Hattingen. Der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche ruft auch in Hattingen Protest hervor. Wie sich die Bürger an der Aktion beteiligen können.

In der katholischen Kirche formiert sich aufgrund der Missbrauchsskandale verstärkt Protest gegen das Verhalten von Kirchenoberen. In Hattingen rufen Laienvertreter für das Wochenende zu einer Aktion auf, bei der die Menschen Wut, Trauer und Sorge zum Ausdruck bringen können.

Hattinger Gemeinde will eine „Klagemauer“ schaffen

Der Pfarrgemeinderat als gewähltes Vertretergremium der Gemeinde St. Peter und Paul ergreift die Initiative zu der Aktion „Klagemauer“. Am kommenden Wochenende (5. und 6. Februar) liegen in den Kirchen vorbereitete Karten aus, auf denen die Besucher anonym ihre Gefühle, ihre Gedanken niederschreiben können. Am Ende will der Gemeinderat alle Karten zusammenstellen und zu einer „Klagemauer“ formieren. Dazu planen die Verantwortlichen eine eigene Veranstaltung und wollen nach Worten der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Marlies Meier dafür sorgen, dass die Kritik auch öffentliche Beachtung findet.

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Auslöser für den neuerlichen Protest ist die Kritik an Papst Benedikt. Ihm wird Fehlverhalten bei der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen während seiner Zeit als Erzbischof von München und Freising vorgeworfen.

Gemeinderat fordert Konsequenzen für die Täter

Mit der Initiative in Hattingen will das Gremium verdeutlichen, „wie ernst es uns Christen ist, uns gegen Missbrauchstaten und halbherzige Aufarbeitung zu stellen“, heißt es in einer Stellungnahme. „Wir gedenken der Opfer von Missbrauch und Vertuschung, fordern Konsequenzen, was die Täter und Mitwisser angeht, und fordern eine Veränderung in den Strukturen der Kirche, die Missbrauch begünstigen.“

Die Kirchen der Gemeinde sind entweder zu den Gottesdienstzeiten geöffnet, über die die Pfarrnachrichten Auskunft geben (abrufbar über die Internetseite von St. Peter und Paul). Zu welchen Zeiten die sieben Kirchen von St. Peter und Paul darüber hinaus noch geöffnet sind, können Interessierte über das Pfarrbüroerfragen: 02324 59190

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