Hattingen. SPD hält Fläche an der Lindstockstraße nur bedingt für geeignet. Städtisches Areal an der Blankensteiner Straße wird als Alternative untersucht.

  • SPD hält Fläche an der Lindstockstraße nur bedingt für geeignet
  • Städtisches Areal an der Blankensteiner Straße wird als Alternative untersucht
  • Zeit verlieren wollen weder Politik, noch Verwaltung - die alten Gerätehäuser bröseln

Alarmstimmung im Stadtentwicklungsausschuss: Auf heftige Kritik stieß am Dienstagabend im Rathaus der Plan der Bauverwaltung, die neue Feuerwache Nord für die Löschzüge Welper, Blankenstein und Holthausen an der Lindstockstraße direkt gegenüber vom Schulzentrum zu bauen. Vor allem die SPD kritisierte den Standort ebenso wie das Vorgehen der Stadt, keine realistische Alternative dazu vorzuschlagen.

„Das machen Sie sich einfach zu leicht“, schimpfte der Welperaner Stadtverordnete Thomas Dorndorf-Blömer in Richtung Baudezernent Jens Hendrix. „Der neue Standort sollte von allen drei Stadtteilen gleich weit entfernt sein. Die Lindstockstraße aber liegt in Holthausen – ausgerechnet da, wo der kleinste der Löschzüge beheimatet ist, also die wenigsten ehrenamtlichen Feuerwehrleute wohnen.“

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Auch die Tempo-30-Zone und die Fahnbahnschwellen sowie der Schulbetrieb direkt vor dem geplanten Standort stören die Sozialdemokraten. Dorndorf-Blömer brachte das städtische Areal zwischen dem ehemaligen Coca-Cola-Gelände und dem Restaurant Diergardts Kühler Grund ins Gespräch, „eine ideale Fläche direkt an der Blankensteiner Straße und ganz nahe an allen drei Stadtteilen“.

Hendrix hält den Standort für wenig geeignet

Jens Hendrix hält den Standort für wenig geeignet. Dort sei der Boden voller Altlasten vom Betrieb der Henrichshütte und der Bau einer Feuerwache – wenn überhaupt möglich – auf jeden Fall teurer als an der Lindstockstraße.

Pikant: Auf Nachfrage musste der Baudezernent einräumen, dass die Stadt Hattingen genau jene Fläche dem Ennepe-Ruhr-Kreis nicht nur als Standort für den Bau einer Kreis-Leitstelle der Feuerwehr angeboten hat, sondern auch als Potenzialfläche für eine mögliche Wohnbebauung führt.

Weniger Vorbehalte gegen die Lindstockstraße hat die CDU. „Der Standort ist in Ordnung“, sagte Stefan Bahr. Allerdings warnte auch eher vor einer Beeinträchtigung des Schullebens gegenüber, zu dem auch Sport- und Abendveranstaltungen gehörten.

Stanke warb noch einmal für die Lindstockstraße

Tomas Stanke warb noch einmal für die Lindstockstraße. „Auch der Gutachter des neuen Brandschutzbedarfsplans hat einen Bauplatz in dem Gebiet vorgeschlagen“, so der Feuerwehrchef. Dass die freiwilligen Retter der Löschzüge nicht alle gleichzeitig die Wache erreichen, sei Teil der Einsatzstrategie. „Wir wollen in Wellen ausrücken.“

Nun sollen Bauverwaltung und Feuerwehr im Hauptausschuss am 28. September ihre Einschätzung zum Standort Blankensteiner Straße vorlegen. Zeit verlieren wollen weder Politik noch Verwaltung. Die alten Gerätehäuser bröseln.