Hattingen. Ausmisten, Füttern, Reiten – und dann eine entspannende Massage. Das erleben gerade 22 Kinder auf dem Stüterhof in Hattingen. Was dahinter steckt.
Mit einem ungewöhnlichen Ferienangebot feiern Bettina Zünkeler und Tatjana Leuzzi in Hattingen Erfolg. Die beiden betreiben die Praxis „Auszeit“ in Blankenstein, in der sie ein Kinder-Wellness-Programm anbieten. In den Sommerferien kombinieren sie dies nun mit einer Reiterwoche auf dem Stüterhof.
Wellness-Programm begleitet das Reitcamp
„Im Prinzip begleiten wir das ganze Camp“, beschreibt Bettina Zünkeler. Innerhalb der Reiterwoche steht für die Kinder auf dem Stüterhof alles an, was zu richtigen Reiterferien gehört: Ausmisten, Füttern und natürlich Reiten. Drei Mal gibt es zwischendurch aber auch Massagen für jeden Einzelnen. Zudem steht einmal Rückenschule auf dem Stundenplan. An einem weiteren Tag spricht Tatjana Leuzzi mit den Teilnehmenden über gesunde Ernährung. „Am Ende machen wir alle zusammen Smoothies“ beschreibt sie.
Dabei sind die Einheiten so kurz wie möglich und nicht mit übermäßiger Theorie überladen, verrät Bettina Zünkeler. Stattdessen wird das Wissen gleich praktisch angewendet, etwa beim Mistkarre heben – am besten aus den Knien und mit beiden Händen.
Begeistert ist auch Hofbetreiberin Heike Seidel von der Kombination aus Reitspaß und Wellness: „Das passt super zusammen“, ist die Reitlehrerin überzeugt, die Reiten auch als Gesundheitssport unterrichtet. „Wenn man etwas mit beiden Händen hebt, ist das nicht nur rückenfreundlich, sondern auch fürs Reiten gut. Ein gesunder Rücken heißt gutes Reiten.“
Kinder sind begeistert von der Reit-Wellness-Kombination
Hinzu kommt der soziale Aspekt bei so einer Reitwoche. „Ich hab’ am ersten Tag direkt Freunde gefunden“, berichtet der elfjährige Brian, der unter 22 Kindern der einzige Junge ist. Das stört ihn aber überhaupt nicht.
Auf dem Stüterhof hat er zum ersten Mal auf einem Pferd gesessen und war gleich begeistert: „Bis jetzt bin ich zwei Mal geritten“, erzählt er am dritten Morgen der Reiterwoche stolz. „Beim ersten Mal nur Schritt, aber beim zweiten Mal haben wir schon Trab gemacht.“ Zudem hat er nun einiges über Pferde gelernt, wie man etwa am besten auf dem Pferderücken sitzt oder die Hufe auskratzt – „im Dreieck, in der Mitte darf man das nicht.“
Das Pferd „Manun“ teilt er in der Reiterwoche mit Lucia (11), ebenfalls Neuling auf dem Stüterhof. Sie begeistert sich besonders für den Wellness-Aspekt: „Ich hatte schon eine total gute Massage“, berichtet sie. „Und die Rückenschule war auch total lustig.“ In Sachen Ernährung ist sie mittlerweile Experte: „Wenn man sich zu lange schlecht ernährt, kommen auch die guten Sachen ins Töpfchen und die schlechten in die Blutbahn“, erläutert sie.
Auch was für’s Leben gelernt
Wie Lucia findet auch Matilda die Massagen toll: „Es tut total gut, wenn man vom Stress abkommt“, berichtet sie. Und geholfen hat es auch schon: „Ich hatte so eine kleine Stelle am Rücken, die wehgetan hat. Aber danach war es besser.“
Die Elfjährige reitet bereits seit einem Jahr auf dem Stüterhof, dennoch konnte sie in der Reiterwoche noch einiges lernen: „Misten und Theorie – was es alleine alles für Trensenarten gibt“, erzählt sie erstaunt. Und auch fürs Leben ist etwas dabei: „Nach dem Essen muss man hier immer abspülen. Das will ich jetzt auch zu Hause versuchen.“
Kontaktdaten
Die Praxis „Auszeit“ in Blankenstein bietet das Kinder-Wellnessprogramm „Kids relove & learn“ an. Dabei geht es um Entspannung, Bewegung und Lernen. Kontakt: 0172-74 66 296 oder per E-Mail an: info@auszeit-blankenstein.de.Weitere Informationen zu den Reit- und Ferien-Angeboten auf dem Stüterhof gibt es im Internet unter: www.stueterhof.de.