Hattingen. Die Stadt Hattingen sucht für ihre Friedhofskapelle in Bredenscheid-Stüter einen neuen Besitzer. Über die Interessenten hat und die Nutzungsideen.

Reges Kaufinteresse an der Friedhofskapelle am Rande des städtischen Friedhofes in Bredenscheid-Stüter: Mehr als 20 Bieterangebote liegen der Stadt für die im Jahre 1955 erbaute Immobilie nach Ablauf der Bieterfrist vor. Das erklärte der Leiter des Fachbereichs Gebäudewirtschaft, Ulrich Möller, auf WAZ-Anfrage.

Ausschließlich Privatpersonen haben Gebote abgegeben

Auf 40.000 Euro hatte die Stadt im Vorfeld ihre Kaufpreis-Vorstellung für die Immobilie beziffert. Die eingegangenen Gebote überschreiten diese Marke laut Möller indes teils „deutlich“. Wer alles Interesse an der Friedhofskapelle hat – mit einer gut 50 Quadratmeter großen Trauerhalle im Erdgeschoss, fünf Kellerräumen und einem dazugehörigen knapp 550 Quadratmeter großen Grundstück – will Möller dagegen nicht sagen. „Es haben aber ausschließlich Privatpersonen Gebote abgegeben.“

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Darunter, wie die WAZ erfuhr, auch Marianne und Martin Funda. Die Pfarrer-Eheleute der evangelischen Kirchengemeinde Bredenscheid-Sprockhövel möchten die Immobilie als Wohnhaus nutzen, wenn in zwei Jahren beide im Ruhestand sind und ihre mit der Pfarrtätigkeit verbundene Residenzpflicht im Pfarrhaus in Bredenscheid endet. „Mit dem Umzug in die Kapelle blieben wir im vertrauten Umfeld und unter vertrauten Nachbarn“, so Martin Funda. Der Pfarrer sagt zudem, er habe bereits Anfang des Jahres – noch weit vor dem Beginn des Bieterverfahrens – „eine Blindbewerbung an die Stadtverwaltung geschickt, um vorzuschlagen, uns dieses Gebäude zu verkaufen“.

Die meisten wollen Immobilie als Wohnhaus nutzen

Als Wohnhaus nutzen, erklärt unterdessen Ulrich Möller, wollen die meisten Interessenten dieses Gebäude am Rande des städtischen Friedhofes Am Wasserturm, dessen Entwidmung die Stadt für das Jahr 2038 plant. Nicht bei allen Angeboten sei dabei allerdings ein Verwendungszweck angegeben worden, dies sei auch nicht gefordert worden. Dennoch hat rund die Hälfte aller um die Kapelle Bietenden Verwendungsideen kund getan – neben der Nutzung als Wohnraum auch eine Nutzung als Atelier, Ausstellungsraum, Büro, Lager, Ferienhaus sowie als Veranstaltungsraum und Treff für Gruppenzusammenkünfte.

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Ulrich Möller weist noch einmal darauf hin, dass bei Verkauf der Kapelle laut Verkaufsexposé „keine Zustimmung einer Nutzungsänderung“ beinhalte. Auch müsse die geplante Nutzungsänderung mit den Fachbereichen Stadtplanung und Bauordnung geklärt werden. Und schließlich muss einem Verkauf der Friedhofskapelle auch der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt zustimmen. Dort soll das Thema so Möller, in der Sitzung am 24. März 2022 auf der Tagesordnung stehen.