Hattingen. Die Corona-Auflagen sind nun gelockert. Wie Veranstalter in Hattingen dazu stehen und welche Auswirkungen das jetzt auf die Stadtfeste hat.

Die Lockerungen der Corona-Beschränkungen bescheren dem Tourismus in Hattingen eine Aufschwung – aber Veranstalter reagieren zurückhaltend. Die Pfarrei St. Peter und Paul verabschiedet sich von 3G.

Taufen, Gottesdienste, Trauungen, Beerdigungen: Die Abstandsregel ist aufgehoben, Masken- und Handdesinfektionspflicht bleiben. Die Gemeindehäuser stehen für private Vermietungen ab 1. Juni wieder zur Verfügung. Veranstaltungen wie Seniorenkreise können ohne Auflagen wieder stattfinden, auch mit Kaffeetrinken.

Gelockerte Corona-Auflagen: Veranstalter in Hattingen reagieren verhalten

Bis zum ersten Feierabendmarkt hingegen müssen Feierfreudige noch warten: „Mir blutet zwar angesichts der Wetterlage das Herz, aber bei den explodierenden Infektionszahlen ist mir das nicht geheuer, ich hätte Bauchgrummeln“, sagt Maik Böcker.

Coronaschutzverordnung

Die Maskenpflicht entfällt laut der neuen Corona-Schutzverordnung vom 19. März im Freien und bei Veranstaltungen, die im Freien stattfinden. Bei Veranstaltungen in Innenräumen, bei denen 2G+ sichergestellt ist, kann wie bisher bis zu einer Grenze von 1000 Personen auf die Maske verzichtet werden.

Einrichtungen und Veranstaltungen, bei denen die Auslastung bisher auf 60 oder 75 Prozent oder durch absolute Höchstgrenzen beschränkt war, können aber ab sofort wieder voll besetzt werden.

Der Butterbrotmarkt in Blankenstein indes soll am 1. April steigen. „Wir machen das ganz vorsichtig, wir wollen ja keinen Hotspot auslösen“, sagt Otfried Priegnitz von Arte-Medis. Mit der Planung von Veranstaltungen ist er insgesamt noch zurückhaltend. „Für das Forstmanns haben wir nur ein kleines Programm geplant. Wir halten es auch weiter so, dass der Raum mit Maske betreten werden muss, am Platz kann sie dann abgenommen werden.“

Industriemuseum bleibt vorsichtig

Auch wenn wieder mehr Besucher zugelassen sind, bleibt auch das Industriemuseum Henrichshütte vorsichtig: „Bei unseren eigenen und Kooperationsveranstaltungen bleiben wir wohl dabei, dass wir die Teilnehmerzahl reduzieren, von 750 auf 400 Personen. Die Maske muss bei den Veranstaltungen getragen werden“, berichtet Museumsleiter Robert Laube von den Planungen für „Volksbank klassisch“.

Der Feierabendmarkt im Krämersdorf, der im Jahr 2021 mit viel Aufwand wegen der Corona-Auflagen stattfand, setzt noch aus – wegen der zu hohen Corona-Inzidenz.
Der Feierabendmarkt im Krämersdorf, der im Jahr 2021 mit viel Aufwand wegen der Corona-Auflagen stattfand, setzt noch aus – wegen der zu hohen Corona-Inzidenz. © WAZ | Liliane Zuuring

Viele Veranstalter würden Räume mieten, „jetzt wird es wohl so sein, dass nicht mehr so viele Veranstaltungen ausfallen werden. Wir schieben eine Bugwelle von Veranstaltern vor uns her, die 2021 was machen wollten und jetzt alle für 2022 planen“, sagt Laube.

Touristik in Hattingen erholt sich

Das Landhaus Grum ist, was Hochzeitsgesellschaften angeht, für dieses Jahr ausgebucht. „Das ist unabhängig von der Lockerung, denn das wird mit viel Vorlauf geplant, aber die meisten hatten die Lockerungen erwartet“, sagt Sabrina Grum. Im Restaurant-Betrieb sei deutlich ein Mehr an Gästen spürbar. „Das liegt aber auch daran, dass wir jetzt durch das schöne Wetter wieder Außen-Gastronomie haben“, sagt sie. Das eben erst eröffnete Hotel werde gut angenommen.

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Georg Hartmann von Hattingen Marketing bemerkt, „dass sich die Touristikstrukturen in Hattingen erholen“. Die Anfragen für Führungen würden derzeit deutlich steigen. Auch die Nachfrage nach Unterkünften nehme zu. „Und auch mit der Sonne kommen wieder mehr Menschen zu uns. Die Saison hat begonnen“, erklärt er.

Hattingen Marketing startet Fest-Saison im August

Die gelockerten Regeln hätten bei Hattingen Marketing keinen Einfluss auf die Veranstaltungsplanung: „Das Altstadtfest hatten wir ja schon vorsorglich von Mai auf August gelegt, in der Hoffnung, ohne Auflagen auszukommen. Einen Ersatz für den Kulinarischen Altstadtmarkt zu finden, ist uns leider nicht gelungen.“

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Und auch wenn es jetzt Lockerungen gebe: Ein Frühlingsfest sei so schnell „nicht mehr seriös planbar. Wir starten mit dem Altstadtfest, dann kommt im Oktober der Hattinger Herbst und im Dezember der Weihnachtsmarkt“, so Hartmann.