Hattingen. Schon in vielen Fernsehsendungen war Boris Nikolai Konrad aus Hattingen zu Gast. Nun versuchte sich der Gedächtniskünstler beim „Supertalent“.

Ein viertes Mal bei „Wetten, dass...“ auftreten wollte der Gedächtniskünstler Boris Konrad nicht. Wenngleich es am vergangenen Samstagabend die Möglichkeit gegeben hätte. Stattdessen präsentierte der 37-jährige Hattinger sein Können in direkter Sendeplatzkonkurrenz als potenzielles „Supertalent“.

Die Vornamen, Geburtsdaten und Sitzplatznummern sämtlicher 500 Zuschauer im Publikum der gleichnamigen RTL-Show hat Konrad sich in den nur vier Stunden zwischen Ankunft der Zuschauer im Studio und seinem Auftritt gemerkt. Um das zu beweisen, lässt er die vierköpfige Jury Platznummern aus einem Lostopf ziehen – Namen und Geburtstag des jeweiligen Besuchers hat der Gedächtniskünstler, der einst am Gymnasium Waldstraße sein Abitur ablegte, schnell parat.

Boris Konrad aus Hattingen merkt sich Daten von 500 Menschen mit Bildern

Nur zwei Mal muss er etwas länger überlegen. Und gibt dabei gleich einen Einblick in die von ihm verwendete Technik: „Teflon ist das Bild“, sinniert er beispielsweise, bis er auf Florian kommt, der am 11. August Geburtstag hat.

„Ich wandle natürlich Zahlen in Bilder um“, erklärt er später im Gespräch mit der WAZ. Buchstaben werden ebenfalls in Zahlen codiert. Zu jeder Information, die er sich merken muss, gibt es ein Bild – in diesem Fall drei: Name, Geburtstag und Platznummer. Die drei Bilder werden dann zu einer Geschichte vermengt.

Daher lässt sich das System auch umkehren: So bittet Supertalent-Juror Michael Michalsky den 37-Jährigen, doch bitte Geburtstag und Platznummer eines beliebigen Thomas‘ zu nennen. Auch das klappt, wenn auch mit etwas mehr Überlegungszeit, tadellos. Der am 3. Dezember geborene Thomas befindet sich – wie von Konrad korrekt benannt – auf Platznummer 422.

Begeisterte Jury – trotzdem geht’s beim Supertalent nicht weiter

„Für mich fällt das wirklich in die Kategorie Supertalent“, zeigt sich Michalsky begeistert und auch die drei anderen Juroren hätten den mittlerweile nahe der holländischen Grenze lebenden Hattinger gerne weiter in der Sendung gehabt. Fürs Halbfinale reicht es am Ende aber doch nicht.

Nach mehreren Weltmeister-Titeln, Weltrekorden und TV-Show-Gewinnen fehlt der Titel „Supertalent“ nun also auf der Liste seiner Erfolge. „Glücklich bin ich darüber natürlich nicht“, verrät Boris Konrad später im Gespräch mit der WAZ. Aber schwer nimmt er es auch nicht.

Drittes Buch des Hattinger Gedächtniskünstlers kommt im April

Boris Nikolai Konrad kommt im April nach Hattingen

Das Buch „Mehr Platz im Gehirn. Entspannt mit der Informationsflut und dem modernen Leben umgehen“ von Boris Nikolai Konrad erscheint voraussichtlich am Montag, 18. April. Es umfasst 256 Seiten und kostet 18 Euro. ISBN: 978-3-424-20248-9.Ebenfalls im Frühjahr verschlägt es den Gedächtniskünstler dann auch in seine alte Heimat: In Hattingen soll er wieder für den Freundeskreis der Bibliothek sprechen und wird dabei auch das neue Buch vorstellen.

Zumal es einen anderen Grund zur Freude gibt: Mit „Mehr Platz im Gehirn“ erscheint Anfang April 2022 sein neues Buch. Nachdem er in zwei Werken bereits allgemeiner erläutert hat, wie außergewöhnliche Gedächtnisleistungen beziehungsweise das Gehirn an sich funktionieren, kommt nun ein „wirklich praktisches Buch“, mit dem die Leser Gedächtnistechniken lernen können.

Und nur an denen liegt es, dass Konrad sich so viel merken kann. Allerdings bewahren sie ihn nicht vor Unaufmerksamkeiten im Alltag: „Dinge zu verlegen, kann mir natürlich auch passieren“, verrät er. Und auch Geburtstage hat er schon vergessen.

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