Hattingen. . Positive Folgen von Kastrations- und Chippflicht zeigen sich in diesem Jahr auch auf dem Konto des Vereins Katzenschutz Hattingen.

Eben erst hat Sylvia Becker eine Decke vor eine heimische Glastüre genagelt: Denn eine ihrer eigenen Katzen mag eine der Pflegekatzen im Nebenraum nicht. Da sich alle bei der engagierten Hattingerin wohlfühlen sollen, griff sie zu Hammer, Nägeln und Decke, schuf so einen Sichtschutz. Für Katzen tut sie eben alles. In 2018 konnte sie die Früchte ihres auch politischen Engagements ernten: Denn jetzt zeigen sich die positiven Auswirkungen der Chip- und Kastrationspflicht in NRW.

„Für vermittelbare Katzen zahlen wir vom Katzenschutz Hattingen die Kastration. Aber für verwilderte übernimmt das nun das Kreisveterinäramt“, erklärt Becker. Seitdem hat der Katzenschutz mehr Spiel: „Wir haben erstmals ein kleines finanzielles Polster, vorher haben wir nur von der Hand in den Mund gelebt“, schildert sie die neue Situation.

Verwilderte Katzen waren trächtig – und wurden zahm

Verwilderte Katzen übrigens werden nach der Kastration wieder an die Fundstelle zurückgebracht. „Wenn gesichert ist, dass dort eine Futterstelle ist.“ Pech war in diesem Jahr, dass sieben dieser halbverwilderten Katzen trächtig waren, nicht kastriert werden konnten. „Sie sind bei uns zahm geworden, aber leider sind noch zwei seit April da, die noch nicht vermittelt wurden“, bedauert Becker, die sich seit 39 Jahren für Katzen engagiert.

Dabei sei gerade Daria unglaublich süß. „Als ihre eigenen Jungen vermittelt waren, hatten wir gerade drei ganz junge Fundkatzen untergebracht. Sie hat sie sofort adoptiert.“ Im Katzenhaus lebt sie noch mit einem Zögling zusammen, soll mit ihm vermittelt werden. 22 kleine Katzen hatte Becker 2018 bei sich daheim zu Gast.

Sylvia Becker vom Verein Katzenschutz Hattingen hat auch diese Katze daheim in Pflege und hofft auf ein gutes Zuhause für sie.
Sylvia Becker vom Verein Katzenschutz Hattingen hat auch diese Katze daheim in Pflege und hofft auf ein gutes Zuhause für sie. © Walter Fischer

Die Menschen achten jetzt draußen mehr auf Katzen

Ins Katzenhaus geht Sylvia Becker derzeit weniger. „Dort sind viele Engagierte. Mir reicht die Arbeit mit meinen Pflegekatzen.“ Auch Flaschenkätzchen nimmt sie nicht mehr auf, die auch nachts alle paar Stunden gefüttert werden müssen. „Das macht jetzt eine sehr nette Frau in Sprockhövel.“

Seit das Chippen Pflicht ist, sind auch die neun Fallen des Katzenschutz’ Hattingen immer unterwegs. „Die Menschen achten jetzt mehr auf Katzen, seit sie wissen, dass das bezahlt wird“, sagt Becker. Die mahnt Halter gechippter Katzen, diese auch registrieren zu lassen. „Ein Drittel der Katzen, die wir finden, ist gechippt, aber nicht registriert.“ Und kann darum nicht zugeordnet werden. Deshalb wünscht sich Becker mehr Registrierungen für 2019.

Parasiten verhinderten im August die Vermittlung

Giardien, Parasiten, lösen bei Katzen Durchfall aus. Sie waren 2018 ein Problem. Eine Katze schleppte sie ein, im August konnte kein Tier vermittelt werden. Viel Arbeit hatten die Mitarbeiter mit täglichem Streuwechsel und der Dampfstrahl-Reinigung der Kratzbäume. Kontaktzum Katzenschutz: 02324 6 74 34.