Hattingen. . Der Brandschutzbedarfsplan rückt die maroden Gebäude der Freiwilligen Feuerwehren in den Blick. Handlungsbedarf besteht an allen fast allen Standorten.

  • Nur der Löschzug Mitte ist am Wildhagen gut untergebracht
  • Die Standorte Blankenstein, Holthausen und Welper sollen zusammengelegt werden
  • Stadtrat soll Brandschutzbedarfsplan in zwei Wochen verabschieden

Fast 15 Jahre haben die hauptamtlichen Kräfte der Feuerwehr Hattingen auf den Umzug in die neue Hauptwache am Wildhagen warten müssen. Gut möglich, dass die Freiwilligen Feuerwehren jetzt auf eine ähnliche Zeitreise gehen. Immerhin: Dringender Handlungsbedarf wurde erkannt. Und der Anfang gemacht.

Am Donnerstagabend stellte die Verwaltung dem Haupt- und Finanzausschuss den Entwurf für einen neuen Brandschutzbedarfsplan vor. Das wird alle fünf Jahre so gemacht. Dieses Mal mit beträchtlichen Folgen. Grund: Sieben der acht Gerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehren im Stadtgebiet sind in einem desolaten Zustand. Allein dem Löschzug Mitte geht es gut – er zog mit ein in die neue Hauptwache am Wildhagen

Zwei Zusammenlegungen geplant

Allen anderen bescheinigt die Bonner Firma Forplan, die den Brandschutzbedarfsplan in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Hattingen erstellt hat, bauliche Defizite. Und zwar erhebliche.

In Niederwenigern und Elfringhausen können zumindest die Gebäudekerne gerettet werden. Die Standorte sind strategisch wichtig für das Erreichen der Schutzziele – vor allem, jeden Brand innerhalb von acht Minuten zu erreichen. Dazu müssen die Gerätehäuser allerdings ertüchtigt und erweitert werden, wie es im Bericht heißt. Marode ist auch das Gerätehaus in Bredenscheid. Zudem liegt es in einem bautechnisch schwierigen Gelände am Rand der Ortslage. Die Gutachter schlagen eine Verlegung des Standorts nach Westen vor. Und empfehlen eine Zusammenlegung mit dem Löschzug Oberstüter, den große Personalsorgen plagen. Gerade mal zwei Retter sind dort einsatzbereit. Der neue gemeinsame Löschzug soll Oberbredenscheid heißen, schlagen die Planer vor.

Eine noch nachhaltigere Konzentration empfiehlt Forplan für den Norden des Stadtgebiets. Dort sollen die Löschzüge Blankenstein, Holthausen und Welper zusammengelegt werden. Alle drei Gerätehäuser haben erhebliche bauliche Defizite. In Blankenstein und Welper gibt es keine Möglichkeiten zu Erweiterungen. Wegen der räumlichen Nähe der drei Standorte erscheint den Planern die Unterbringung in einem gemeinsamen „Standort Nord“ sinnvoll. Einen geeigneten Bauplatz muss die Stadt noch suchen.

Rat entscheidet in zwei Wochen

Das alles wird Jahre dauern. Weil die Bauplanung umfangreich ist. Weil die Kosten erheblich sind. Weil die neu gebildeten Löschzüge auch menschlich zusammenwachsen müssen. „Das kann man nicht anordnen. Das muss irgendwann passen“, meint Holger de Vries, Gutachter bei Forplan und selbst Feuerwehrmann.

Zeitdruck hat jetzt zunächst einmal die Politik. Der Rat soll den Brandschutzbedarfsplan schon in seiner nächsten Sitzung beschließen. Und die ist in zwei Wochen.