Hattingen. Der Hollywood-Filmdreh für die „Tribute von Panem“ auf der Henrichshütte in Hattingen wird gut abgeschirmt. Kleine Einblicke sind aber möglich.

Hollywood dreht auf der Henrichshütte. Die Dreharbeiten zu „Die Tribute von Panem“ in Hattingen sind gestartet. Zwar wird um den Filmdreh ein großes Geheimnis gemacht, einiges ist aber dennoch zu erkennen.

Das Gelände der Henrichshütte ist am Tor zwischen Gebläsehalle und Bessemer Stahlwerk mit schwarzen Sichtschutzzäunen abgesperrt. Aus Richtung der Eisenmänner hat man aber einen guten Blick zum Gelände hinüber. Zu sehen ist eine Reihe von mindestens zehn großen Lkw voll Ausrüstung, Lastwagen einer Filmservice-Firma, das Deutsche Rote Kreuz, unterschiedlichste Mietwagen, schwarze Kleinbusse.

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Um kurz nach acht am Morgen herrscht hier am Donnerstag schon emsiges Treiben. Die Ladeklappen der Lkw stehen offen und Equipment wird ausgeladen: Bollerwagen voll Kisten, Stative, Lüfter und vieles mehr. Auch Fahrräder werden ausgeladen – wohl für den schnellen Weg über das Gelände.

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Denn gedreht wird offensichtlich in der Möllerung und dem Möllergraben. Die dicken Mauern, Luftschutzräume und Bunkertaschen in denen einst die Stoffe für den Hochofen gelagert wurden, bilden jetzt die perfekte Kulisse für Panem. Wer Buch und Filme kennt, weiß, es sind 13 so genannte Distrikte in die das fiktive Reich aufgeteilt ist. Der berühmteste: Distrikt 12 aus dem Filmheldin Katniss Everdeen – gespielt von Jennifer Lawrence – stammt.

Vieles spricht dafür, dass es Szenen für jenen Distrikt sind, die nun in Hattingen gedreht werden. In Duisburg wurde mit Hauptdarstellerin Rachel Zegler, deren Charakter aus Distrikt 12 stammt, gefilmt. In Hattingen gleichen sich die Kostüme der Komparsen. Und auch das „Spezialgebiet“ des Distrikts 12, der Bergbau, passt ins Bild. Ob Zegler und andere Darsteller auch auf der Henrichshütte dabei sind, ist nicht zu erkennen.

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Das Set ist abgeschirmt und nicht einmal die Mitarbeiter des Museums dürfen näher ran. Sie müssen derzeit die Besucher vertrösten, die für eine Besichtigung des Hochofens und Industriemuseums angereist sind. Denn betreten werden darf nur die Ausstellung im Foyer und im historischen Teil der Gebläsehalle.

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Dass es keine normalen Tage auf der Hütte sind, zeigt sich schon am Parkplatz. Dort steht Trailer an Trailer. Es wird häufig Englisch gesprochen. Zwischen den Fahrzeugen steht ein Tisch mit Obst, Obstsalat, Joghurt. Durch eine offene Trailer-Tür sind die Reihen der Kostüme zu sehen. Hinweisschilder weisen den Weg zur Hütte: Catering, Kostüme und Make-up nach links, Set, Technik und Toiletten nach rechts.

Noch vor dem endgültigen Einlass geht es zum Corona-Test. „Alle werden jeden Tag getestet. Wenn nur ein positiver dazwischen wäre, wäre der Drehtag hin“, sagt eine Mitarbeiterin. Ob alle negativ getestete wurden, weiß sie nicht. Aber: Es gibt genügend Ersatzkomparsen.

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Am seitlichen Eingangstor 5 zur Gebläsehalle steht ein Verpflegungstruck. Drinnen gibt es Kaffee, lange Tischreihen sind zu erkennen. Die Veranstaltungshalle ist zur Kantine geworden. Und auch die Stationen für Make-up und Kostüme finden hier Platz.

Ein Komparse steht in seiner blauen derben Hose mit Hosenträgern und dicken braunen Schuhen rauchend vor dem Tor. Seit kurz vor acht ist er hier, erzählt er. Was es zu essen gibt? „Irgendwelche Salate.“ Für ihn wird es noch ein langer Drehtag.