Hattingen. Die Stadt Hattingen sucht für ihre Friedhofskapelle auf dem Friedhof in Bredenscheid-Stüter. Was die Immobilie kosten soll, was sie auszeichnet.
Die Stadt Hattingen sucht für ihre Friedhofskapelle auf dem städtischen Friedhof Am Wasserturm ab sofort einen neuen Besitzer. Ihre Kaufpreis-Vorstellungen beziffert die Kommune dabei mit 40.000 Euro, ein Verkauf, heißt es, erfolge aber im so genannten Bieter-Verfahren. „Wir sind“, sagt Ulrich Möller, Leiter des Fachbereichs Gebäudewirtschaft, „gespannt, was nun an Angeboten alles kommt.“
Gut 50 Quadratmeter große Trauerhalle im Erdgeschoss
Die Kapelle am Rande des städtischen Friedhofes in Bredenscheid-Stüter wurde im Jahre 1955 erbaut, sie besteht aus einer gut 50 Quadratmeter großen Trauerhalle im Erdgeschoss, im Keller befinden sich fünf weitere Räume, schreibt die Stadt Hattingen in ihrem Exposé über die zum Verkauf stehende Immobilie. Das Gebäude verfüge über keinen Kanalanschluss und keine Heizung, habe aber elektrische Heizstrahler über den Fenstern, „die bei Bedarf eingeschaltet werden können“. Die Hausentwässerung erfolgte bisher über eine Zwei-Kammer-Klärgrube.
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Das zur Kapelle gehörige Grundstück – mit einem Wegerecht für die Allgemeinheit bis zehn Jahre nach Entwidmung des Friedhofes und einem weiteren dauerhaften für die Stadt Hattingen – ist knapp 550 Quadratmeter groß.
Entwidmung des Friedhofes plant die Stadt für 2038
Die Entwidmung des Friedhofes Am Wasserturm plant die Stadt Hattingen dabei für das Jahr 2038. Bereits 2016 hatte das Ingenieurbüro Entera dabei für die Stadt analysiert, dass der Friedhof in Bredenscheid-Stüter – neben dem in Blankenstein und dem an der Waldstraße – „hinsichtlich des Flächenbedarfs und ihrer speziellen Risikofaktoren nicht benötigt wird“. Damals lag die Belegungsquote unter zehn Prozent.
Der Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss hatte der Schließung und Entwidmung des Kommunalfriedhofes dann im November 2017 einstimmig zugestimmt. Seit 2018 sind die dort noch vorhandenen Wahlgräber für alle weiteren Beisetzungen gesperrt, alle vorhandenen Gräber können bis zum Ablauf der Ruhezeit weiter gepflegt werden. Nach der Entwidmung des Kommunalfriedhofes in Bredenscheid-Stüter wäre die Nutzung als landwirtschaftliche Fläche denkbar, hatte es damals in der Vorlage der Stadtverwaltung geheißen.
Einst für Trauerfeiern genutzt
Die nun zum Verkauf stehende Friedhofkapelle, die einst für Trauerfeiern genutzt worden ist, hat für diesen Zweck unterdessen ausgedient – auch daher sucht die Stadt nun Interessenten, die Verwendung für das laut Exposé „die Kulturlandschaft prägende Gebäude“ haben. „Wir denken seitens der Stadt zum Beispiel an eine Nutzung der Friedhofskapelle als Lagerhalle oder vielleicht auch als Atelier“, sagt Ulrich Möller.
Das Bieterverfahren
Das Bieterverfahren hält einen Entscheidungsspielraum für den Eigentümer vor. Es obliegt damit der Stadt Hattingen, ob sie die Friedhofskapelle verkauft, zu welchem Preis sie den Zuschlag gibt, an wen und wann verkauft wird. Ein Mindestgebot als Kaufpreis-Indikation wird zwar vorgegeben, durch das Bieterverfahren binden sich aber weder Interessent noch Eigentümer zum Kauf bzw. Verkauf des Grundstücks.
Interessenten können innerhalb einer vom Verkäufer gesetzten Frist ein unverbindliches Gebot in schriftlicher Form ohne Zusätze und Bedingungen entsprechend der Vorgaben abgeben. Wenn am Ende des Bieterverfahrens ein Verkauf der Friedhofskapelle zustande kommen soll, muss diesem auch der Hauptausschuss der Stadt Hattingen zustimmen.
Auch die Nutzung als Wohnraum sei prinzipiell „nicht ausgeschlossen“, man müsse die geplante Nutzungsänderung aber im Vorfeld mit dem Fachbereich Stadtplanung klären, betont der Leiter des Fachbereichs Gebäudewirtschaft. Und im Exposé heißt es hierzu ausdrücklich: „Der Verkauf der Kapelle beinhaltet keine Zustimmung einer Nutzungsänderung.“
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Eingestellt ist die etwas andere Immobilie seit einigen Tagen übrigens auch im Immobilienportal immobilienscout24.de. Noch, so Ulrich Möller, sei indes kein Bieterangebot abgegeben worden. Die Frist dafür endet am Mittwoch, 24. November, 12 Uhr.