Hattingen. Momo, Sunny, Clärchen, Tarzi und Kitty: Sie alle warten beim Verein Katzenschutz Hattingen auf ein neues Zuhause. Ihre Geschichten und Porträts.

Momo läuft freudig auf Besucher zu – und schielt durch die Tür in Richtung der beiden Katzendamen gegenüber. Alle Samtpfoten im Katzenhaus des Vereins Katzenschutz Hattingen unterscheiden sich in Charakter und Aussehen, doch eines eint sie: Sie suchen ein neues Zuhause.

Momo heißt zwar Momo, ist aber ein stattlicher, bildhübscher Kater, getigert, mit weißer Brust und weißen Beinen. Der Zweijährige lebte bei einem jüngeren Mann, der ihn aber aus gesundheitlichen Gründen abgeben musste.

Kater Momo wartet im Katzenhaus Hattingen auf ein neues Zuhause

Nun wartet der kastrierte, 5,7 Kilo schwere Momo seit Wochen darauf, dass er aus dem Katzenhaus ausziehen darf. „Wir haben schon Interessenten gehabt, aber sie wohnten an einer Hauptstraße, das ist schlecht für ihn, denn er ist Freigänger“, sagt Edith Hedegger vom Verein.

Der bildschöne Kater Momo schaut auf einen Ball. Er wartet im Katzenhaus Hattingen auf ein neues Zuhause. Er ist Freigänger. Interessenten können sich beim Katzenschutz Hattingen melden.
Der bildschöne Kater Momo schaut auf einen Ball. Er wartet im Katzenhaus Hattingen auf ein neues Zuhause. Er ist Freigänger. Interessenten können sich beim Katzenschutz Hattingen melden. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Die Ehrenamtlichen des Vereins spielen täglich eine gute Stunde mit ihm, beispielsweise mit einer Federangel – und doch lastet ihn das nicht aus. „Ihm fällt die Decke auf den Kopf. Beim Spielen kommen auch schon mal die Krallen raus, aber er meint es nicht böse“, weiß Hedegger. Darum sollten allerdings keine kleinen Kinder im Haushalt leben. An Hunde ist er gewöhnt. In der kommenden Woche wird sie kastriert. Kastrationen sind beim Verein übrigens ein Dauerthema.

Vermittlung von Katzen

Wer sich für die Katzen interessiert, kann sich melden beim Katzenschutz Hattingen e.V. per E-Mail an info@katzenschutzhattingen.de, unter 02324 67 434 oder über die Homepage, Facebook.Allein 45 Katzenbabys, allesamt von Streunerkatzen, nahm der Katzenschutz Hattingen im Jahr 2021 auf und vermittelte sie. Dazu kamen 15 erwachsene Katzen in der Vermittlung. 2020, im ersten Corona-Jahr, „haben wir sehr viele Interessenten gehabt. Das hat sich inzwischen normalisiert.“ Die Ehrenamtlichen des Vereins machen vor der Katzenübergabe Hausbesuche.

Clärchens Geschwister sind schon vermittelt – nur sie blieb zurück

Katze Clara, von den Ehrenamtlichen des Vereins Katzenschutz Hattingen liebevoll Clärchen genannt, ist sehr schüchtern und zurückhaltend – und sucht ein Zuhause.
Katze Clara, von den Ehrenamtlichen des Vereins Katzenschutz Hattingen liebevoll Clärchen genannt, ist sehr schüchtern und zurückhaltend – und sucht ein Zuhause. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Clara, die hier alle liebevoll Clärchen nennen, ist eine zarte, schwarz-weiße, sehr schüchterne Katzendame. Sie ist ein halbes Jahr alt und stammt aus dem Wurf einer freilebenden Katze aus Blankenstein. Ihre vier Geschwister sind nun alle vermittelt. Nur Clärchen noch nicht. Sie spielt bislang nicht gern, hat lieber ihre Ruhe und liegt gern im Hängekörbchen. Ist nur ein Mensch im Raum, traut sie sich auch mal hervor. Sie lässt sich streicheln.

Sunny ist ein echter Sonnenschein und sucht eine Bleibe

Sunny ist das genaue Gegenteil von Klärchen: Sie ist handzahm, neugierig, getigert und etwa dreieinhalb Monate alt. Ein Ehepaar hat sie auf der Sprockhöveler Straße gefunden, da war sie gerade mal sechs Wochen. „Sie saß mitten auf der Straße und lief auch nicht weg“, berichtet Hedegger. Sie spielt gern und verträgt sich gut mit anderen Katzen. „Sie ist noch so jung, sie gewöhnt sich schnell an Menschen“, meint Edith Hedegger. Sunny und Clara freuen sich auch über ein gemeinsames Heim.

Neugierig und handzahm ist die kleine Sunny, die im Katzenhaus des Vereins Katzenschutz Hattingen auf ein neues Zuhause wartet.
Neugierig und handzahm ist die kleine Sunny, die im Katzenhaus des Vereins Katzenschutz Hattingen auf ein neues Zuhause wartet. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Tarzi verkriecht sich vor fremden Stimmen

Tarzi – getigert mit weißen Flecken – ist etwa vier Jahre alt, kastriert. Sie hatte einfach Pech im Leben. „Sie hieß eigentlich Tarzan, weil die Besitzerin dachte, sie hätte einen Kater, das stimmt aber nicht“, sagt Edith Hedegger. Als die Besitzerin ins Krankenhaus musste, bat sie eine Freundin, sich um die Katze zu kümmern. „Sie fütterte sie nur draußen, ihr war das bald zu viel, da hat sie uns angerufen.“ Draußen ist Tarzi gar nicht gerne. Sie ist so scheu, dass sie sich vor Menschen sofort versteckt, wenn sie fremde Stimmen hört. „Sie braucht ein festes Zuhause, vielleicht mit gesichertem Balkon.“ Sie ist derzeit nicht im Katzenhaus, sondern bei Sylvia Becker vom Verein. Sie bevorzugt Frauen.

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Junge Katzen vermittelt der Verein mit 140 Mitgliedern und über 20 ehrenamtlich Mitarbeitenden nur an Menschen bis 60 Jahre. „Denn viele unterschätzen, wie agil Katzen sind und dass sie durchaus 20 Jahre alt werden können.“

Manchmal überleben Katzen ihre Besitzer – so wie Kitty

Manchmal überleben die Katzen ihre Besitzer. Wie die übergewichtige, getigerte Kitty (12), die noch auf einer Pflegestelle ist, damit ihr nach dem Tod ihres 80-jährigen Menschen das Katzenhaus möglichst erspart bleibt. In Kürze sucht sie nun ein neues Zuhause.

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Übrigens: Auch um entlaufene Katzen kümmert sich der Verein, der Freiwillige sucht und sich über Spenden finanziert. „Ganz frisch ist ein Kartäuser in Winz-Baak entlaufen. Er ist leider nicht gechippt. Ich kann nur raten, dass alle Katzen gechippt werden, auch wenn sie keine Freigänger sind“, betont Hedegger.

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