Hattingen / Bochum. Auf Hormonerkrankungen liegt im Diabetes-Zentrum Bochum / Hattingen nun weiterer Schwerpunkt. Klinik Blankenstein eröffnet eine Spezial-Ambulanz.
Das Katholische Klinikum Bochum (KKB) erweitert seine Diabetologie an der Klinik Blankenstein um einen neuen Schwerpunkt. Neben der Behandlung sämtlicher Formen der Zuckerkrankheit liegt in der Abteilung von Dr. Johannes Dietrich ein besonderes Augenmerk nun auf weiteren hormonell bedingten, so genannten endokrinologischen Erkrankungen – etwa der Schilddrüse, von Osteoporose sowie Bluthochdruck. Diese Ausweitung der Diabetologie betrifft auch das St. Josef-Hopital in Bochum, zweiter Standort des Diabetes-Zentrums Bochum / Hattingen.
Versorgung von Patienten mit hormonell bedingten Erkrankungen „ergänzen“
„Signifikant weiterentwickelt“ werde das Diabetes-Zentrum Bochum / Hattingen des KKB durch diesen Schritt, betont Jürgen Frech, Leiter der Unternehmenskommunikation. Und Privatdozent Dr. Johannes Dietrich, der nach dem Wechsel von Prof. Juris Meier zu den Augusta-Kliniken Bochum nun die Leitung der Sektion Diabetologie, Endokrinologie und Stoffwechsel innehat, erklärt: „Mit diesem Angebot wollen wir die Versorgung von Patienten mit hormonell bedingten Erkrankungen durch die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen ergänzen, nicht ersetzen.“
Mehr zur Diabetes-Endokrinologie-Ambulanz
Die Diabetes-Endokrinologie-Ambulanz in der Klinik Blankenstein, Im Vogelsang 5-11, findet ab dem 17. Februar vorerst immer donnerstags von 9 bis 12 Uhr statt. Patientinnen und Patienten, die nicht privat versichert sind, benötigen für den Besuch eine Überweisung.
Außerdem unbedingt erforderlich ist eine telefonische Voranmeldung unter 02324 396 72 681 (mo + do, 8-12 Uhr).
Aufgrund der Corona-Pandemie ist für den Zutritt zur Klinik Blankenstein derzeit ein zertifizierter, maximal 24 Stunden alter Corona-Schnelltest erforderlich. Ein Testzenrun befindet sich in unmittelbarer Nähe der Klinik – in der Vidumestraße 22.
Der Bedarf an endokrinologischen Einrichtungen scheint groß: Denn obwohl viele hormonell bedingte Erkrankungen sehr häufig auftreten, seien viele Betroffene schlecht versorgt, betont Dietrich. Insgesamt gebe es zu wenig Endokrinologen. Allein bei einer Schilddrüsen-Unterfunktion etwa betrage die Wartezeit beispielsweise an der Uniklinik Essen rund ein Jahr, so der 55-Jährige. Und er fügt hinzu: Im Ennepe-Ruhr-Kreis sei die Klinik Blankenstein aktuell die einzige mit einem endokrinologischen Schwerpunkt.
Nicht nur Diabetes gehört zu den großen Volkskrankheiten
Dabei gehören nicht nur die Hormonerkrankung Diabetes, sondern auch Erkrankungen der Schilddrüse, Osteoporose und Bluthochdruck zu den großen Volkskrankheiten, betont Dietrich. Allein an Typ-2-Diabetes litten aktuell zehn Prozent der Bevölkerung. Tendenz steigend. Und eine Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose), die unter anderem zu Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Verstopfung führen kann, hätten rund fünf Prozent aller Deutschen.
+++ Sie möchten über Nachrichten aus Hattingen auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie hier unseren kostenlosen Newsletter. +++
Insbesondere für Patientinnen und Patienten, deren Lebensqualität trotz Behandlung und Medikamenteneinnahme verbesserungsfähig ist, und überall dort, wo hausärztliche Ressourcen erschöpft sind, soll die Erweiterung der Diabetologie an der Klinik Blankenstein und am St. Josef-Hospital ein Angebot sein. Bereits jetzt werden dabei erste Patienten an beiden Standorten stationär behandelt. Am 17. Februar wird zudem in der Klinik Blankenstein zusätzlich zur Diabetes- eine Endokrinologische Ambulanz eröffnet.
Herausfinden, welche Behandlung maßgeschneidert ist
Herauszufinden, welche Behandlung maßgeschneidert ist für jeden Einzelnen, ist dabei das Ziel von Dietrich und seinem Team. Er selbst hat im Bereich der Endokrinologie zwei wissenschaftliche Schwerpunkte: die Entwicklung diagnostischer Verfahren von Schilddrüsen-Erkrankungen. Und die Erforschung der Verbesserung der Lebensqualität von Patienten mit einer Schilddrüsen-Unterfunktion, die trotz Therapie bislang noch etwa jeder Zehnte als schlecht einschätze, so der Arzt.
>>> Folgen Sie unserer Redaktion auf Facebook – hier finden Sie uns