Hattingen. Um Energie zu sparen, stellte Hattingen die Duschen an Sportanlagen ab. Mit Herbstwetter gibt es erste kranke Sportler. Das plant die Stadt nun.
„Das ist eine Vollkatastrophe, eine populistische Entscheidung“, ärgert sich Robert Laube, 2. Vorsitzender des TuS Blankenstein. Mit sinkenden Temperaturen fällt das Problem der abgeschalteten Duschen auf städtischen Sportanlagen immer mehr ins Gewicht. Laube macht der Stadt Vorwürfe, wieder beim Sport zu sparen, statt andere Möglichkeiten zu nutzen. Die Verwaltung erklärt den weiteren Energiesparkurs.
Im Regen bei elf Grad Celsius empfing der TuS Blankenstein seine Gäste auf dem Kunstrasenplatz an der Marxstraße. „30 klatschnasse Spieler kühlen in Minuten durch. Alle setzen sich triefend ins eigene Auto. 30 Mann fahren in 30 Zuhauses und nutzen 30 Duschen. Mit Energiesparen hat das Ganze nichts zu tun. Vielmehr werden Lasten, Leiden und Kosten individualisiert. Das ist wenig überzeugend, eher zynisch“, macht sich Laube Luft.
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Mehrere Spieler haben sich erkältet – es gibt drei Ausfälle. Der Vereinsfunktionär fürchtet, was passiert, wenn die Temperaturen weiter sinken: „Wie viele schaffen es dann montags zur Arbeit? Wie viele tun sich das Ganze gar nicht an, weil sie nicht krank werden wollen?“ Auch die Gästespieler fänden die Zustände unmöglich. „Das ist ein Grund, nicht anzureisen“, weiß Laube.
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Er ärgert sich vor allem, weil Energie seiner Ansicht nach effektiver gespart werden könnte: Flutlichter auf LED umrüsten, nur jede zweite Lampe in Betrieb lassen, die Wassertemperatur beim Duschen absenken, zählt er auf.
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Die Stadt Hattingen hatte die Duschen vor einigen Wochen erst kalt, dann ganz abgestellt. Die Begründung: Legionellengefahr durch das in Leitungen stehende Wasser und die warmen Außentemperaturen. Nun ist es deutlich kälter, ein kurzfristiges Zurück zum Duschen ist dennoch nicht möglich.
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In dieser Woche beschloss der Verwaltungsvorstand, die Duschen nach einer Legionellenprüfung freizugeben. Kurzfristig sei das aber nicht möglich, da die Prüfung ausstehe. „Ein genaues Datum steht noch nicht fest.“ Ebenfalls beschlossen: Die Hallentemperatur wird auf 17 Grad gesenkt.
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Zum Thema Flutlicht warte man auf die Stellungnahme eines Gutachters. Dann will die Stadt „die Priorisierung der Maßnahmen an Sportstätten angehen“. Konkreteres gibt es nicht. „Wir tasten uns an die einzelnen Maßnahmen heran und schauen stetig, wo es noch Einsparpotenzial gibt. Es ist keine Alternative nichts zu tun.“