Hattingen. Bei der Stadt Hattingen gibt es nur 4,4 Stellen, um Falschparker zu kontrollieren. Mitarbeiter sehen sich immer häufiger Pöbeleien ausgesetzt.

Die Südstädter kennen das Problem: Viel zu viele Autos kommen in ihr Quartier, parken, wo es gerade passt, ob erlaubt oder nicht. Manchmal in zweiter oder dritter Reihe. Nicht nur, dass Anwohner dadurch immer mehr Schwierigkeiten haben, einen Stellplatz in Wohnungsnähe zu finden, auch die Feuerwehr hat zu den Stoßzeiten Probleme, durch die engen Straßen zu kommen. Busse ebenso. Der Stadt Hattingen fehlt indes das Personal für wirksame Kontrollen, wie der Fachbereichsleiter Carsten Hetfeld jetzt dargestellt hat. Noch schlechter sieht es in den Stadt­teilen aus.

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Auch in Blankenstein gibt es immer wieder Beschwerden

Etwa an der Sprockhöveler Straße in Blankenstein, wo sich Anwohner bereits seit Jahren beschweren, dass Autos den sowieso schon maroden Gehweg zuparken, dass zu schnell gefahren wird, dass mehr Sicherheit dringend notwendig ist. Hierfür wären Kontrollen sinnvoll.

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Carsten Hetfeld, Abteilungsleiter Öffentliche Sicherheit und Ordnung und Ordnungswidrigkeiten, berichtet im Verkehrsausschuss, dass er 10,4 Stellen im Außendienst zur Verfügung habe. „Und wir sind zuständig für die Parkraumbewirtschaftung, die Parkscheinautomaten, das Parkhaus, die Dauerparker, die Überwachung des ruhenden Verkehrs und den kommunalen Ordnungsdienst, also auch für die Überwachung bei Veranstaltungen und Sondernutzungen bei Großveranstaltungen.“

Stadtmitarbeiter werden immer häufiger angepöbelt

4,4 Stellen sind für die Überwachung des ruhenden Verkehrs abgestellt und schreiben Verwarnungen (Knöllchen). Wegen der Zunahme von Pöbeleien sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur noch als Doppelstreifen unterwegs, berichtet Hetfeld. „Wir haben also ständig zwei Streifen auf der Straße. Die brauchen wir vornehmlich zur Überwachung der Innenstadt.“

„Dass die Zahl der Pöbeleien so stark steigt, ist schon sehr erschreckend“, sagte die Beigeordnete Christine Freynik bereits 2018.

Rund 15.000 Falschparker pro Jahr werden in Hattingen aufgeschrieben

Im Jahresschnitt schreibt die Stadt rund 15.000 Falschparker auf, macht etwa 200.000 Euro an Verwarn- und Bußgeldern für die Stadtkasse. Im Jahr 2019 waren es mit 20.000 sogar deutlich mehr, im vorigen Jahr dann wegen Corona mit 11.000 deutlich weniger.

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„Kontrollen in den Außenbereichen schaffen wir kaum, schon gar nicht abends und an Wochenenden. Da könnten wir zehn Mitarbeiter mehr haben, das ist flächendeckend nicht zu schaffen“, sagt Hetfeld.

Die Hattinger Politik will das Thema damit nicht auf sich beruhen lassen. Mehrere Kommunalpolitiker fordern trotzdem mehr Kontrollen, vor allem in der Südstadt. Rainer Sommer (SPD) etwa regt an, abends zu überprüfen, wo Feuerwehrwagen nicht durchkommen, und die Falschparker abzuschleppen. Auch auf der Sprockhöveler Straße in Blankenstein werde falsch geparkt, was Kinder gefährde, wird noch einmal betont.

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