Hattingen. Vom 11. Oktober an müssen die meisten Menschen in Hattingen ihren Coronatest selbst bezahlen. Was die Anbieter dafür verlangen wollen.
Der letzte Tag, um sich kostenlos auf Corona testen zu lassen, ist der kommende Sonntag. Ab Montag, 11. Oktober, muss den Test – fast – jeder selbst bezahlen. „Ausgenommen sind Schwangere, Personen mit einem ärztlichen Attest, dass sie nicht geimpft werden dürfen, und bis Weihnachten Jugendliche unter 18 Jahren“, erklärt Ralf Heinzinger, der die beiden Stationen bei Kaufland und im Krämersdorf betreibt.
Ungeimpfte, die zu Veranstaltungen gehen wollen oder einen Restaurantbesuch beabsichtigen, sind ja weiterhin auf den Test angewiesen. Zwischen 12,50 Euro und 20 Euro wird sich der Preis einpendeln, schätzen die Betreiber. An direkte Schließungen der Stationen denkt zurzeit niemand. Aber alle werden die Entwicklung beobachten und dann handeln.
Die Letzten, die vom Markt gehen
„Wir können ja nur an zwei Stellschrauben drehen: an den Personalkosten und den Öffnungszeiten“, erklärt Heinzinger. „Wie sich alles weiter entwickelt, steht zurzeit in den Sternen.“ Denn man wisse ja nicht, ob die Menschen bereit sind, die Kosten aus eigener Tasche zu bezahlen. Seine Teststationen haben zwei Vorteile: Sie liegen günstig und getestet wird über den Spucktest oder mit einer Art Lolly.
Dafür nähmen viele 50 Kilometer Anfahrt in Kauf, weil sie das Testen über die Nase verabscheuten. „In den Spitzenzeiten im Mai, Juni und Juli dieses Jahres hatten wir sechs- bis siebenmal so viele Testungen wie jetzt. Aber, wir werden die Letzten sein, die vom Markt gehen“, erklärt Ralf Heinzinger.
Nicht älter ist als sechs Stunden
Denn zumindest die Ungeimpften und die Impfverweigerer brauchten ja auf absehbare Zeit Tests, wenn sie eine Disco, eine Hochzeitsfeier oder eine andere Veranstaltung besuchen wollen. Zwar sei meistens kein PCR-Test mehr nötig, aber für den Besuch einer Tanzveranstaltung gelte ein Test, der nicht älter ist als sechs Stunden.
Die Öffnungszeiten der Testzentren
Vier Testzentren wollen zunächst die Lage abwarten, wenn ab dem 11. Oktober die meisten Personen für einen Test selbst bezahlen müssen.Offen bleibt zunächst einmal das Testzentrum im Gemeindehaus St. Georg, Augustastraße 9, Mo - Sa. 8 - 19 Uhr und So. 10 - 16 Uhr.Die Teststation im Krämersdorf hat täglich von 9 - 19 Uhr geöffnet, bei Kaufland kann man sich montags bis samstags von 8 - 19 Uhr testen lassen.Auch das Angebot in der Kreisstraße bleibt vorerst bestehen: Dort kann man sich von montags bis sonntags zwischen 10 und 20 Uhr testen lassen.
Die Teststation im Gemeindehaus St. Georg an der Augustastraße bleibt ebenfalls erst einmal geöffnet. Auch da wollen die Betreiber abwarten, wie sich die Lage entwickelt, wenn man die Tests aus eigener Tasche bezahlen muss. Eventuell liegt der Preis zwischen zwölf und 15 Euro, möglicherweise auch etwas höher. Das könne man zurzeit noch nicht endgültig abschätzen.
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Das Testzentrum Kreisstraße wird ebenfalls geöffnet bleiben. Tests würden ja für viele auch weiterhin nötig werden. Mit einem Preis von circa 15 Euro müsste man eigentlich hinkommen, schätzt Betreiber Ralph Hebben.
Statt 500 Testungen jetzt 40 bis 100 täglich
„Es soll ja keine Gelddruckmaschine sein. Wir wollen, dass die Menschen den Sinn erkennen und dass die Pandemie vorübergeht.“ Er arbeitet in Hattingen mit seiner Stammbelegschaft, die normalerweise für die Rückholung von Patienten aus dem Ausland zuständig ist.
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In der gesamten Coronazeit wurde ja weniger gereist, so dass Kapazitäten zum Testen frei waren. „Die Zahlen der Testungen sind von 500 pro Tag auf 40 bis 100 deutlich zurückgegangen, aber ans Schließen denken wir nicht“, sagt er. Dafür, dass die Tests nicht mehr vom Staat bezahlt werden, hat er kein Verständnis. Schließlich würden durch die Virusvarianten immer wieder Menschen mit Corona herausgefischt.