Hattingen. Gespannt blicken die DLRG-Ortsverbände Hattingen auf die Saison. Was den Rettungsdienst in diesem Jahr schwierig macht, was die Helfer erwarten.
Die kommende Wachsaison an der Ruhr wird für die DLRG Hattingen/Blankenstein „eine Herausforderung“, sagt Sprecher Niklas Loose. Und das nicht nur, weil die jährlichen Auffrischungen für die Ehrenamtlichen ein weiteres Jahr wegen der Corona-Pandemie ausgesetzt werden müssen. Als „schwierig“ bezeichnet auch Gernot Kubiak von der DLRG Hattingen-Süd die anstehende Saison.
Loose bringt das Dilemma auf den Punkt: „Zu fehlender Routine, fehlender Auffrischung und fehlendem Sport der Helfer kommt, dass Kinder nicht mehr in Kursen schwimmen lernen können.“ Und möglicherweise zieht es auch in diesem Sommer – wie schon 2020 – Pandemie-bedingt nicht in die Ferne ans Meer, sondern an die heimische Ruhr.
DLRG-Ortsverbände in Hattingen erwarten eine herausfordernde Saison
Rettungsschwimmer der Ortsgruppe können in diesem Jahr den jährlichen Leistungsnachweis Strömungsretter nicht erbringen. Bei der Ersten Hilfe gebe es immer wieder Neuerungen – die derzeit lediglich in Online-Seminaren vermittelt werden können.
Auf der Strecke bleibt auch die sportliche Einsatzfähigkeit der Rettungsschwimmer. Seit knapp einem Jahr seien viele Rettungskräfte nicht mehr geschwommen – weil die Bäder geschlossen sind, so Loose. Derzeit können zumindest diejenigen, die beim Katastrophenschutz gemeldet sind, ein Mal pro Woche in Holthausen trainieren.
Retter auf dem Wasser hatten in diesem Jahr schon die ersten Einsätze
„Sonst waren wir um diese Jahreszeit schon längst auf dem Wasser für Übungen. Das ist ausgefallen“, sagt Kubiak. Dennoch, versichern Loose und er, seien die Kollegen bereit für die Einsätze. Loose: „Die typischen Rettungsmanöver haben wir oft geübt.“ Und die Kollegen hielten sich fit – jeder auf seine Weise.
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Kubiak vermeldet schon die ersten Einsätze in diesem Jahr. „Als im März das schöne Wetter war, haben wir Verletzungen versorgt, eine Mülltonne geborgen, die zur Gefahr für Wassersportler hätte werden können.“
Fehlende Schwimmausbildung von Kindern und Jugendlichen ist ein Problem
Die fehlende Schwimmausbildung von Kindern und Jugendlichen sei ein zusätzliches Problem. Nicht nur hinsichtlich möglicher Badeunfälle, sondern auch, „weil uns langfristig Nachwuchs fehlen könnte“, betont Loose. Lange Wartelisten für Schwimmunterricht führt die Ortsgruppe Süd derzeit nicht. „Wir wissen ja gar nicht, wann wir anfangen können“, erklärt Kubiak.
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Besorgt beobachtete er, wie vor Ostern eine Familie mit kleinen Kindern in der Ruhr schwamm. „Und Kanufahrer sehen wir öfter ohne Schwimmweste auf dem Rand des Kanus sitzen. „Das kann alles zu Gefahrensituationen führen.“ Und Anfang April seien auch schon zwei Kinder im Schlauchboot in Not geraten.
Die Wach-Saison für beide Ortsgruppen in Hattingen startet am 1. Mai
Am 1. Mai wird die Saison für die beiden Ortsgruppen starten. Allerdings müsse man schauen, wie viele Retter dann die Wache besetzen. „Das Hygienekonzept muss immer wieder den Bedingungen angepasst werden. Eine volle Wache wird es nicht geben. Aber dennoch können wir die Retter im Notfall daheim erreichen und zur Hilfe rufen.“ Die DLRG Süd hat das Hygienekonzept überarbeitet. „Bevor die Einsatzkräfte in die Wache kommen, machen sie einen Schnelltest.“