist allerdings bestellt, schon angekommen und soll in dieser Woche eingebaut werden.

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Immer wieder gibt es Probleme mit den Schranken. „Da fährt ständig jemand dagegen“, weiß Carsten Hetfeld, Leiter der Abteilung für Parkraumbewirtschaftung. Das Problem sei in der Regel die Ausfahrt. Denn durch einen hohen Bordstein fürchteten zahlreiche Autofahrer, die Kurve nicht ohne Anstoßen zu kriegen. Entsprechend setzten sie zurück, während sich die Schranke hinter ihrem Auto schon schließe. Eine Ecke des Bordsteins sei deshalb bereits entfernt worden.

Ob mit der aktuellen Reparatur der Schranke wieder alles funktioniert und auch der Softwarefehler behoben ist, der das Parkhaus monatelang lahmgelegt hat, bleibt abzuwarten. „Ich gehe davon aus, dass wir in dieser Woche mehr Klarheit haben und spätestens ab 1. November alles reibungslos funktioniert“, sagt Hetfeld.

Aufzug, Sonderstellplätze und Preise

Ein Sorgenkind im Altstadt-Parkhaus ist neben den Schranken und Ticketautomaten der Aufzug. Der ist, wie berichtet, durch Vandalismus inzwischen so beschädigt, dass er nicht mehr repariert werden kann, sondern komplett ausgetauscht werden muss. Wann das geschehen kann, ist noch nicht geklärt. Da die Stadt mit Kosten in sechsstelliger Höhe rechnet, ist es auch eine Frage finanzieller Ressourcen.

Im Altstadt-Parkhaus an der Augustastraße gibt es auch sechs Behinderten-Stellplätze (hinter dem Parkhaus), fünf Frauen-Stellplätze (Deck 1), vier Stellplätze „Parken mit Kindern“ (Deck 1) und auf den oberen Parkdecks extra breite Stellplätze, zudem 14 kostenfreie Stellplätze für Fahrräder.

Die regulären Preise für das Parken: Je angefangene halbe Stunde 70 Cent. Ein Tagesticket kostet 7 Euro.

Welche Einnahmeverluste Hattingen durch die monatelang offenen Schranken hat, kann die Stadtverwaltung nicht beziffern. Dass es sich um keine kleine Summe handeln dürfte, zeigt aber der Blick in die Haushaltspläne vergangener Jahre. Da ist für das Jahr 2020 ein Benutzungsentgelt von 220.000 Euro für das Parkhaus ausgewiesen. 2021 ist nur ein Entgelt in Höhe von 100.000 Euro aufgeführt, weil das Parkhaus von Beginn des Jahres bis Anfang August durch Sanierungsarbeiten gesperrt war. Für 2022 plante die Stadtverwaltung mit 185.000 Euro.

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Dieses Ziel dürfte man weit verfehlen. Von den 306 Stellplätzen im Parkhaus an der Augustastraße sind 55 für die Sparkasse reserviert. Weitere 61 Plätze belegen Dauerparker. Ein Dauerparkplatz kostet 50 Euro im Monat. Den Großteil der Einnahmen machen also Tagesparkende aus. Die konnten die Stellplätze nun lange kostenlos nutzen.

Ob von der Firma, die die neuen Automaten installiert hat, Schadenersatz verlangt werden kann, wird seit mehr als vier Monaten geprüft. „Die technische Problemlage ist vielschichtig und die Klärung sehr zeitintensiv“, erklärt Stadtsprecherin Susanne Wegemann dazu.