Hattingen. Ein Kreis-Kataster weist für Hattingen nur acht Standorte aus, an denen Gewerbe angesiedelt werden kann. Um den größten wird gerade gerungen.
Große Nachfrage nach Gewerbegrundstücken auf der einen, wenige und schützenswerte freie Flächen auf der anderen Seite: Um dieses Problem zu entschärfen, hat sich die EN-Agentur auf die Suche nach Brachflächen im Ennepe-Ruhr-Kreis gemacht – und ist in allen neun Städten fündig geworden.
„Bis wir alle Brachen im Kreisgebiet identifiziert hatten, mussten wir ein gutes Stück Fleißarbeit leisten“, sagt Jürgen Köder, Geschäftsführer der EN-Agentur. Das Ergebnis ist ein Kataster mit 56 Brachflächen, zusammen sind sie 551.086 Quadratmeter groß.
172.106 Quadratmeter auf acht Brachen
Die Stadt mit den meisten Brachflächen ist Schwelm. In der Kreisstadt wurden 15 Brachen mit einer Gesamtfläche von 174.094 Quadratmetern ausgemacht. Mit jeweils zehn Flächen folgen Ennepetal (94.771 Quadratmeter) und Witten (46.711 Quadratmeter).
In Hattingen wurden zwar nur acht Brachen gefunden, eine davon ist mit rund 100.000 Quadratmetern jedoch so groß, dass die Stadt insgesamt auf 172.106 Quadratmeter kommt.
Der Erfolg ist überschaubar
Manko des Brachflächenkatasters: Es liefert zwar mehr als eine halbe Million Quadratmeter an Fläche. Diese zu Gewerbearealen werden zu lassen, ist aber alles andere als leicht. „Es gibt Eigentümer, die nicht verkaufen wollen. Andere Brachen werden in geringem Maße noch genutzt, wieder andere sind wegen Altlasten nur mit sehr großem Aufwand nutzbar zu machen“, nennt Köder Beispiele.
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In Hattingen ist das gerade ein großes Thema. Seit Jahren versucht die Stadt, dem ehemaligen O&K-Gelände neues Leben einzuhauchen. Der Erfolg ist überschaubar. Bis auf die neue Polizeiwache mitten auf dem 100.000 Quadratmeter großen Grundstück und die Pläne der Stadt, in der alten O&K-Verwaltung und drumherum einen neuen Verwaltungs-Standort zu schaffen, ist von Neuansiedlungen nichts zu sehen, nicht einmal zu hören.
Es gibt offenbar einen ernsthaften Mitbewerber
Jetzt will die Stadt das Areal kaufen und selbst entwickeln. Rund 4,5 Millionen Euro stehen als Kaufpreis im Raum. Dazu kämen acht Millionen Euro für die Aufbereitung des Geländes. Mehrere Verhandlungsrunden mit der Eigentümerin sind bisher gescheitert. Es gibt offenbar einen ernsthaften Mitbewerber. Das Ringen geht weiter.
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