Hattingen. Die Ausbildungsmesse des Ennepe-Ruhr-Kreises soll 2021 wieder in Präsenz stattfinden. Wie das abgespeckte Format auch Hattingen einbezieht.

Der Ausbildungsmarkt wird komplizierter. Die Corona-Pandemie macht es nur unter schwierigsten Bedingungen möglich, dass Schüler oder Studenten bedarfsgerecht mit Arbeitgebern zusammenkommen. Dafür stand stets die größte nicht kommerzielle Ausbildungsmesse Deutschlands in der VER-Fahrzeughalle in Ennepetal. Nach einem wenig erfolgreichen Digitalformat im vergangenen Jahr meldet sich die Messe in Präsenz zurück – und das gleich doppelt.

Ab sofort können sich Unternehmen aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis einen Standplatz für die Berufsbildungsmesse, die jetzt „Zukunft EN“ heißt, reservieren. Voraussetzung: Die Aussteller müssen dieses oder nächstes Jahr mindestens eine Lehrstelle anbieten.

Die Zahl der Standplätze ist stark begrenzt

Statt einer großen wird es in diesem Jahr zwei kleine Messen geben. Schauplätze sind am Freitag, 24. September, das VER-Busdepot in Ennepetal und am Freitag, 1. Oktober, die Gebläsehalle des Industriemuseums Henrichshütte in Hattingen.

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Die Zahl der Standplätze ist wegen der Abstands- und Hygieneregeln stark begrenzt. Insgesamt stehen etwa 100 Plätze zur Verfügung, 72 in Ennepetal und 26 in Hattingen. Die Vergabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Interessierte Unternehmen sollten also zeitnah entscheiden, ob sie bei der Messe vertreten sein wollen.

Persönlicher Rahmen für individuelle Gespräche

Wegen der Pandemie können in diesem Jahr nicht so viele Jugendliche wie gewohnt teilnehmen. Zwar erreichen die Unternehmen dadurch weniger Schüler, lernen diese aber umso besser kennen. Carolin Becker von der EN-Agentur, die die Messe maßgeblich organisiert, erläutert: „An jedem Stand stehen vier Stühle bereit – zwei für die Ausbildungsinteressierten, zwei für den Betrieb. So schaffen wir einen persönlichen Rahmen, in dem ganz individuelle Gespräche entstehen.“

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Ab August können sich Firmen unter https://www.zukunft-en.de/ ein kostenloses Unternehmensprofil anlegen. Anschließend buchen die Jugendlichen Gesprächstermine bei den Unternehmen – für die Messe aber auch darüber hinaus. So können Schüler ganzjährig mit den Betrieben in Kontakt treten, mehr über die Berufsbilder erfahren und entscheiden, ob eine Ausbildung für sie in Frage kommt. Die Registrierung steht auch solchen Unternehmen offen, die keinen Standplatz bei der Berufsbildungsmesse haben.

Mit Traumberufen auf Tuchfühlung gehen

Die Kosten für einen Standplatz betragen 300 Euro netto. Die Buchung erfolgt ausschließlich online über den Veranstaltungskalender der EN-Agentur unter en-agentur.de/events.

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„Ungezählte Firmen haben auf diesem Weg ihre Fachkräfte von morgen gefunden, elf Schülergenerationen haben die Chance von 2009 bis 2019 genutzt, mit Traumberufen auf Tuchfühlung zu gehen“, blickt Jürgen Köder, Geschäftsführer der EN-Agentur zurück. In Zahlen: Von diesem Konzept haben Jahr für Jahr mehr als 140 Unternehmen und fast 60.000 Jugendliche profitiert.

2020 ging alles digital über die Bühne

Corona sei Undank mussten die Veranstalter im letzten Jahr umplanen. Die Busse blieben im Depot, die Messestände unaufgebaut und alles ging digital über die Bühne. Die Erkenntnis: Nicht alles, was technisch umsetzbar ist, ist am Ende auch zielführend. Mit anderen Worten: Persönliche Begegnungen und direkte Gespräche sind weder für Unternehmen noch für Schüler zu ersetzen.

„Dies war Ansporn für die Verantwortlichen, Wege zu finden, die jenseits des Digitalen liegen und dennoch die Pandemie im Blick behalten. Erfreulicherweise ist dies gelungen“, würdigt Landrat Olaf Schade die gefundene Lösung mit den beiden Messen.