Hattingen. In der EN-Impfstelle sind aktuell nur Besuche ohne Termin und mit Wartezeit möglich. Mittwoch (1.12.) kommt der Impfbus wieder nach Hattingen.
Impfwillige in Hattingen wundern sich. Versuchen sie im Internet Termine für eine Impfung in der neuen Impfstelle des EN-Kreises zu buchen, zeigt der Bildschirm seit Tagen nur folgende Meldung an: „Alle bislang verfügbaren Termine sind bereits ausgebucht. Weitere werden zeitnah freigeschaltet.“
Geimpft wird vorerst ohne Termin, dafür mit Wartezeit
Streikt mal wieder die Technik? Nein, sagt der Kreis. „Die Termine, die wir hatten, sind alle weg“, erläutert Kreissprecher Ingo Niemann. Und vorerst gibt es keine weiteren Termine, die freigeschaltet werden könnten. Stattdessen wird in Ennepetal weiterhin ohne Termin, dafür aber mit Wartezeit geimpft. Allerdings lässt sich schwer abschätzen, wie lange Bürgerinnen und Bürger dann vor der Tür des einstigen Impfzentrums warten müssen. Geöffnet ist die Impfstelle montags bis freitags von 12 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 9 bis 16 Uhr.
Impfbus in Hattingen: Bislang zwei Stopps im Dezember geplant
Ebenfalls noch nicht klar ist, ob und wann in Hattingen eine stationäre Impfstelle eingerichtet wird, wie sie inzwischen einmal wöchentlich in Herdecke betrieben wird. Seit knapp drei Wochen laufen Gespräche zwischen Kreis und Stadt.
Was allerdings feststeht: Bald kommt der Impfbus wieder nach Hattingen. Am Mittwoch (1.12.) wird er von 9 bis 15 Uhr am Rathausplatz stehen – am Freitag, 10. Dezember, zudem von 12 bis 15 Uhr. Auch hier werden Wartezeiten unumgänglich sein – zuletzt hatten Hattinger hier mehr als drei Stunden angestanden. Das Prozedere kann allerdings verkürzt werden, in dem Bürgerinnen und Bürger mit bereits ausgefüllten Unterlagen zum Impfbus kommen. Sie sind auf der Internetseite des EN-Kreises zu finden.
Hausärzte legen Turbo ein
Derweil arbeiten die Arztpraxen an den Grenzen ihrer Belastbarkeit. „Wir können vor den Ärztinnen und Ärzten nur unseren Hut ziehen. Sie haben den Impf-Turbo eingelegt, den wir jetzt brauchen“, lobte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe Dr. Dirk Spelmeyer mit Blick auf 400.000 Impfungen, die allein im Bereich Westfalen-Lippe in der vergangenen Woche verabreicht wurden.
Stolpersteine bei der Impfkampagne
Zu Beginn der Impfkampagne fehlte Impfstoff, jetzt gibt es nicht genügend Personal um die hohe Impfnachfrage zu bedienen. Helfen würden gerne die Zahnärzte, die bislang aber aus rechtlichen Gründen nicht impfen dürfen. Daher fordern die Zahnärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe eine Erweiterung ihres gesetzlich zugelassenen Tätigkeitsbereichs um die Impfbefugnis, gegebenenfalls gekoppelt an die Schutzimpfungen in der pandemischen Lage.Was die Impfkampagne außerdem beeinträchtigt, ist die Rationierung des Biontech-Impfstoffs. Aufgrund dieser steht nun hauptsächlich das Vakzin von Moderna zur Verfügung und zwar für alle Über-30-Jährigen, während die jüngeren Biontech bekommen sollen. Obwohl Ärzte immer wieder betonen, dass beide Impfstoffe sehr wirksam sind und Biontech-Geimpfte sogar von einer Kreuzimpfung mit Moderna profitieren würden, lehnen einige Patienten dies ab.
Dennoch führen viele Hausarztpraxen bereits ellenlange Wartelisten, vergeben Termine bis ins nächste Jahr oder auch gar keine mehr, und versuchen alles, um ihren Patienten Impfungen zu besorgen. So berichtet WAZ-Leser Eduard Fehrholz, dass er für die Booster-Impfung zwar keinen Termin bei seinem Hausarzt bekommen konnte, dafür aber den freundlichen Hinweis, sich an einen niedergelassenen Facharzt im selben Haus zu wenden. „Zwei Tage später hatte ich meine Booster-Impfung“, freut sich Fehrholz über diesen kurzen Dienstweg.
>>>Folgen Sie unserer Redaktion auf Facebook. Hier finden Sie uns.