Hattingen. Bei Vorsorgeuntersuchungen in Hattingen wird die Wichtigkeit der Sehkraft sehr oft unterschätzt. Viele gehen erst zum Arzt, wenn es zu spät ist.
„Gehen Sie rechtzeitig zum Arzt.“ Das war der Satz, der beim Altstadtgespräch am häufigsten fiel. Bei dem Medizinforum ging es um „Gutes Sehen von der Kindheit bis ins hohe Alter“. Wie sehr das Thema interessiert, sagte die Zahl der Besucher. Rund 30 Interessierte, meist in etwas fortgeschrittenem Alter, waren ins Stadtmuseum nach Blankenstein gekommen.
Das Problem: Bei den Vorsorgemöglichkeiten, die man in seinem Leben wahrnimmt, haben viele Menschen kein Auge fürs Auge. Das kann fatale Folgen haben. „Denn, wenn das Auge durch Krankheiten einmal geschädigt ist, kann man es oft nicht mehr reparieren“, erklärten die Augenärzte.
Die Augenmedizin hat rasante Fortschritte gemacht
Die Mediziner Dr. Stephan Hoffmann und Dr. Wilhelm Henning aus der Praxis „Augenärzte am Hattinger Rathaus“ klärten über Krankheiten und mögliches Heilen auf, Narkosearzt Dr. Frank Kleimeier, der auf Augen spezialisiert ist, beschrieb, was auf die Patienten zukommt, wenn sie sich einer Operation unterziehen müssen.
Eine gute und beruhigende Nachricht: Die Weiterentwicklung in der Augenmedizin hat rasante Fortschritte gemacht. Darüber, wie schonend und schmerzfrei die Behandlungsmethoden in den vergangenen 15 Jahren geworden sind, sind selbst die Mediziner erstaunt.
Mehrere Themen wurden behandelt: Der Graue Star, auch Katarakt genannt, lässt sich gut behandeln. Die Makula ist die Stelle des schärfsten Sehens. Dort kann es altersbedingt zu einer trockenen oder feuchten Degeneration, also einer Veränderung, kommen.
Tageslicht hilft Kindern, die Augen gesund zu halten
Ein paar wichtige Fakten abseits der Behandlungsmethoden gingen sprachen die Ärzte an. Die Krankenkassen betonten immer wieder, dass die medizinische Behandlung in Deutschland ausreichend sein muss. Aber ausreichend ist – wie in der Schule – eine vier. Gut sei eben anders. Insofern sollten sich die Patienten darauf einstellen, dass sie für die beste Medizin einen Teil der Kosten selbst finanzieren müssen.Das Thema Kinder lag Dr. Wilhelm Henning am Herzen. „Das Leben findet nicht vorm Computer statt. Eine wirklich gute Vorsorge für die Augen ist Tageslicht.“ Raus gehen und draußen spielen, sei absolut notwendig, um die Augen gesund zu halten.
Glatte Flächen sieht man dann wie Wellen, in fortgeschrittenem Stadium überdeckt ein schwarzer Flecken die Objekte, die man eigentlich sehen möchte. Diese Probleme kann man mit Spritzen ins Auge behandeln.
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Bei der trockenen Makula-Degeneration, die die Netzhaut angreift, gilt ganz besonders: Frühzeitig zum Arzt gehen und nicht Monate warten. Gerade da spielt auch gesunde Ernährung eine große Rolle. Mediterranes Essen heißt das Zauberwort: Zum Beispiel Fisch, Eier, Brokkoli, Salat und Paprika.
Von der Spritze merkt man kaum etwas
Anästhesist Dr. Frank Kleimeier nahm den Besuchern die Angst vor einer Operation, die im Normalfall in örtlicher Behandlung vorgenommen wird. „Von der Spritze merkt man kaum etwas, vielleicht ein Druckgefühl oder Brennen, das nach zwanzig Sekunden verschwindet. Außerdem bekommen die Patienten ein Beruhigungsmittel.“
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Dr. Wilhelm Henning befasste sich mit dem Grünen Star, der heimtückisch sei und keine Schmerzen verursache. Er forderte immer wieder auf, regelmäßig zur Vorsorge zum Augenarzt zu gehen. „Vor allem auch mit Kindern. Denn wenn ein Auge nicht intakt ist, macht das Gehirn Schönwetter daraus. Man merkt das Problem nicht, irgendwann ist es zu spät.“