Hattingen. Besucher haben vom Angebot 2022 beim Herbstmarkt in Hattingen mehr erwartet. Großes Lob gibt es indes für die Gourmet-Meile und große Skulpturen.
Mit mehr als 50 Ständen lockt der Hattinger Herbst nach der Corona-Pause erstmals wieder in die Innenstadt. Und das wegen des Feiertages am Montag sogar einen Tag länger als üblich. Die Stimmung indes bleibt verhalten. Und das nicht nur wegen des anfangsschlechten Wetters. Denn trotz zum Teil exklusiver Angebote zeigen sich viele der Besucherinnen und Besucher eher enttäuscht.
Zu wenig Abwechslung und große Lücken zwischen den Ständen trüben die Stimmung. Trotz anhaltender Regenschauer vor allem am Samstag haben sich nicht wenige Hattingerinnen und Hattinger zum Herbstmarkt aufgemacht. „Es ist ein netter Bummel, aber hätte ich nicht einen Termin im Testzentrum gehabt, wäre ich nicht gekommen,“ beschreibt eine Besucherin.
Lachs wird nach finnischer Tradition gegrillt
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Ein paar Mützen wären für die Enkelin hübsch gewesen. „Aber das Angebot ist sehr überteuert“, erklärt die Velberterin. Trotz großen Verständnisses wegen der schlechten Corona-Jahre der Stand-Besitzer hat sie das Markt-Angebot insgesamt nicht überzeugt. „Es ist einfach nichts Besonderes dabei“, findet die Rentnerin.
Und das, obwohl in diesem Jahr im Krämersdorf extra eine Gourmet-Meile geschaffen wurde. Hier erwarten die Marktbesucher diverse Gerichte, die den Gaumen erfreuten, so wie der Flammlachs von Douglas Lemoine. Mit seiner Frau führt er das gleichnamige Geschäft.
„Unser gesalzener Lachs wird nach finnischer Tradition am offenen Buchenholz gegrillt“, erzählt der Gastronom. Mit hausgemachter Dill-Sauce im Brötchen serviert, ist es ihr Top-Seller. „Der Flammlachs ist genauso urig wie Hattingen, das passt gut zusammen“, findet Lemoine.
Ein kultiger Food-Truck
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Direkt daneben gibt es Konkurrenz aus Bochum: Der kultige Food-Truck von „K wie Kartoffel“ lässt das Herz jeden Kartoffelfans höher schlagen. Hier im Angebot: klassische Backkartoffeln mit Belag. „Aber das Besondere sind unsere Kartoffel-Spaghetti, worauf wir auch ein weltweit anerkanntes Patent haben“, erzählt Inhaber Alper Aksoy begeistert. „Natürlich ist das alles wetterabhängig, aber dennoch sind die Besucher Feuer und Flamme für unsere Kartoffel-Gerichte“, so Aksoy weiter.
Neben der Gourmet-Meile ist die Skulpturensammlung an der Stadtmauer Hingucker für Jung und Alt. Daneben bieten auch vereinzelte Stände, wie der von Laura Jacobson, Abwechslung. „Wir sind die westlichste Brauerei in Deutschland“, erzählte die Inhaberin der 200 Jahre alten Lambertus Bräu & Brand Manufaktur. Whiskey, Kaffeelikör oder Grillsoßen gehören zum Angebot.
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„Extra für den Herbstmarkt habe ich die Etiketten von unserem Kaffeelikör mit der Skyline von Hattingen versehen“, erzählt sie weiter. Als Weihnachtsgeschenk oder nettes Mitbringsel ist er an diesem verlängerten Wochenende am beliebtesten. Andere Aussteller bieten etwa Dekorationen aus aufgehübschtem Altpapier an oder Perlsacktiere.
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Und dennoch ist der Herbstmarkt für viele mehr Enttäuschung als Freude. „Hier ist so wenig los“, zeigt sich Jenny Roßbach irritiert. Gemeinsam mit ihrer Tochter ist die Hattingerin extra wegen des Herbstmarkts in die Altstadt gegangen. „Irgendwie sucht man den Markt eher“, findet die junge Mutter. Mehr Kunsthandwerk oder auch ein Angebot für Kinder wäre wünschenswert. „Das Angebot ist sehr beliebig und es fehlt das Herbstliche“, erzählt sie weiter.