Hattingen. Hattingens Handel und Gastronomie nach Corona zu stärken, ist das Ziel einer neuen Marketingkampagne. Warum sich die um das Wort nett dreht.

Den hiesigen Handel und die örtliche Gastronomie in der Nach-Corona-Zeit zu stärken, das ist das Ziel einer neuen Marketingkampagne im Auftrag des Stadtmarketings. Die soll auf verschiedenste Weise zeigen, wie nett es in Hattingen ist.

Die Stadt muss endlich wieder sichtbarer werden

Nach monatelangen Be- und Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie müsse die Stadt endlich wieder sichtbarer werden, sagt der Hattinger Uli Wilkes. Und das nicht in erster Linie für die (Tages)-Touristen, sondern vor allem für seine Bewohner selbst, auf die die Marketingkampagne hauptsächlich abziele.

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Drei Leitgedanken, sagt Wilkes, wolle man mit der Marketingkampagne, die er zusammen mit seinem Team von der Kölner Kreativagentur „Pro in space“ entwickelt, entsprechen. „Wir wollen erstens die schöne Atmosphäre der Stadt nutzen – aber modern und kreativ. Wir wollen zweitens das Gefühl von Gemeinschaft vermitteln – ohne, dass es eine Phrase ist, Und wir wollen drittens dem Wunsch nach Entschleunigung und bewussterem Leben entsprechen – aber aktiv.“

Das Wort nett neu denken

Bei allen Überlegungen, welche Aktionen im Detail dazu betragen könnten, Handel und Gastronomie zu stärken, sei im Team immer wieder das Wort „nett“ gefallen, sagt Wilkes. Ein an sich sehr positiver Begriff, wie er betont, der aber „leider seit etwa 15 Jahren einen negativen Beiklang hat“. Mit Hilfe der Marketingkampagne für Hattingen aber wolle man dazu beitragen, das Bürger das Wort nett „neu und verbunden mit urbanem Inhalt denken“, so Uli Wilkes. Und Andrea Grodzicki, Mitarbeiterin bei „Pro in space“, sagt: „Wir wollen beweisen und glauben auch fest daran, dass Hattingen das Potenzial dafür hat zu zeigen, dass ,nett’ genau das ist, wonach wir uns alle sehnen.“

Die Anschubfinanzierung

Das Geld für die neue Marketingkampagne – eine Anschubfinanzierung von 30.000 Euro – kommt aus nicht genutzten Geldern vom ausgefallenen Hattinger Altstadtfest 2020.

Jetzt wurde die Kampagne im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Tourismus vorgestellt.

Nach den netten Ecken etwa, von denen es in Hattingen so viele gibt. Beispiele dafür, sagt Wilkes, sammle man derzeit und werde sie „in Kürze“ auf den Internetseiten der Stadt und des Stadtmarketings sowie in den sozialen Medien platzieren – umso die neue Marketingkampagne bekannt zu machen.

Erste Aktion startet im Sommer: die Wanderbaum-Allee

Noch im Sommer soll dann eine erste Aktion starten: die Wanderbaum-Allee. „Noch gibt es sie nur in Köln, Stuttgart, München – aber schon bald auch in Hattingen“, so Wilkes. Zehn bis zwölf in Handkarren gepflanzte Bäume sollen dabei für bis zu drei Wochen an einem Standort in der Stadt beieinander stehen. „Auf diese Weise sollen Treffpunkte entstehen, die die Aufmerksamkeit der Bürger auf sich ziehen – auch für die umliegenden Gastronomen und Händler“.

Die Ideenschmiede, so Wilkes, erstelle derzeit bereits die Pläne für die Handkarren, erste Bürger hätten sich zudem schon bereit erklärt, die Bäume regelmäßig zu neuen Orten zu „karren“. Und die Musikschule habe Interesse signalisiert, den 13. Handkarren, der in seinem Aufbau an den früheren Affenfelsen auf dem Obermarkt erinnert und die Wanderbaum-Allee ergänzt, zu bespielen.

Vier nette Samstage in diesem August

Eine weitere Aktion der netten Marketingkampagne sollen, so Wilkes, „vier nette Samstage in diesem August sein. An diesen Tagen sollen Händler und Gastronomen ihren Kunden mit kleinen Nettigkeiten aufwarten“. Vom Gemüselutscher für die Kinder bis zum Begleitkonzert. Weiteres, so Wilkes, sei noch im Fluss, geplant sei indes schon jetzt, dass die Gesellschaft für deutsche Sprache die Marketingkampagne zur (Wieder)-Entdeckung des netten Hattingen begleitet – sprachwissenschaftlich, aber auch mit einer überregionalen Aktion. Was genau bei dieser stattfinden soll, will Wilkes zwar noch nicht verraten. Er verspricht aber: „Es wird nett.“

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