Hattingen. Einstimmig fordert die Politik den Erhalt möglichst vieler Bäume vor der Gesamtschule in Hattingen. Warum 19 statt acht gefällt werden sollten.

Um die Klärung der Schuldfrage und die Suche nach Lösungen ging es bei der politschen Debatte über die Zukunft von 19 Platanen, die dem Erweiterungsbau der Gesamtschule am Standort Lange Horst im Wege stehen. Seit Wochen ist das Thema nicht nur in Welper ein Aufreger. Im Rat der Stadt ging es um Kritik an der Verwaltung, aber auch um konkrete Hilfe für die Natur.

Einstimmig haben sich die Ratsfraktionen hinter einem Antrag der Grünen versammelt, in dem die Rettung möglichst vieler Bäume gefordert wird. Baum für Baum gingen Rat und Verwaltung die Lage durch. Ergebnis: Einige der Platanen können wohl gerettet werden.

400.000 Euro für Planung ausgegeben

Dass die Politik seinerzeit Baupläne absegnete, in denen von acht zu fällenden Bäumen die Rede war, später daraus aber 19 wurden, erklärt Baudezernent Jens Hendrix so: „Seit 2016 sind die Baupläne immer wieder geändert worden, weil das Raumprogramm mehrmals erweitert wurde. Vier Planungen haben wir vorgelegt, bisher 400.000 Euro dafür ausgegeben.“

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Hauptgrund für das Baum-Problem sei, dass man zunächst nur die Platanen im Auge hatte, die dem Baukörper geopfert werden müssen. Erst später sei klar geworden, dass die Baustelle und die Zufahrten dorthin nur angelegt werden können, wenn weitere Bäume fallen.

Nicht vernünftig kommuniziert

„Auch der Untergrund hat sich als schwieriger herausgestellt, als zunächst angenommen“, sagt Alexandra Wagner, die für den Hochbau zuständig ist. „Das ist dann leider nicht vernünftig kommuniziert worden“, erklärt Jens Hendrix mit Blick auf den Vorwurf, warum die neue Lage erst auf Nachfrage bekannt geworden sei.

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In Kürze soll der Auftrag vergeben werden. Mit der Baufirma will man darüber reden, wie die Baustelle so eingerichtet werden kann, dass Bäume nicht gefällt werden müssen. Ein Umsetzen der Platanen nach Bochumer Vorbild sei in Hattingen nicht möglich, so Hendrix.

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