Hattingen. Corona schlägt auf dem Azubi-Markt in Hattingen weiter durch: 20 Prozent mehr Abschlüsse im Handwerk – aber freie Plätze in anderen Bereichen.
Licht und Schatten auf dem Ausbildungsmarkt: Auf der einen Seite freut sich die Handwerkskammer, dass die Zahl der abgeschlossenen Lehrverträge gegenüber 2020 um 20 Prozent angestiegen ist – auf der anderen Seite gibt es in Hattingen noch 106 unbesetzte Stellen, meldet die Agentur für Arbeit.
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Betriebe warten länger mit Vertragsabschluss
Früher waren viele Ausbildungsstellen schon ein Jahr oder noch länger im Voraus bereits besetzt. Das hat sich geändert: Heute warten viele Unternehmen bis zuletzt auf geeignete Nachwuchskräfte – die einen, weil sie einen Überblick haben wollen über alle Kandidatinnen und Kandidaten, bei anderen Betrieben mangelt es dagegen an Quantität und Qualität.
Hilfe für Jugendliche, die eine Lehrstelle suchen
Die Agentur für Arbeit hat für Jugendliche, die eine Lehrstelle suchen, eine Hotline eingerichtet. Die Jugendberufsagentur für den EN-Kreis ist unter 02302/ 929-450 erreichbar. Termine für eine ausführliche Beratung können auch unter 0800/ 4 5555 00 vereinbart werden.
Die IHK bietet ihren Bewerbernavigator an, ein ein Online-Tool, das neben Schul- und Abschlussnoten auch die so genannten Soft Skills berücksichtigt. Weitere Infos gibt es auf https://bit.ly/ihkausbildungneu oder per E-Mail unter matching@netzn.ihk.de.
Die Weiterbildungs- und Ausbildungsberatung der Handwerkskammer ist für Beratungen auch über Whatsapp erreichbar: 0231/ 5493 333.
„Anfang August ist der klassische Starttermin für die meisten Ausbildungen. Das ist aber keine Deadline – es ist noch nicht zu spät“, so Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Hagen, die auch für die Geschäftsstelle im Henrichspark verantwortlich ist. 54 Jugendliche in der Stadt sind bisher nicht versorgt.
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Durch die Corona-Pandemie seine „viele Jugendliche maximal verunsichert“, meinte Heck im April. Jetzt sagt sie: „„Viele haben direkt nach der Schule keinen Bezug zur Arbeitswelt. Sie hatten in diesem Jahr wenig Möglichkeiten zur Orientierung. Und die Corona-Probleme haben das leider deutlich verstärkt. Auch deshalb ist die Zahl der Bewerber zurückgegangen.“
Handwerkskammer ist positiver gestimmt
Deutlich positiver gestimmt ist Berthold Schröder, Präsident der für Hattinger Betriebe zuständigen Handwerkskammer in Dortmund: „Auch wenn wir das Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder erreicht haben, hat der Ausbildungsmarkt doch angezogen und es gibt Zeichen einer leichten Erholung“, berichtet er. Bewerber und Betriebe fänden nach dem Lockdown „endlich besser zueinander“.
Er ist davon überzeugt, dass die Anstrengungen der Kammer jetzt Früchte tragen: „Die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage schließt sich zusehends.“
IHK im mittleren Ruhrgebiet auf Werbetour
Auf Werbetour ist die Industrie- und Handwerkskammer: „Was viele nicht wissen: Auch nach dem 1. August – tatsächlich das ganze Jahr über – ist es möglich, eine Ausbildung zu beginnen“, erklärt der Verband, der für Bochum, Hattingen, Herne und Witten noch etwa 200 Ausbildungsplätze aus dem kaufmännischen und gewerblich-technischen Bereich sowie aus dem Dienstleistungssektor meldet.
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Was über die Arbeitsagentur noch geht: „Besonders gute Chancen bestehen im Handel sowie im Handwerk, im Gesundheitssektor und im Bereich Verkehr/Logistik“, berichtet Katja Heck. „Das sind jede Menge Chancen für die Jugendlichen, die jetzt aktiv werden müssen. Bis in den Herbst hinein ist vieles möglich – der Zug ist noch nicht abgefahren!“
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